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Der Journalismus steckt in der Krise, doch nicht alle Medienakteure denken links

Von Dennis Riehle

Der Beruf des Journalisten sei der verachtenswerteste der Moderne, lese ich in diesen Tagen auf Twitter. Und selbstverständlich kann ich angesichts der desaströsen Leistung all meiner Haltungskollegen nur allzu gut nachvollziehen, dass es um den Ruf unserer Branche im Augenblick schlecht bestellt sein muss.

Denn es sind beispielsweise Äußerungen wie jene von Nadine Lindner als Vertreterin des Deutschlandradios im Talkformat bei Caren Miosga, die sich angesichts der Forderung der AfD nach einer freien Wahlmöglichkeit der Frau hinsichtlich Karriere oder Erziehung in den Vorwurf verstieg, die Partei wolle den Feminismus rückwärts abwickeln.

Dass es aber gerade bei besonders progressiven Medienschaffenden auf Unverständnis stößt, wenn man sich dafür ausspricht, dass Deutschland deutsch bleiben soll, das erklärt ein Stück weit die miserable Reputation meiner Zunft.

Und trotzdem tut es mir in der Seele weh, dass Differenzierung heutzutage schwerfällt. Schließlich fühle auch ich mich angesprochen – und stelle mir die Frage, wie ich auf eine spürbare Pauschalablehnung reagieren soll, mit der ich nicht nur in den Sozialen Medien, sondern auch im Alltag immer wieder konfrontiert bin.

Und all das nur deshalb, weil ich mich vor vielen Jahren entgegen meiner ersten Pläne, Theologie studieren zu wollen, dann doch dazu entschlossen habe, Schreiberling zu werden.

Früher war ich politisch links verankert…

Ich habe es schon oft zugegeben: Politisch war ich einst im linken Spektrum verankert – insbesondere aufgrund der sozialen Frage. Und so habe ich mich ein Stück weit zu Hause gefühlt, als ich mich in einem Genre wiederfand, das seit jeher für seine gutmenschliche Ader bekannt ist.

Dennoch mache ich mir heute keine Vorwürfe. Weder hinsichtlich meiner Entscheidung, für eine gewisse Zeit in Parteien unterwegs gewesen zu sein, für die ich jetzt nichts mehr empfinde – und deren Programmatik ich heute über weite Teile ablehne. Denn sie waren ein Weckruf zur Umkehr, zur Neuausrichtung und für einen Lernprozess, noch bezüglich der Abwägung, mich unter die Publizisten zu  begeben.

Es ist gerade in einer Demokratie die ureigene Aufgabe von Reportern, nicht jene Stimmung bei den Passanten in der Fußgängerzone einzuholen und zu beurteilen, die dem Chef des Volontärs genehm ist – sondern die herrschende Klasse mit dem Widerspruch aus der Bevölkerung zu konfrontieren.

Dass mittlerweile Manipulation, Indoktrination und Desinformation zur inhärenten Zielsetzung der Tagesschau oder der „Heute“-Sendung gehören, liegt vor allem in finanziellen und machtbesessenen Aspekten begründet.

Immerhin hängt viel von den Volksvertretern in den Landesparlamenten ab, die für ihr Votum zu den Rundfunkgebühren gerne auch einmal eine Gegenleistung einfordern – und sich deshalb in die Führungsetage der Sender durchstellen lassen, wenn das einstige Flaggschiff wieder eine Meldung verbreitet hat, die den Grünen nicht schmeckt – oder die zu wohlwollend gegenüber der AfD war.

Mittlerweile wissen wir auch, dass es bereits im Vorfeld Interventionen gibt, bestimmte Schlagzeilen überhaupt nicht aufzugreifen – und sich dabei auf die Freiheit der Presse zu berufen, die zwar prinzipiell die Entscheidungshoheit darüber hat, welche Sujets sie aufgreift. Aber natürlich auch zur Wahrheit, Sorgfalt und vor allem Vollständigkeit angehalten ist.

Kann das zwangsfinanzierte ÖRR-System Objektivität gewährleisten?

