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In WDR-Andacht wird von Kirchen als Turnhallen und Suppenküchen geträumt

BILD: Die frühere Elisabethkirche in der Innenstadt von Münster, die seit langem als Schulsporthalle fungiert (siehe zweites Foto unten)

Von Felizitas Küble

Am 15. März 2024 sprach bei der Morgenandacht in WDR-5 um 6,55 Uhr die katholische Pastoralreferentin Anne Hermanns-Dentges aus Krefeld im Bistum Aachen.

Die forsche Dame fällt bei ihrer Ansage gleich mit der Tür ins Haus: „Können Sie sich vorstellen, dass wir die Kirche in ihrer Stadt abreißen, weil keiner mehr dort hineingeht?“

Mit „wir“ meine sie die „Kirche als Institution“, für die sie arbeite, so die Erläuterung.

Danach spricht sie wie auf dem Gemeindeflohmarkt:
„Wir von Kirchens müssen uns Gedanken machen über unsere Gotteshäuser. Nicht nur wegen der hohen Heizkosten. Sondern deshalb, weil viele Kirchenbauten einfach zu groß geworden sind für die wenigen, die noch kommen.“

„Unser Problem von Kirchens“ sei daher inzwischen: „Was, wenn diese Gebäude künftig nur noch „Stehrumsel“ sind im Stadtbild?“

Dann fragt sie die Zuhörer, ob ihnen eine Idee für neue Nutzungen einfalle und legt mit ihrem Vorschlag los:

„Mir schon. Ich träume von einer Kirche, die in eine Turnhalle umgebaut wird. In der ganz früh alle Sportbegeisterten trainieren können und zu Schulbeginn dort Schulsport stattfindet. Nach dem Mittagessen können die Kinder aus dem Ganztag dort spielen, toben und sich bewegen. Schulfeste, Konferenzen und Entlassfeiern können schulnah stattfinden.“

Die kreative Frau von „Kirchens“ hat weitere Einfälle auf Lager:
„Denkbar wäre auch eine Kirche, in der das Austeilen einer Tagessuppe das tägliche Hochamt ist. In der Menschen ihre Suppe essen und es auch die Möglichkeit gibt, sich beraten zu lassen? Eine Kirche, die dem Stadtteil dient, weil sie den Menschen dient. Das wäre doch am Ende auch Gottesdienst – oder?“

Abschließend scheint die Sprecherin es als selbstverständlich anzusehen, daß man beim Anblick von Kirchen vor allem an ihre künftige Profanierung und Umnutzung denkt:

„Ich wünsche mir heute, dass sie beim nächsten Kirchturm den sie sehen, sich die Frage stellen: Für was könnte dieser Bau geschaffen sein, was könnte hier den Menschen dienen?“

Auf den Gedanken, daß es bei einem Gotteshaus – wie der Name schon besagt – in erster Linie um den Dienst an GOTT geht, scheint die Dame nicht zu kommen. Stattdessen macht sie aus der Not eine Tugend, aus der Turnhalle oder Suppenküche einen „Dienst am Menschen“.

Einmal abgesehen davon, daß ihre Idee von einer Kirche als Turnhalle nichts Neues ist, sondern hier in Münster (siehe Fotos) schon lange umgesetzt wurde, sollten gläubige Christen diese trostlose Profanierung bzw. Verweltlichung von Gotteshäusern eher als Alptraum denn als Traum ansehen.

Wenn frühere Zeiten ihre Kirchgebäude kurzerhand abgerissen oder „umgenutzt“ hätten, nur weil eine Zeitlang weniger Leute zum Gottesdienst kamen (was es damals auch gab, nicht nur zur Zeit der Pest), dann wäre im „christlichen Abendland“ von einer Glaubens- und Kulturlandschaft nicht mehr viel übrig.

Die Kirche darf nicht zum Abbruchunternehmen herabsinken, sondern sollte sich –  statt solch absonderlicher Gedankenspiele  – lieber den Kopf darüber zerbrechen, wie man Suchende neu für Gott, für Christus und seine Heilsbotschaft begeistert.

