Der deutsch-jüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn hat sich gegen eine juristische Verfolgung von hochbetagten NS-Tätern ausgesprochen. Solche Prozesse seien bloßer „Aktionismus“, sagte er dem Deutschlandradio Kultur.
Die NS-Fahndungsstelle in Ludwigsburg hatte angekündigt, dass sie nach ihren Vorermittlungen 30 Verfahren gegen mutmaßliche Nazi-Verbrecher an die Staatsanwaltschaften abgeben will. Diese müssen dann entscheiden, ob sie Anklage erheben wollen. Den früheren Aufsehern des Konzentrationslagers Auschwitz wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.
„Neunzigjährige vor Gericht zu stellen bringt überhaupt nichts“, erklärte der Münchner Geschichtswisschaftler. Man erreiche sehr viel mehr mit einer gesellschaftlichen Ächtung der Täter. Notwendig sei eine weitere historischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen: „Darauf kommt es an.“
Quelle: n-tv
2 Antworten
Ob eine gesellschaftliche Ächtung eines Neunzigjährigen jetzt viel begrüßenswerter ist, sei mal da hingestellt. Es wird ja nicht einmal mehr von der Möglichkeit der Reue ausgegangen, die diese Personen möglicherweise über ihre Tat empfinden. Und wie sähe denn so eine Ächtung aus? Kein Altenheimplatz?
Nach fast 65 Jahren jetzt noch im Namen der Gerechtigkeit ein Verfahren einstellen wäre sinnvoll?? Ich meine diese Menschen haben so lange nach dem Krieg richtig ohne Probleme noch so gut gelebt. Lass es endlich mal ruhen! Es kommt mir manchmal vor als wäre die Deutschen nach dem Krieg, alle vom Holocaust-Narzissmus erzogen worden.Mir ist die Gerechtigkeit in dieser Zeit mehr eine Frage! Lese zum Beispiel mal die ganze Geschichte bezüglich die Familie Wunderlich usw….!!!