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FEST der Geburt Johannes des Täufers

Von Felizitas Küble

Die Kirche feiert in der Regel den Todestag eines Heiligen, sofern dieser bekannt ist. Bei großen Heiligen handelt es sich dabei um einen Festtag, ansonsten ein Gedenktag. In vielen katholischen Familien wird zugleich der entsprechende Namenstag gefeiert  – und ich kenne auch evangelische Christen, die sich über einen Namenstags-Glückwunsch freuen.

Am besten verbindet man ein Segensgebet damit, denn eine Gratulation ist zwar eine nette Geste, aber durch Fürbittgebete bekräftigen wir die „Gemeinschaft der Gläubigen“.

Bei der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer feiert die Kirche in ihrem liturgischen Kalender nicht nur den Todestag, sondern an einem anderen Tag auch ihren „Geburtstag“, wenngleich das Datum von damals nicht genau bekannt ist:

Bei der seligen Jungfrau ist es der 8. September (Fest der Geburt Mariens).
Heute am 24. Juni wird das Wiegenfest des hl. Johannes Baptist begangen.

Laut Lukasevangelium war Elisabeth, die betagte Mutter des Johannes, im 6. Schwangerschaftsmonat, als der Engel Gabriel der jugendlichen Madonna die Empfängnis Christi ankündigte.  Darum wird dieses Fest der Geburt des Täufers am 24. Juni  –  genau ein halbes Jahr vor Weihnachten –  gefeiert.

Elisabeth war zugleich die erste Gläubige damals, die Maria ausdrücklich als Gottesmutter gewürdigt hat, denn sie nannte sie die „Mutter meines HERRN“ – auf griechisch KYRIOS, also jener Titel, der biblisch allein für GOTT selbst verwendet wird. Weil in Christus GOTT und Mensch vereinigt sind, hat Maria den göttlichen Erlöser geboren, ist also Gottesmutter geworden.

Diese einzigartige Begnadigung und Würde ist ihr dennoch nicht zu Kopf gestiegen, denn in ihrem Magnificat (Lobgesang)  – einer Antwort auf den Gruß Elisabeths  –  preist sie den Ewigen, weil ER auf die „Niedrigkeit seiner Magd“ herabgeschaut und „Großes“ an ihr getan hat.

 

Kommentare

4 Antworten

  1. Bei der Einordnung der Geburts-Tage unseres Herrn und seines Vetters und Vorläufers bzw. ‚Herolds‘ Johannes in das Kirchenjahr ging es auch um eine Symbolik, die mit der Sommer- und Winter-Sonnenwende direkt auf die Tageslänge auf der Nordhalbkugel Bezug nimmt und hierüber Johannes‘ Selbstverständnis aus einem seiner Hinweise auf Jesus veranschaulichen hilft: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen !“, (Joh. 3, 30), während es bei Jesus genau das Umgekehrte zu symbolisieren gilt:
    „Durch die Barmherzigkeit unseres Gottes hat uns besucht der Aufgang aus der Höhe, auf daß Er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens !“ (Lukas 1, 78 + 79) –
    „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht und über die, die da wohnen im finstern Lande, scheint es helle !“ (Jesaja 9, 1).

  2. Ergänzung zu meinem Kommentar: Danke auch für die wunderbare Ikone! Die byzantinischen Darstellungen der biblischen Gestalten sind ein Labsal für die Augen ! Diese Bilder zeigen die tiefe Innerlichkeit der Künstler und verherrlichen in bester Weise die Auserwählten!

  3. Danke für diesen Artikel. Sehr schön finde ich den Gedanken dass der Glückwunsch zum Namenstag ein Fürbittgebet ist und uns an die Gemeinschaft der Heiligen erinnert!
    Der heilige Johannes der Täufer wurde unter König Herodes Antipas enthauptet, an dieses Ereignis denkt die Kirche am 29. August. Es ist eine sehr schöne Seite der katholischen Kirche, dass durch diese Art des Gedenkens das ganze Jahr hindurch an biblische Ereignisse erinnert wird.

  4. Danke für diesen liturgischen Beitrag wie auch für alle anderen,da sie den Blick über den – oft grauen – Alltag heben und auf das Ewige, das Himmlische, das Göttliche lenken! –
    Wie nah doch Gut und Böse beieinander liegen, im männlichen wie im weiblichen Geschlecht!
    Da wird Johannes, der wortgewaltige Herold Christi, auf wundersame Weise von einer Frau im hohen Alter, einer gottesfürchtigen Frau, geboren, und dann wird dieser mutige Verkuender des Wortes Gottes von einer Frau, die die Zurechtweisungen dieses Mannes gegenüber ihrer Mutter nicht ertragen kann, dem Tode ausgeliefert! Himmel und Hölle – so nahe beieinander!
    Bei jedem Johannisfeuer (oder ähnlichen Bräuchen am 24. Juni) sollte von der Geistlichkeit eindringlich auf diese biblischen Aspekte hingewiesen werden, damit das Brauchtum überhaupt eine Berechtigung hat! Sinnentleerte Tradition fördert eher den Glaubensabfall bzw. die Gottlosigkeit!

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