 

Kommentare

15 Antworten

  1. Liebe Frau Küble,
    Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,
    Liebe Leserinnen und Leser,

    mir ist „1 0 0 % glaubwürdig live“ mitgeteilt worden, dass eine Mail „mit negativer Verwunderung“ an die Erfinderin dieser erschütternden Rede ergangen ist, die zu allem Übel fälschlicherweise auch noch „Morgenandacht“ genannt wird.
    In der Rückmeldung hierauf seitens dieser „Erscheinung in Krefeld“ hat, wie bekannt, besagte Anne Hermanns-Dentges tatsächlich geantwortet, daß sie „diese Rede IMMER WIEDER so halten würde, wie sie es getan hat“.
    Schließlich bedankt sie sich bei dem sichtlich irritierten Autor dafür, daß er „die Dinge doch genau so sieht, wie sie auch“.

    > Ich denke, DAMIT IST ALLES BERICHTET !!!

  2. Zur Aufklärung:
    https://www.youtube.com/watch?v=GWohkpmffrU
    Der Mythos der Aufklärung
    Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter hat viel über die Aufklärung geforscht.

    Die entscheidenden Fakten der Weltgeschichte, der stellvertretende Tod und die Auferstehung des Gott-Menschen Jesus Christus, an die wir Karfreitag und Ostern denken, sollten wir uns keinesfalls durch eine veraltete, emotional überladene Geschichtsschau von sogenannten Aufklärern rauben lassen.

    Diese historischen Tatsachen im Zusammenhang mit Jesus Christus haben persönliche Bedeutung für jeden Menschen. Durch diese Tatsachen kann Gott uns wirklich trösten und ist in Jesus nur ein Gebet weit von jedem Menschen entfernt.

    Der christliche Glaube und seine positiven Auswirkungen in der Geistesgeschichte werden oft unter den Tisch gekehrt oder entstellt.

    Wir sollten uns nicht die ziemlich veraltete und in den letzten Jahrzehnten von vielen Wissenschaftlern widerlegte religionskritische Sicht von „Aufklärern“ wie Diderot, Gibbon und Voltaire zu eigen machen, die sich in ihrem Geschichtsverständnis des 18. Jahrhunderts von ihrem Hass gegen die Kirchen und dem Blickwinkel ihrer Zeit leiten ließen.

    Sie hatten die Antike verherrlicht, das christlich beeinflusste Denken des Mittelalters ignoriert oder abgewertet, die Mär vom „dunklen Mittelalter“ erfunden, um die Renaissance als erhabene Wiedergeburt der Antike und die eigene Epoche als das Jahrhundert der Lichter (fr.: Siècle des Lumiéres = Aufklärung) im Kontrast zum christlichen Einfluss hochzustilisieren versucht.

    Dabei wurden die epochalen Errungenschaften der christlich motivierten und aus einer Jahrhunderte langen christlichen Denktradition schöpfenden Pioniere der analytischen Naturwissenschaft wie Johannes Kepler, Galileo Galilei, Robert Boyle, Isaac Newton, Michael Faraday, Lord Kelvin, Blaise Pascal, Gregor Mendel und vieler anderer gleich noch mit vereinnahmt.

    Auch neuere historische Forschungen bestätigen hingegen die Plausibilität der im Folgenden kurz dargestellten rationalen, gesamthistorischen Sicht.

    In der klassischen Antike und auch in anderen Kulturen herrschte kein Prinzip wie das der Gleichheit aller Menschen vor Gott und damit gab es keine Grundlage für Individualität, persönliche Identität, Rechte und Freiheit, die eine potentielle Werthaftigkeit und Gleichheit aller Menschen ermöglicht hätte.

    Erst die damals häufig verfolgten Christen hatten in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt diese Prinzipien allmählich in die Denkweise des römischen Reichs durch Wort und Tat hineingetragen. So weichte der herrschende klassische kollektive Unterdrückungsmechanismus ein wenig auf.

    Die Christen hatten Gott als Schöpfer, Souverän, und liebenden Retter durch ihr Miteinander auf der Basis der – heute historisch und archäologisch sehr gut bestätigten Bibel – persönlich kennengelernt und damit einen positiven Impuls ausgeübt. Ihr Gott war keine von Menschen ausgedachte Fiktion.

    Er ist ein Gott, der existiert, handelt und redet. Das Mittelalter war eine Zeit des Aufbruchs. Sie wurde effektiv, wenn auch sehr unvollkommen, vom Geist der Rationalität, Wahrheitssuche und Nächstenliebe beeinflusst, der im christlichen Glauben begründet war. Sie brachte technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt, der in der logischen Weiterentwicklung auch zur Entstehung der modernen Naturwissenschaft und der darauf basierenden Technologie führte.

    Das achtzehnte Jahrhundert als eine Zeit der überschwänglichen Religionskritik spiegelt manchmal die auch in der Bibel ohnehin in überwältigender Weise vorhandene heftigste Kritik am Fehlverhalten der Menschen wieder.

