Von Felizitas Küble
Auf dem katholischen Land und in kleineren Städten – vor allem in Bayern und Schwaben – gibt es vielfach auch heute noch die Bittprozessionen in den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Das ist ein altbewährter Brauch, der wieder stärker erweckt werden sollte, zumal er zugleich auch ein (farben)prächtiges Glaubensbekenntnis in der Öffentlichkeit darstellt.
Das Hochfest findet in diesem Jahr am Donnerstag, dem 9. Mai statt. Bekanntlich ist gleichzeitig auch Vatertag – durchaus passend, denn Christus kehrte zu seinem himmlischen Vater zurück, um dort als Hohenpriester auf ewig für uns einzutreten.
Die Flurumgänge vor Christi Himmelfahrt haben einen sinnigen theologischen Hintergrund – wie so vieles in der kirchlichen Tradition und Volksliturgie.
Es geht nämlich darum, dem HERRN vor seinem Himmelfahrfsfest mit unseren Bitten und Anliegen gleichsam in den Ohren zu liegen, damit ER sie dem ewigen Vater vorträgt, heißt es doch im Hebräerbrief (4,14 ff.):
Voll Zuversicht zum Thron der Gnade
Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.
Die Flurumgänge, bei denen stets ein großes Kruzifix vorangetragen wird, enden meist an einer Kirche. Dort wird an der Außenwand eine hl. Messe zelebriert. Manchmal findet die Meßfeier auch in den Fluren – etwa auf einer großen Wiese oder Hofplatz – statt, ähnlich wie bei der Fronleichnamsprozession.
Diese „Stationsgottesdienste“ sind kein mittelalterliches Brauchtum, sondern viel älter, sie stammen sogar aus der Frühzeit der Kirche, nämlich aus dem antiken Rom, wo die Päpste mit ihrem Gefolge die wichtigsten Kirchen der Hauptstadt von Station zu Station besuchen und dort jeweils die hl. Messe feierten.
4 Antworten
Wir leben heute (2024 bis voraussichtlich 2027) in einer Zeit der Disharmonien, die wie eine Flut über die Menschheit herfällt.
Wer von uns hat den „Rettungsring“ Jesus Christus so fest in sich, das er „oben schwimmt“?
Jesus Christus spricht:
„Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater, denn durch mich.“
Wie dieser Weg verläuft, welche Erlebnisse dazu gehören, ist in den Evangelien beschrieben. Ob nun ein Mensch in seinen Erdenexistenzen alle Ereignisse erleben muß, oder eine bestimmte Auswahl, hängt ab von seinen speziellen seelischen Einstellungen und Eigenheiten. Auch von den in der Vergangenheit geschaffenen Werke beeinflussen das zu erlebende Leben.
Ein gutes deutsches Sprichwort sagt:
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Ich sage: „Jeder ist seiner Zukunft Schmied.“
Mit jedem Gedanken, jeder Tat, schmieden wir unsere Zukunft. So wie wir denken und handeln wird es für uns werden. Darum ist das Wort Christi:
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und unseren Himmlischen Vater über alles.“
So immens wichtig. Das uns dieses möglich ist, dafür sollten wir dankbar sein. So stellen wir uns vor, wir selber sind dieser Dank und den geben wir unserem Himmlischen Vater.
Hier in unserer Stadt nicht denkbar. Schon Jahrzehnte lang gibt es sowas hier nicht.
Die Menschen haben keine Zeit dafür gefunden.
Kinder sind mittlerweile hier alle in Ganztagsbetreuung.
Nicht eine einzige Messe oder Gebet wird für die Bittage mehr anberaumt.
Alles nicht mehr nötig.
Schade.
Freuen wir uns um so mehr auf die kommende Fronleichnamsprozession. Die finden ja noch flächendeckend statt.
Obwohl da die Pfarrer auch schon sagen, bei Regen findet keine Prozession statt. Das entscheidet der Pfarrer dann morgens Vor der Prozession. Selbst bei ein wenig Nieselregen und stärkerem Wind wird hier in meiner Gegend abgesagt.
Und ich habe immer das Gefühl seit Corona, die Pfarrer hier freuen sich , wenn die Prozession nicht stattfindet.
Spätfolgen von Corona.
Was dieses Thema jetzt mit Kindergärten zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
Diese Bittgänge, wie ich sie kenne, waren sowieso meistens am Sonntag.
Ich komme ursprünglich aus einer ländlichen Gegend, und in meinen Kindheit (in den 80er und 90er Jahren) waren solche Flurprozessionen durchaus üblich. Ich schätze, sie finden dort immer noch statt (muss mal meine Eltern fragen).
In einer Stadt sind sie hingegen weniger gut durchführbar (weil der Verkehr aufgehalten würde), und außerdem ist der Sinn solcher Prozessionen, wie ich sie kenne, um gutes Wetter und eine gute Ernte zu bitten. Da haben Stadtmenschen auch weniger einen Bezug dazu.
Eine wunderbare Tradition die wieder mehr in den Focus gerückt werden sollte.