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Wenn Kabarettistinnen nicht linksgerichtet sind, werden sie in Medien zerpflückt

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Viele Medien, die sich selber gleichschalten, sehen ihr Meinungsmonopol in Gefahr. Der Leitartikel von Veronika Lintner „Was kann, muss, darf Kabarett heute sagen?“ (Augsburger Allgemeine Zeitung, 2. Juli 23) lässt solche Gedanken aufkommen.

Im Untertitel heißt es: „Zwischen linkem Mainstream und rechtem Populismusverdacht: Die Kabarettszene scheint mit sich selbst im Clinch zu liegen – nicht erst seit Monika Grubers Auftritt in Erding“.

Das nährt den Verdacht, dass Kabarett aus ihrer Sicht wohl „uniform“ zu sein hat.

Monika Gruber hat die Stimmung durcheinandergewirbelt. So stellt die Artikelschreiberin fest: „Monika Gruber läuft Sturm und heiß gegen die „Heizungsideologie“, poltert in Erding an Hubert Aiwangers Seite, die AfD applaudiert ihr“.

Lintner zitiert Christian Springer: „Die Branche nenne Gruber längst die „Pegida-Moni““. Springer befürchtet: „Kabarett driftet nach rechts“.

Die Redakteurin schreibt weiter, die Kabarettistin Christine Prayon habe verkündet, dass sie die ZDF „Heute Show“ verlässt, weil sie feststelle, sie „habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich-prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen“.

Lintner fragt, wo der Spaß endet? Und sagt: „Dort, wo die Grenze fällt zwischen dem gespielten Grant und der wirklichen Wut… Dort, wo der Kabarettist dem Politiker das Mikrofon reicht“.

Lintner sieht die Gefahr von ihrem (Monika Grubers) Auftritt in Erding darin: „Einer X-beliebigen „Gruberin“ wären nicht 13.000 gefolgt, sie nutzte ihre Reichweite. So gab da eine Kabarettistin prominent Wahlhilfe für Aiwanger, der mit populistischen Phrasen spielt“.

Lintner fragt noch einmal, wo der Spaß endet? Und meint: „Wenn Humor nur eine Zielgruppe kennt“.

Dann gibt sie selber zu: „Früher skandierten die Kabarettisten einhellig „Willi wählen!“. Dieter Hildebrandt und Freunde trommelten für die SPD“ und bemängelt gleichzeitig: „In Grubers neuem Programm gibt es keine einzige Pointe auf Kosten von rechts außen“.

Gab es bei den Kabarettisten, die „Willi Brand wählen“ skandierten, etwa Pointen auf Kosten von Linken?

Die Stellungnahme von Veronika Lintner erinnert an den lateinischen Satz: „Quod licet Jovi, non licet bovi!“  – zu Deutsch: „Was dem Jupiter erlaubt ist, gilt nicht für den Ochsen“.

Für heute gilt offenbar: Ein Kabarett darf offenbar nichts sagen für „rechts“ bzw. was Medien als „rechts“ deklarieren.

Kommentare

2 Antworten

  1. Die Aussagen der Kabarettistin Christine Prayon zu ihrem Aussteigen aus der ZDF „Heute Show“ waren deutlicher, als sie hier zum Vorteil des Beitrags von Frau Lintner weichgespielt daherkommen.
    Ohne gerade auf die schriftliche Fassung (Zitat) zugreifen zu können, habe ich behalten, dass Christine Prayon sagte, dass man nur in eine bestimmte Richtung Kabarettist sein könne / dürfe, dass andere von vorneherein nicht ernst genommen / runtergemacht /geblockt würden; so sinngemäß.

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