    Bei dem Zusammenspiel von christlichem Glauben und Naturwissenschaft denke ich z. B. an Wissenschaftler wie den britischen Sinologen Joseph Needham, der in seinem Forschungsgebiet, der chinesischen Wissenschaftsgeschichte zur Erkenntnis kam, dass „der Westen trotz des früheren hohen Standes der chinesischen Wissenschaft diese am Ende überholte“ (Needhams Grand Question), und dafür „machte Needham die Einflüsse des Konfuzianismus und Daoismus verantwortlich (Ende Zitat Wikipedia Needham).

    Bestätigt wird das von Wissenschaftlern wie Larry Siedentop und Rodney Stark, die auch aufgrund der fundierten Arbeiten vieler Spezialisten zeigen, dass christliche Grundlagen, die in anderen Kulturen nicht ausgeprägt waren, die Entwicklung von Individualität, Freiheit, Rationalität (aus dem Glauben an einen rationalen, redenden Gott) sowie Naturwissenschaft und Demokratie befördert haben.

    In anderen Religionen und Weltanschauungen konnte die analytische Naturwissenschaft trotz vorhandener hervorragender Technologien nicht „auf die Welt kommen“. Der Soziologe Rodney Stark, der die weitaus längste Zeit seines Berufslebens Agnostiker war, zitiert den Mathematiker und Philosophen Alfred North Whitehead: „Die christliche Theologie war für den Aufstieg der Naturwissenschaft im Westen von wesentlicher Bedeutung, so sicher wie nicht-christliche Theologien überall sonst die naturwissenschaftliche Suche erstickt hatten.“

    In der heutigen Zeit bietet die rationale gesamthistorische Sicht das Potenzial für alle Menschen, Freiheit ohne Chaos und Ordnung ohne Tyrannei zu erfahren.

    Es ist förderlich, den Fakten zu folgen, wenn wir frei werden wollen von den Fesseln der Vorurteile. Frei sind eigentlich nur Gesellschaften, in denen ganz unterschiedliche fundierte Meinungen öffentlich deutlich vertreten werden und man gerade deshalb friedlich miteinander auskommt. Dann zwingt man dem anderen nicht seine Meinung auf, aber jeder hat die Chance, seinen Horizont zu erweitern.

  3. Glaubt die Pastoralreferentin etwa, man brauche sie dann noch?
    Suppe austeilen und Sport für Kinder können ehrenamtliche Leute machen.
    Dafür braucht es keine hochbezahlte, studierte Pastoralreferentin.

    Messen fallen nach dieser Pastoralreferentin eh aus.

    Mein Vorschlag wäre, die Stellen der Pastorlreferenten und Assistenten und was es sonst noch für Gehaltbeziehenden Personen gibt, drastisch abzubauen. Pfarrer und Diakone sind damit nicht gemeint.
    Früher gab es immer Gemeindeschwestern oder Mitglieder, die dem Pfarrer stets beiseite standen in Wort und Tat. Und die in der Gemeinden waren doppelt so aktiv. Man war von klein auf in dem Kirchenleben verankert. Mein Vater hat es noch so erlebt nach dem 2. Weltkrieg.
    Jedoch beziehen die für meine Begriffe ein zu hohes Gehalt.
    Dann könnnen Kirche-Gebäude erhalten bleiben und die progressive Art, wie hier in der Radioansprache, würde mal etwas weniger werden.

    Bei uns wird wieder in der Kirche am Gründonnestag ein Mahl abgehalten. An langen Tischen wird gesessen und aufgetischt.
    Es ist für mich so unwürdig wie diese Karnevalsmessen.

  4. Völlig richtig, Ulrich Motte. Vielen Dank für die Ergänzung.

    Es ist immer eine echte Herausforderung, die komplexen ideengeschichtlichen Zusammenhänge nur auf wenigen Seiten und mit möglichst wenigen Links und Quellenangaben anzudeuten.

    Ich rede ja nicht von der Realpolitik, sondern von den ideengeschichtlichen Entwickungen und deren realen Auswirkungen.
    Gegen den oft vehementen und massiven Widerstand der Mächtigen und Entscheidungsträger aus Staat, Finanzwesen und Kirchen haben die von vielen Menschen verinnerlichten und praktizierten christlichen Werte im Laufe der Jahrhunderte – mit heftigen Rückschlägen und auch nur in bestimmten Oasen der Weltgeschichte – Grundlagen für die Menschenwürde, das Recht des Einzelnen sowie Freiheit mit gleichzeitiger Rechtsstaatlichkeit ermöglicht, die dann dazu geführt haben, dass demokratische Entwicklungen stellen- und zeitweise entstehen konnten.

