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USA: Katholisches Ehepaar aus Texas vergibt dem Mörder ihres Sohnes

Von Martin Müller

Können Eltern dem Mörder ihres Kindes verzeihen? Aus eigener Kraft ist das unmöglich, aber der Glaube macht es möglich, wie das Beispiel von John und Sharon Echaniz aus Texas zeigt. (Das FOTO zeigt die Eltern mit ihrem Sohn Michael.)

Ihr Sohn, Michael Echaniz, Lehrer an einer Akademie in San Antonio, wird am 10. März 2022 erschossen, als er seine Wohnung verlässt. Bereits einige Tage später wird sein Mörder, Mathew Wiessing, ein ehemaliger Klassenkamerad, verhaftet.

„Als wir von der Tat erfuhren, fielen wir auf die Knie, um zu beten. Es war ein unbeschreiblicher Schmerz“, berichtet der Vater des Getöteten bei der Verhandlung, die am 10. Januar 2024 im Gerichtssaal von San Antonio stattfindet.

Er verliest eine Erklärung und einen handschriftlichen Brief seiner Frau, die wegen einer Chemotherapie nicht an der Verhandlung teilnehmen kann.

„Was mich betrifft, so vergebe ich dir, was du getan hast. Ich wünsche mir aufrichtig, dass du eines Tages mit Michael, meinem Sohn, im Paradies sein wirst. Und das sage ich aus tiefstem Herzen“, so John Echaniz. „Neben der Gerechtigkeit bitte ich Gott um seine Barmherzigkeit für dich. Und ich bete, dass du dein Herz der bedingungslosen Liebe des Allmächtigen öffnest.“

Michaels Mutter schreibt:
„Ich möchte, dass du, Mathew Wiessing, weißt, dass ich dir trotz allem verzeihe. Ich wünsche dir nichts Böses. Ich bete, dass du dich dafür entscheidest, dein Leben, das dir geschenkt ist, der Wiedergutmachung für deine Tat zu widmen, und dass du dabei Frieden findest.“

John und Sharon Echaniz schöpfen die Kraft, verzeihen zu können, aus ihrem tief verwurzelten katholischen Glauben, der Hl. Messe, der eucharistischen Anbetung und dem täglichen Rosenkranzgebet.

„Ich werde nie vergessen, als ich die Leiche meines Sohnes in Virginia zum ersten Mal sah … wie die Bestatter die Einschusslöcher in seinem Schädel und in seiner rechten Hand abdecken mussten“, sagt der Vater in seiner Erklärung und fügt hinzu:
„Ich musste daran denken, wie sich die Jungfrau Maria beim Anblick ihres gekreuzig
ten Sohnes gefühlt haben muss.“

Erstveröffentlichung des Beitrags in der Zeitschrift FATIMA RUFT: https://www.fatima-aktion.de/fatima-ruft

Kommentare

6 Antworten

  1. Vergeben hilft den Opfern, mit der Tat fertig zu werden. Es ist ein sehr langer Prozess, der eigentlich nur durch Gott in der ganzen Tiefe bewältigt werden kann.

    Therapeuten empfehlen auch Vergebung und arbeiten mit den Klienten daran. Geht nur bis zu einem gewissen menschlichen Maß.

    Vergebung in Gott und selbst bei Gott gefunden zu haben.
    Wer die erlösende Lossprechung in der Beichte erlebt hat, bekommt eher die Fähigkeit, auch anderen zu vergeben.

    Schlimm ist es, wenn der Täter nicht bereut und sich keiner Schuld bewusst ist.
    Deswegen kann ich mich den Worten der Mutter aus dem Artikel besser anschließen als den Worten des Vaters.

    Ich denke, bei so viel Leid, was dieser Familie widerfahren ist, ist man schon ein einigermassen guter Christ, wenn man keine Rache an dem Mörder nimmt.
    Gott sagt auch : Die Rache ist mein.
    Das kann den Opfern helfen, weiterzuleben und auf Gottes Gerechtigkeit hoffen. Einst werden alle Tränen getrocknet und Gerechtigkeit ist aufgerichtet.

    Mögen es viele Menschen schaffen, vergeben zu können. Es ist eine Erleichterung besonders dann, wenn nicht gerade der eigene Sohn ermordet wurde.

    1. Das Problem ist nur, das Vergeben wird von vielen ausgenutzt, weil sie trotzdem aus Neid, Missgunst weiter machen wie bisher, man sollte nicht um jeden Preis vergeben und die Täter machen putzmunter weiter auf der schiefen Bahn. Die Verhältnismäßigkeit zum Vergeben muss stimmen.

      Noch ein krasses Beispiel: Elefanten-Bärbock spielt sich gewissenlos als Obererzieherin überall auf, verbietet einem afrikanischem Land die Jagd auf Elefanten, wo sie bedingt vielleicht notwendig wäre, die Rache folgt auf dem Fuß,
      dieses Land will Deutschland 20000 Elefanten schenken. So viele Zoos haben wir nicht und die Elefanten-Neusiedler würden sich auch nicht hier wohlfühlen.
      Einer Politik, die sich gegen Menschen und das eigene Volk richtet, kann ich nicht vergeben, ich will, dass diese Leute zur Verantwortung gezogen werden, vielleicht dann, denn der Hass gegen uns wird durch Vergeben nicht geringer. Sofern diese Typen aufhören, Schaden an uns und unserem Volk an zu richten, kann man über Versöhnung reden.

  2. Ich sehe daran, wie weit ich von der Antwort Jesu auf die Frage, wie oft man vergeben können müsse, entfernt bin. Das gilt genauso für andere, unter Ihnen auch den derzeitigen Bischof von Münster, der seinerzeit einen Priester öffentlich gemaßregelt bestraft hat, weil dieser in einer Predigt grundsätzliche Bereitschaft zur Vergebung auch für die Mißbrauchstäter gefordert hatte.
    Dieser Priester hat darauf ein Büchlein geschrieben: „Vergeben ist niemals vergebens“. Das möchte ich empfehlen.

    1. Vergebung ist nicht an Termine und Urteile gebunden, sonst ist sie nur halb – sie kommt, wann sie will, und sie sollte bedingungslos gegeben sein.

      Ansonsten: Ich bin von diesen Eltern beeindruckt – BEEINDRUCKT.

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