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Damals: Schavans Schadenfreude über Minister v. Guttenbergs Fall – heute eine eigene Doktortitel-Affäre am Hals

Von Hans Martin Schmidt

Als Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg wegen seiner Plagiats-Affäre vom Amt des Bundesverteidigungsministers zurücktrat, wurde die Kanzlerin per SMS davon unterrichtet.

Mit sichtlicher Genugtuung reichte sie das Handy an Bundesbildungsministerin Schavan weiter, die gerade neben ihr stand – damit auch diese die Nachricht lesen konnte. Auch Frau Schavan schien ihre klammheimliche Freude nicht verbergen zu können (und auch nicht verbergen zu wollen). Ein selbstzufriedenes (vielleicht passt auch das Wort ‚höhnisch‘) Schmunzeln stand in ihrem Gesicht.

Keine überraschende Reaktion, hatte sie doch in der „Süddeutschen“ jegliche Solidarität mit ihrem Kabinettskollegen brüsk vermissen lassen: „Ich schäme mich nicht nur heimlich“ klagte sie über den jungen Adeligen.

Jetzt, wo Frau Schavan selbst eine Plagiatsaffäre an der Backe hat, macht sie energisch auf kämpferisch, man sieht sie gelegentlich mit grimmigem Gesicht, wenn es um „ihre Sache“ geht: Sie habe nicht getürkt. Sie habe „vielleicht“ ein paar Flüchtigkeitsfehler gemacht. Die Uni Düsseldorf sieht das wohl anders.

Dass es plötzlich harsche Kritik an der Verfahrensweise der Uni hagelt, die sich allerdings streng an rechtstaatliche Vorgaben hält (was auch Frau Schavan berücksichtigen sollte), kommt wohl nicht von ungefähr. Und auch ein merkwürdiges Gegengutachten zugunsten Schavans wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt.

Das ist nicht gerade förderlich, um Rückhalt in der öffentlichen Meinung für die Ministerin zu schaffen: 62 Prozent, so eine Repräsentativumfrage, sind dafür, dass Frau Schavan zurücktritt, wenn sie ihren Doktortitel verliert (TNS-Emnid für „Focus“).

Quelle: http://www.ffmdirekt.de/

Kommentare

2 Antworten

  1. Es ist schon merkwürdig, daß nur die Doktortiteln von CDU/FDP-Politiker „auffliegen“…wann untersucht jemand die SPD bzw. Die Grünen – ich kann nicht glauben, daß das alle ehrliche „Akademiker“ waren.
    Das dahinter eine politische Kampagne steht, ist mittlerweile offensichtlich.

  2. Kein Grund zur „Schadensfreude“, auch wenn man sagen kann, „geschieht ihr grad recht!“. Man sollte aber die anderen zwei Seiten nicht vergessen:

    Erstens ist die ganze Affäre eine Blamage für die Universität und ihren „Doktorvater“, der diese Schlamperei gar nicht bemerkt hat. Das ist ja nicht mehr der erste und einzige Fall, wo man so einen Vorwurf machen muß! Man soltte diesen „Doktorvätern“ oder vielleicht der ganzen Universität das Promotionsrecht entziehen!

    Zweitens ist es eine Unverschämtheit, wenn fachfremde (und zudem noch anonyme) „Heckenschützen“ sich anmaßen, noch nach Jahren eine Überprüfung von akademischen Arbeiten zu fordern und die Universität(en) sich drauf einlassen.
    Das Ganze wirft kein gutes Licht auf unsere deutschen Universitäten!

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