Wenn also beispielsweise über die Veröffentlichung der Akten aus dem Bundeswirtschaftsministerium hinsichtlich des Kernkraftausstiegs im ÖRR (öffentlich-rechtlichen Rundfunk) nichts zu vernehmen ist – oder es zu völlig indiskutablen Verlautbarungen über die Demonstration von Islamisten in Hamburg als ein „rechtsextremes“ Ereignis kommt, ist das weder mit dem Programmauftrag des zwangsfinanzierten Systems in Einklang zu bringen, noch mit meiner journalistischen Vorstellung, Objektivität zu verkörpern.  

Mir ging es nie darum, Nebelkerzen zu werfen – um das Rampenlicht auf diejenigen zu lenken, die der woke Einheitsbrei gemeinschaftlich als Sündenbock auserkoren hat. Denn es gehört gerade zur Standhaftigkeit, sich nicht blenden oder vereinnahmen zu lassen.

Und ob es nun die Verwendung von tendenziösen Symbolbildern ist, die suggestive Formulierung der Anmoderation, das Instrument der Bild-Ton-Schere als Werkzeug zur Verwirrung, das Weglassen von wichtigen Details, das Verallgemeinern von Konkretem, das monothematische Fixieren, das befangene Konnotieren und Flankieren, das Unterbringen von Meinung in der Berichterstattung oder das Belehren, Moralisieren und Kanalisieren:

Mit all diesen Mitteln begeht man einen Verrat an den Wurzeln und dem Ursprung unserer Sparte, die sich nicht mit Exekutive, Legislative oder Judikative gemein macht – sondern sich prinzipiell als deren kritischer Beobachter versteht.

Gerade auch, seitdem ich aus tiefstem Herzen in das rechte Lager gewechselt bin – und damit zu einer seltenen Spezies innerhalb des Metiers gehöre. Deshalb wäre mir eine solch peinliche Dreistigkeit nie in den Sinn gekommen,einen Zweifel daran zu hegen, dass unser Land das bleiben muss, was es seit jeher war:

Der Ort, an dem die schwarz-rot-goldene Flagge für die kulturelle Identität, Heimat, Tradition, Werte, Sprache, Religion, Prägung, Sittlichkeit, Normativität und Ordnung der Mehrheit seiner Bewohner steht – und sich viele dieser Menschen zu ihrer deutschen Ursprünglichkeit, Verwurzelung und Herkunft bekennen.

Weitere Infos auf www.riehle-news.de.

 

Kommentare

9 Antworten

  1. Da dieses Thema einem der absolut beängstigend selten mutigen Intellektuellen gewidmet ist darf ich vielleicht auf 2 weitere aufmerksam machen:

    https://www.danieleganser.ch/buecher/imperium-usa/

    https://www.phaenomen-verlag.de/buch/der-ausverkauf-der-republik-afd-und-meta-krise/

    Wie enorm wichtig derartiger Mut ist zeigt die nachfolgende Verbreitung eines definitiv diskutierbaren Staats – Lautsprecher:

    https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rassismus-armutsrisiko-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de
    meta-krise/

  2. Man schaue sich nur diesen eindrucksvollen und inzwischen millionenfach(!) geklickten Auftritt von Peter Hahne bei riverboat an — und die dazu passenden Gesichter der anderen VIER (!) Moderatoren….. das sagt alles…. Und dazu den neuesten Vortrag von Hahne bei einem wichtigen Forum in Zürich-Kloten zusammen mit Václav Klaus (dem Lech Walesa von Prag) und einem früheren Schweizer Bundespräsidenten. Grandios! https://www.youtube.com/watch?v=–ijxzrDXBM

    https://www.youtube.com/watch?v=4AmiTZ3las0

  3. Vielen Dank!

    Publizistin Gabriele Kuby erläutert, wie es zu dieser medialen Mainstream-Blase kam, in der sich immer noch viele Menschen befinden. Gegen Ende des Vortrags stellt sie den persönlichen Glauben an Jesus Christus heraus, der uns die Kraft gibt, gegen den Strom zu schwimmen. Das ist nicht nur für jeden einzelnen von entscheidender Bedeutung für Zeit und Ewigkeit, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt.

