Wenige Wochen vor dem 70. Jahrestag der UN-Menschenrechtserklärung, am 30.10.2018, verabschiedete das UNHCR – somit das Menschenrechtskomitee der Vereinten Nationen – einen Kommentar zum Recht auf Leben (General comment No. 36 on article 6 of the International Covenant on Civil and Political Rights, on the right to life).
Darin heißt es u.a., dass es keine neuen Hürden für den sicheren und legalen Zugang für Frauen und Mädchen zu Abtreibung geben dürfe und dass bestehende Hürden abgebaut werden sollten, inklusive solcher, die Ergebnis der Ausübung einers Weigerungsrechts aus Gewissensgründen sind.
Alexandra Linder (siehe Foto), Bundesvorsitzende der ALfA, erklärt dazu:
„Im Klartext bedeutet das folgendes: Menschen vor der Geburt sollen dem Selbstbestimmungsrecht anderer Menschen untergeordnet und damit faktisch entmenschlicht werden. Kinder werden durch Abtreibung beseitigt, nach produkthaften Kriterien hergestellt, bei nicht gewünschten Mehrlingsschwangerschaften mit einer Spritze im Mutterleib getötet. Sie dürfen häufig nur auf die Welt kommen, wenn sie bestimmten Kriterien entsprechen und zum passenden Zeitpunkt erscheinen.“
Außerdem, so Linder, sollen gemäß diesem Kommentar Berufstätige, die Menschenwürde und Menschenrechte ernstnehmen und sich nicht an Handlungen beteiligen möchten, die diese verletzen, gezwungen werden, ihre Gewissensfreiheit aufzugeben:
„Auch bei uns werden ihrem Gewissen folgende Mediziner/innen und Hebammen entlassen oder beruflich diskriminiert. Die verbrieften Rechte auf Leben, Unversehrtheit und Gewissensfreiheit jedes Menschen werden dadurch untergraben.“
Sobald aber eine Gruppe von Menschen aus dem Menschsein ausgeschlossen und der Willkür anderer überlassen werde, seien Dokumente wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte nicht mehr das Papier wert, auf dem sie verfasst wurden.
„Menschenrechte haben nur dann einen Sinn, wenn der Begriff Mensch nicht willkürlich definiert wird“, fasst Alexandra Linder, Bundesvorsitzende der ALfA, zusammen. „Sie müssen für jeden Menschen gelten, von der Zeugung bis zum Tod.“
2 Antworten
Frau Linder, kann es sein, dass Ihnen ein kleiner „lapsus linguae“ passiert ist?
Kann es sein, dass Sie sagen wollten, „Menschenrechte gelten ab der G e b u r t bis zum Tod und nicht wie Sie sagten von der „Zeugung“ bis zum Tod?
Wenn Sie sagen „Menschenrechte gelten von der Geburt bis zum Tod“, dann kann ich Ihnen vollumfänglich beipflichten. Fragt sich nur, ob Sie den „Freitod“, vielfach als „Selbstmord“ verunglimpft, auch als Recht ansehen?
Der Heilige Stuhl, der Islam und die UN-Menschenrechtscharta
https://philosophia-perennis.com/2017/08/02/der-heilige-stuhl-der-islam-und-die-un-menschenrechtscharta/
Papst Leo XIII. – 1870 bereits fortschrittlicher als der Islam heute: „dass es innerhalb des göttlichen Naturrechts gewisse Menschenrechte gebe“ © Marie-Lan Nguyen / Wikimedia Commons, via Wikimedia Commons
Ethik
Der Heilige Stuhl, der Islam und die UN-Menschenrechtscharta
Von
David Berger –
2. August 2017
https://philosophia-perennis.com
http://www.berndsenf.de/
Das Naturrecht und Europa – Peter Lang Publishing
https://www.peterlang.com/view/title/49375
Der Bruch Martin Luthers mit dem Naturrecht der Kirche und Folgen daraus – David Berger: Aspekte der Naturrechtslehre im Neuthomismus – Sławomir …
https://www.peterlang.com/view/title/49375
Aus dem Inhalt: Mieczysław A. Krąpiec: Ius jako prawo natury – natura Prawa (Ius als das Naturrecht – die Natur des Rechts) – Tadeusz Guz: Zusammenfassung des Artikels «Ius als das Naturrecht – die Natur des Rechts» von Prof. Dr. Mieczysław A. Krąpiec OP – Stanisław Wielgus: Prawo w średniowiecznej kulturze europejskiej (Recht in der mittelalterlichen europäischen Kultur) – Tadeusz Guz: Zusammenfassung des Artikels «Recht in der mittelalterlichen europäischen Kultur» von Prof. Dr. Stanisław Wielgus – Leo Elders: St. Thomas’s Doctrine of the Natural Law – Jörgen Vijgen : Réflexions thomistes sur les fondements de la loi naturelle – Berthold Wald: Die Bestimmung der ratio legis bei Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus. Zur Frage der Kontinuität oder Inkompatibilität mittelalterlicher Naturrechtstheorien – Elio A. Gallego García: El derecho natural clásico: entre la auctoritas y la potestas – Tadeusz Guz: Gott als der Urheber des Naturrechts – Horst Seidl: Zur Diskussion über das Naturrecht aus philosophisch-anthropologischer Sicht – Ermanno Pavesi: Die Ideologie des Vatertodes und die moderne Kultur – Winfried Rohr: Ontologische Grundlagen der menschlichen Natur im Werk Viktor E. Frankls – eine kritische Analyse aus thomanischer Sicht – Katarzyna Stępień: Human rights and nature – Karel Mácha: Religionsphilosophie und normative Wissenschaft. (Methodologische Aspekte) – Lina Börsig-Hover: Phänomen Europa – Wolfgang Waldstein: Naturrecht in der europäischen Rechtsentwicklung – Józef Krukowski: Problematyka stosunków między pánstwem a Kościołem w prawie Unii Europejskiej – Tadeusz Guz: Zusammenfassung des Artikels «Problematik der Beziehungen zwischen Staat und Kirche im Recht der Europäischen Union» von Prof. Dr. Józef Krukowski – Volodymyr Kossak: Das Recht auf Leben – Heinz-Hermann Elting-de Labarre: Aus christlicher Überzeugung zur europäischen Einigung – R. Schuman erster Präsident des Europäischen Parlaments (1958-1960) – Manfred Balkenohl: Anthropologische und theologische Grundlagen für Naturrecht und Menschenwürde – Erik M. Mørstad: «Denn die werck {unnd wunderthatten Christi} hulffen myr nichts». Der Bruch Martin Luthers mit dem Naturrecht der Kirche und Folgen daraus – David Berger: Aspekte der Naturrechtslehre im Neuthomismus – Sławomir Nowosad: Natural Law in the 20th c. Renewal of Anglican Moral Theology.