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Das „Ewig-Weibliche“ im selbstlosen Dienst: Aus Goethes „Hermann und Dorothea“

Und ihr Leben ist immer
ein ewiges Gehen und Kommen…

Schweigend nahm sie darauf die beiden Krüge beim Henkel,

Stieg die Stufen hinan, und Hermann folgte der Lieben.

Einen Krug verlangt‘ er von ihr, die Bürde zu teilen.

»Laßt ihn«, sprach sie; »es trägt sich besser die gleichere Last so.

Und der Herr, der künftig befiehlt, er soll mir nicht dienen.

Seht mich so ernst nicht an,
als wäre mein Schicksal bedenklich!

.

Dienen lerne beizeiten das Weib nach ihrer Bestimmung;

Denn durch Dienen allein gelangt sie endlich zum Herrschen,

Zu der verdienten Gewalt, die doch ihr im Hause gehöret.

Dienet die Schwester dem Bruder doch früh, sie dienet den Eltern.

Und ihr Leben ist immer ein ewiges Gehen und Kommen

Oder ein Heben und Tragen, Bereiten und Schaffen für andere.

.

Wohl ihr, wenn sie daran sich gewöhnt,

daß kein Weg ihr zu sauer wird,

und die Stunden der Nacht ihr sind wie die Stunden des Tages,

Daß ihr niemals die Arbeit zu klein und die Nadel zu fein dünkt,

Daß sie sich ganz vergißt
und leben mag nur in andern!

.

Denn als Mutter, fürwahr, bedarf sie der Tugenden alle,

Wenn der Säugling die Krankende weckt und Nahrung begehret

Von der Schwachen und so zu Schmerzen Sorgen sich häufen.

Zwanzig Männer verbunden
ertrügen nicht diese Beschwerde,
Und sie sollen es nicht;
doch sollen sie dankbar es einsehn.«

.

Vollständiger Text von Goethes Lyrik „Hermann und Dorothea“ hier: http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Versepen/Hermann+und+Dorothea/Erato.+Dorothea

Foto: Adelheid Terberl

Kommentare

5 Antworten

  1. Obwohl dezidierter Nichtchrist (Wikipedia), war Goethes sehr positiver Beitrag zur Entwicklung der deutschen Kultur immens. Leider geht in der heutigen Zeit dieses wahre und große Gedankengut immer mehr verloren. Goethes Aussagen in obigen Zeilen werden von mir, als Mann, täglich gelebt. Würden alle Männer sich so verhalten, dann gäbe es keine häusliche Gewalt gegenüber Frauen und keine Frauenmorde.
    Loriot prägte den Spruch „Frauen sind und Männer auch“. So ist es und so wird es bleiben, und das völlig unabhängig von dem unmenschlichen Genderismus. Zudem „Mann“ nach dem Liebesgebot unseren christlichen Gottes leben würde, und somit nach den von unserem liebenden Gott gegebenen 10 Gebote, dann wäre die Welt friedlich und harmonisch. Weil man sich aber von unserem Gott immer weiter entfernt oder andere Götter, die diese Liebe nicht kennen anbetet, kann die Welt nicht gesunden, sondern nur scheitern.
    Wie dumm! Wie schade!

    1. Ehret die Frauen. mehr kann man nicht sagen neben, ehret die Eltern und alle Eure Lehrer.
      Wo wird das heute vermittelt?
      Ich-Ich- ich , ja, das wird vermittelt.
      Es kommt nicht von ungefähr, daß alles Christliche niedergepöbelt wird. Nur da wird es noch gelehrt und gefordert und dafür auch Rechenschaft verlangt.
      Allerdings lassen viele Bepöbelte es zu und reagieren nicht ausreichend fest im Glauben, im Humanismus und im Selbstsein.

    2. Ehret die Frauen. mehr kann man nicht sagen neben, ehret die Eltern und alle Eure Lehrer.
      Wo wird das heute vermittelt?
      Ich-Ich- ich , ja, das wird vermittelt.
      Es kommt nicht von ungefähr, daß alles Christliche niedergeschrien wird. Nur da wird es noch gelehrt und gefordert und dafür auch Rechenschaft verlangt.
      Allerdings lassen zu viele Niedergeschriene es zu und reagieren nicht ausreichend fest im Glauben, im Humanismus und im Selbstsein.

  2. Und Moses war laut Neuem Testament auch in aller Weisheit der Ägypter kundig. Es gibt eben diese Weisheitslehren und Weisheitstraditionen der göttlichen Geheimnisse als Mysterien-Kulte, siehe auch Weiheitsliteratur.
    „Sopia“ und „Logos“ sind dort wichtige Begriffe – siehe aber auch „Mysterion“ und „Mysterion“ und „Mysterium“ als göttliche Geheimnisse beim Apostel Paulus usw. Siehe auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands.
    Deren alte byzantinische Messe auch von der katholischen Kirche als legitim und gültig anerkannt wurde.
    Der Heilige Irenaeus von Lyon zählte übrigens auch noch den 1. Clemensbrief (wie auch die syrische Kirche noch heute) und den Hirtenbrief des Hermas zum Bibel-Kanon des neuen Testamentes bzw. den kanonischen biblischen Schriften.
    Wie auch die russisch-orthodoxe Kirche noch heute neben anderem Sondergut, siehe auch die Thomas-Kirchen und Thomas-Christen Indiens nach dem Apostel Thomas und die Thaddäus-Akten und Thomas–Akten usw.

    Sophia, die Weisheit Gottes – Orthpedia

    01.02.2010 – Die Ikone „Sophia, die Weisheit Gottes“ hat in der Russischen Orthodoxen Kirche eine besondere Stelle inne. Die Ikone stellt die Gottesmutter …

    Sophia – Gottes weibliches Gesicht – Kirche heute
    https://www.kirche-heute.ch/kirche-heute/beitraege/5impuls/2011-33-Impuls.php
    13.08.2011 – Als Gott den Himmel festmachte, war die Weisheit dabei; als er den Horizont abgrenzte über der Urflut.

  3. Der Heilige Geist hatte in der Kirchengeschichte schon verschiedene Erscheinungsformen, so etwa auch als mehrere (zwei bis drei) Männer (siehe auch in der Bibel als Engel).
    Der Geist Gottes als „Geist der Weisheit und Offenbarung“ hat in der Bibel auch die personale Erscheinungsform der göttlichen Weisheit „Sophia“ (griechisch, und hebräisch „Chakhema“ oder Chokhma“) als Frau Weisheit und Person etwa in der „Weisheitsliteratur“ des Alten Testamentes der Septuaginta-Bibel „die vor Gott tanzt“ und im 1. Clemensbrief und in der Johannes-Offenbarung als „Sonnenfrau“ und siehe dazu auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands. Tatsächlich zählte der Heilige Irenaeus von Lyon den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas noch zum Bibel-Kanon des Neuen Testamentes der Bibel dazu. Siehe auch den Barnabas-Brief und Philo(n) von Alexandrien und die Tatsache, dass die Ur-Bibel des Urchristentums noch vor den Evangelien als die sogenannte „Volksbibel“ des frühen Christentums noch die Septuaginta-Bibel mit der gesamten darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“ war. Aus welcher das Neue Testament der Bibel auch teilweise wortwörtlich auf griechisch zitiert, und eben NICHT aus dem hebräischen Original-Text der jüdischen Tora. Zudem zitiert auch Jesus Christus persönlich mindestens zwei oder drei mal direkt speziell aus der „Weisheitsliteratur“, neben zahlreichen Anklängen. Wie eben auch „Geist der Weisheit und Offenbarung“.

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