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Die „Süddeutsche Zeitung“ stichelt wieder einmal gegen Bischof Zdarsa

In der Kirche gilt das Kirchenrecht  –  und nicht das „Rätesystem“

Unter dem Titel „Katholiken fordern Wahlen“ präsentiert die „Süddeutsche Zeitung“ am 26.3.2012 wieder einen passenden Aufhänger, um Dr. Konrad Zdarsa am Zeug bzw. an seinem Bischofsgewand zu flicken, denn für den katholischen Oberhirten von Augsburg hat die SZ erkennbar nichts übrig.
Auch der Untertitel des Berichts „Landeskomitee-Chef kritisiert Augsburgs Bischof Zdarsa“ ist ganz nach SZ-Geschmack ausgerichtet, zumal sich im breiten und „bunten“ katholischen Spektrum immer jemand findet, zumal in Gremien und Räten, in Komitees und Ausschüssen, der seinen mahnenden Zeigefinger Richtung Bischof erhebt.
Das kann berechtigt sein oder auch nicht, heute gilt dies in reformkatholischen Kreisen von vornherein als Gütesiegel und Zeichen von „Mündigkeit“.
Die SZ weiß also gutgelaunt Folgendes aus dem Reich der Gremien zu vermelden:
„Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Albert Schmid, hat sich mit überraschend deutlichen Worten von den Reformplänen im Bistum Augsburg distanziert – und zudem Kritik an Bischof Konrad Zdarsa geübt. ‚Wir haben es mit jemandem zu tun, der sich erst an die Kommunikationsformen des Westens gewöhnen muss und daran, dass es zu einer katholischen Kommunikationskultur gehört, nicht einseitig Entscheidungen vorgesetzt zu bekommen‘, sagte Schmid der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA über Zdarsa.“
Dem Herrn Bischof fehlt es Schmid zufolge am Umgangs-ABC, an der „Kommunikationskultur“. Hat der Bischof seinen Knigge nicht gelesen? Wurde Herr Schmid nicht gebührend begrüßt? Ist der Augsburger Oberhirte dem Vorsitzenden des Landeskomitees tatsächlich oder symbolisch auf die Füße getreten?
Eins jedenfalls weiß Schmid ganz genau: „Wir haben es mit jemandem zu tun, der sich erst an die Kommunikationsformen des Westens gewöhnen muss.“  –  Wo mag der merkwürdige Dr. Zdarsa bloß seine „Sozialisation“ erfahren haben, daß er sich an die „Kommunikationsformen des Westens“ erst noch „gewöhnen muss“? Kommt er aus dem australischen Busch?
Konrad Zdarsa leitete, bevor ihn der Papst nach Augsburg berief, als Bischof das bescheidene Bistums Görlitz. Also doch nicht Australien oder der brasilianische Dschungel. Das läßt hoffen.
Ganz besonders beanstandenswert findet es der Landeskomitee-Leiter, daß man vom Bischof allen Ernstes „einseitig Entscheidungen vorgesetzt“ bekäme.
Bishop Konrad Zdarsa of Roman Catholic Diocese...Mag sich der umtriebige Laien-Funktionär nicht damit abfinden, daß der Bischof in einem Bistum mehr zu sagen hat als er selber oder seine Mannschaft? Weiß er nicht, daß auch in weltlichen Betrieben die Belegschaft mitunter „einseitig Entscheidungen vorgesetzt“ bekommt? Daß auch Verantwortungsträger in der Politik nicht selten „Entscheidungen vorsetzen“, die nicht jedem Hinz und Schmid schmecken mögen?
Außerdem kritisiert Schmid laut SZ „Pläne des Augsburger Bistums, im Zuge einer Strukturreform die gewählten Pfarrgemeinderäte durch Pastoralräte zu ersetzen, in denen der Priester den Vorsitz hat und der Vertreter der Laien nur noch als Moderator vorgesehen ist.“
Dem Gremienmeister wäre zu empfehlen, einen Blick ins kath. Kirchenrecht zu werfen. Nach einschlägiger Lektüre des CIC wüßte er nämlich, daß das universale Kirchenrecht genau dies vorsieht, was Bischof Zdarsa anstrebt: Der Priester ist „geborener“ Vorsitzender des Pfarrgemeinderat bzw Pastoralrat. Dieses Rats-Gremium soll den Pfarrer allerdings nicht kommandieren, sondern  –  wie der Name schon klarstellt – ihn vielmehr „beraten“.
Aber manche Räte  –  zumal innerhalb der Kirche  –  möchten ihrem Namen partout nicht gerecht werden; sie wollen nicht beraten, sondern bestimmen. In der katholischen Kirche gilt aber das Kirchenrecht und nicht die Privatansicht von Herrn Schmid –  Pech für ihn und die „Süddeutsche Zeitung“.
Felizitas Küble
Erstveröffentlichung in der SÜDWATCH, einer ausgezeichneten Webseite, die sich fundiert, keck und kritisch mit der „Süddeutschen Zeitung“ befaßt: http://www.suedwatch.de/blog/?p=8230
Link zum hier kritisierten SZ-Artikel:   http://www.sueddeutsche.de/m5W38w/538823/Katholiken-fordern-Wahlen.html

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