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Abtreibung, Cannabis-Freigabe, Sterbehilfe: Ethische Dammbrüche nehmen zu

Die Gesellschaftspolitik in Deutschland ist nach Ansicht des Leiters des Philosophischen Laienarbeitskreises, Dennis Riehle (siehe Foto), zunehmend in Begriff, Dammbrüche zu begehen:
„Durch die aktuellen Projektvorhaben der ‚Ampel‘-Koalition ist deutlich geworden, dass wir uns einem ungesunden Verständnis von Liberalismus hingeben. Denn das Aufweichen zivilisatorischer Grenzen und Regeln führt am Ende zu Beliebigkeit, Unklarheit und Desorientierung“, erklärt der 37-jährige Konstanzer.

„Ob es nun die Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche und die Diskussion um die Strafbarkeit der Abtreibung an sich, die vorgesehene Freigabe von Cannabis oder auch das neue Verständnis von Familie und Identität ist, all diese Entwicklungen werden dazu beitragen, dass wir die bewährten Konventionen über ein von Werten und Grundsätzen getragenes Miteinander aufgeben und zu einer zunehmenden Individualisierung des Menschen beitragen, der am Ende gottgleich wird und vor lauter Überheblichkeit und Selbstüberzeugung kaum noch gehen kann.

Eine Anmaßung sondergleichen, wenn wir den Boden von ethischen Kompromissen hinter uns lassen und uns in einem unerträglichen Maße erhöhen. Demut vor Schöpfung, Leben und Unversehrtheit hat keinen Platz mehr, stattdessen dreht sich alles nur noch darum, dass sich jeder nach seiner Manier verwirklichen kann, ohne nach rechts oder links zu blicken und in völliger Ignoranz des Nächsten“.

Auch beim Thema „Sterbehilfe“ erkennt der Philosophische Laienarbeitskreis eine ungute Tendenz:

„Wenngleich sich die Politik bei diesem Aspekt deutlich schwerer tut, sehen wir ein Wandel des Begreifens darüber, wie Eigenbestimmtheit über den Schutz vor dem (Ab-)Leben gestellt wird. Nicht zuletzt hat dies auch mit einem Verlust an Leidensfähigkeit zu tun, die frühere Generationen noch zweifelsohne beherrschten und bewältigen konnten.

Immerhin war es damals Konsens, dass nicht wir über unser Ende zu bestimmen haben oder den Anspruch erheben wollen, uns über die göttliche Bestimmung hinwegzusetzen. Aber mit einem Rückzug von Religion und Glaube aus unserem Alltag hat sich auch die Ehrfurcht vor dem Diesseitigen verflüchtigt. Das erklärt dann auch so manch einen ideologischen Geisterfahrer, der sich einem Weltbild des Transhumanistischen unterwirft und somit sämtliche Bodenhaftung verliert.

Dass wir als Menschen nicht nur das Recht auf die persönliche Integrität haben, sondern als soziale Wesen stets auch Verantwortung gegenüber Anderen tragen, kommt in den sich entsolidarisierenden Breiten für Anhänger des libertären Absolutismus überraschend. Gerade deshalb braucht es eine Gegenbewegung, die das Bewahrende als einen Schatz jahrhundertelanger Erfahrungen hochhält. Niemandem ist geholfen, wenn wir zu empathielosen Individuen werden, denen die Vergänglichkeit egal ist.“

Der Philosophische Laienarbeitskreis ist über www.dennis-riehle.de erreichbar.

Kommentare

4 Antworten

  1. Die universellen Werte der Ehrfurcht vor dem Leben (Albert Schweitzer) und damit auch dem nichtmenschlichen Leben, der Eigenverantwortung, aber auch der Rücksicht und Verantwortung für das Wohl der Gesellschaft, der Respekt und die Demut vor Gott, vor dem wir alle einmal stehen werden – egal ob wir an ihn geglaubt haben oder nicht – wenn diese Werte aufgegeben werden, regiert die Anarchie des Ego. Eine schreckliche Welt, auf die wir zusteuern… von wegen Freiheit. Ohne Gewissen gibt es keine Freiheit!

    1. Die universellen Werte kumulieren in der Aufforderung Jesu: “Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst.“
      Die Ethik, die darunter steht, ist geschichtlich wandelbar; und neben der Anarchie des Ego gibt es auch eine Unterwerfung des Individuums unter das Kollektiv des Unrechts (z. B. unter den Nationalsozialismus im Dritten Reich).
      Der innere, individuelle Kampf gegen das Böse, gab es immer und wird es immer geben.
      Zu den hier diskutierten „Dammbrüchen“, z. B. Sterbehilfe: einer 14-jährigen, leidenden Tochter mit rasch fortschreitendem, unheilbaren Hirntumor die Sterbehilfe zu verwehren, kann unmenschlich sein. Und warum soll eine 92-Jährige nicht selbstbestimmt aus dem Leben scheiden? Nur weil ich es nicht richtig finde, soll es ihr verwehrt werden? Wer will hier entscheiden, ich oder die alte Dame, nur weil ich besser weiß, was Gottes Wille ist?

  2. Die „Verschwörungstheorie“ ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Masseneinwanderung, ausgerechnet aus islamischen Ländern, die Dechristianisierung des Landes und damit die Erosion der sittlichen Grundlagen, auf die sich das Grundgesetz beruft, fördern soll.

    1. Lieber Herr Dr Sie machen sich lächerlich die Menschen sind einfach nicht meghr bereit sich durch übernatürliche Geschichten beschränken zu lassen
      genau so wenig haben Religionen ein Monopol auf Ethik

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