    „Die ideale Voraussetzung, damit #Propaganda überhaupt im großen Stil verfangen kann – egal ob Refugees Welcome, Habecks Heizhammer oder #Pride Month – sei eine #Massenbildung von Menschen, die in Bindungslosigkeit, Sinnlosigkeit und freischwebender Angst leben. Diesen Zusammenhang erläuterte die Publizistin Gabriele Kuby in ihrem Vortrag auf dem DemoFürAlle-Symposium »Manipulierte Gesellschaft. Warum funktioniert Propaganda?« am 1. Juli 2023 in Hanau. Wer gegen Propaganda resistent sein möchte, der brauche hingegen feste familiäre Bindungen und gute Freunde, sinnvolle Arbeit und seelische Fähigkeiten zur Überwindung von Angst.“

    https://www.youtube.com/watch?v=lxjPXPO2Jxw
    Gabriele Kuby: Im Meer der Lüge ertrinken

  4. Ob nicht manche der Vorwürfe mangelnder Objektivität und erfolgter subtiler Manipulation auch auf rechte Journalisten und andere Autoren zutreffen? Ich meine, da öfter fündig zu werden.
    Und ist das Nationale wie bei Herrn Riehle und der AfD so sehr Prägendes für alle Deutschen? Erstaunlicherweise erwähnt Herr Riehle keine einzige Eigenschaft, die die deutsche Herkunft hervorbringt. Ich selber bin wohl stärker als durch mein Deutschersein geprägt durch das Bürgerliche in Erziehung, Denken und Habitus, durch meine strikt reformatorisch-konservative Konfession, durch meine strikt liberaldemokratisch-tolerante politische Gesinnung. Veränderte ich mich nicht stärker durch Änderungen in diesen Prägungen denn durch ein Geborensein in oder einen Umzug nach Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden, Britannien, den USA, und so weiter ?

  5. Sudeledes Erben

    Sah man den Sozialismus sterben,
    so muss man heute konstatieren,
    versuchen Sudeledes Erben,
    die Leiche zu reanimieren.

    Wie einst in allerschlimmsten Zeiten
    der Diktatur der Sozialisten
    scheuen sie nichts, vorzubereiten,
    Macht wieder komplett zu besitzen.

    Keine Lüge ist zu billig,
    sie oft genug zu wiederholen,
    wehe dem, der ist nicht willig,
    lässt sich von denen nicht verkohlen.

    Wer nicht glaubt den hohlen Phrasen,
    bisher sie den nur diffamieren,
    doch innerlich vor Wut sie rasen,
    würden ihn gerne arrestieren.

    Reiten auf der Verblödungswelle,
    dass mehr und mehr Gehirn entschwindet.
    Der Müll ihrer Geistesabfälle
    immer in Diffamierung mündet.

    Vernagelt bis ins tiefste Mark
    ideologischer Prämissen
    verbreiten sie rotgrünen Quark,
    statt Substanz und echtes Wissen.

    Einen Orden sollt‘ man stiften,
    ihm Sudeledes Namen geben
    für unübertreffliches Giften
    gegen die nach Freiheit streben.

  6. Wir hören und sehen in letzter Zeit immer häufiger „WELTWOCHE DAILY, einen hoffnungsvoller Journalismus, zwar die Welt aus schweizer Perspektive , aber sehr zu empfehlen für Menschen die das stumpfsinnigen Mainstreamgeplapper satt haben.

  7. Vielen Dank, lieber Herr Riehle,
    es tut gut, solche Stimmen zu hören. Ich denke, jedes Pauschalurteil ist auch hier fehl am Platze, obwohl man sehr hinhören muss, um noch echten Journalismus zu finden.
    Ich habe schon vor 4 Jahren aufgehört, Fern zu sehen.
    Die Frage ist aber, was können ich, wir tun, abgesehen vom Gebet, dass es eine Veränderung gibt?

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