    Hier sind z.B. folgende populärwissenschaftliche Bücher sehr hilfreich:

    Von Larry Siedentop (Demokratie in Europa, Die Erfindung des Individuums),

    vom Soziologen Rodney Stark (unter den vielen interessanten, spannenden aufschlussreichen Büchern ist z.B. „Victory of Reason“ zu empfehlen),

    von Vishal Mangalwadi (z.B. „Das Buch der Mitte“ und

    von Francis Schaeffer /z.B. „Wie könen wir den leben“.

    https://www.youtube.com/playlist?list=PLzotkbmGjMzxk8Pq1qmBEIgaJVsS_xJM_
    Francis Schaeffer – Wie sollen wir denn leben?

    Sie erklären, wie sich aus der jüdisch-christlichen Wurzel demokratische Strukturen mit Substanz entwickelten und wie sie durch die Ignoranz und Verachtung dieser Wurzeln in der letzten Zeit wieder zusammenbrechen.

  5. Derartige Aussetzer dieser “ Person in Krefeld “ lernt man u.a.

    Hier :
    https://www.idp-muenster.de/idp/sonderseiten/startseite/
    https://katho-nrw.de/studium/fachbereiche/theologie-paderborn

    Folgendes “ themenfremde “ vielleicht zusätzlich:

    Dunkle Gefühle / Erinnerungen sollten aufkommen …
    https://katholisch.de/artikel/41202-die-kirche-in-deutschland-kann-in-manchen-fragen-vorangehen

    https://katholisch.de/artikel/40436-dogmatikerin-knop-synodaler-weg-ist-vordenker-fuer-weltkirche

    https://katholisch.de/artikel/43294-warum-schaffen-wir-es-nicht-uns-den-roemern-verstaendlich-zu-machen

    https://katholisch.de/artikel/51159-zdk-bischoefe-sollen-sich-rom-widersetzen-und-reform-fortsetzen

    https://katholisch.de/artikel/51342-rom-sollte-den-kontext-des-synodalen-wegs-nicht-weg-lehramteln

    https://katholisch.de/artikel/31742-kardinal-kasper-sieht-verhaeltnis-deutschlands-zu-rom-belastet

    https://katholisch.de/artikel/45119-der-weite-abstand-zwischen-rom-und-deutschland

    https://katholisch.de/artikel/47432-schavan-beziehung-zwischen-kirche-in-deutschland-und-rom-verkorkst

    https://katholisch.de/artikel/26749-mit-blick-auf-deutschland-sternberg-sieht-nervositaet-im-vatikan

    https://katholisch.de/artikel/44398-maria-20-kirche-in-deutschland-muss-eigenen-weg-gehen

    https://katholisch.de/artikel/40348-der-synodale-weg-und-der-dialog-mit-rom-ein-schwieriges-feld

    https://katholisch.de/artikel/22941-zum-synodalen-weg-gehoert-ein-gewisser-konflikt-mit-rom

    https://katholisch.de/artikel/51307-stetter-karp-schmerzt-dass-der-papst-deutsche-bemuehungen-nicht-sieht

    https://katholisch.de/artikel/49180-bogner-rom-kann-reformdebatten-nicht-mehr-einfach-so-stoppen

    https://katholisch.de/artikel/31585-zdk-vizepraesidentin-wirft-rom-mangelnde-gespraechsbereitschaft-vor

    https://katholisch.de/artikel/42419-zdk-vizepraesidentin-wir-muessen-mehr-mit-rom-sprechen

    https://katholisch.de/artikel/31194-sternberg-wir-muessen-nicht-staendig-nach-rom-schauen

    https://katholisch.de/artikel/23016-essener-generalvikar-pfeffer-signale-aus-rom-sind-verheerend

    https://katholisch.de/artikel/43884-die-kirche-in-deutschland-muss-weitere-post-aus-rom-in-kauf-nehmen

    https://katholisch.de/artikel/51166-noch-ein-stopp-aus-rom-wie-der-synodale-ausschuss-fuer-reibung-sorgt

    https://katholisch.de/artikel/51227-immer-wieder-post-aus-rom-tadel-und-stoppschilder-fuer-deutschland

    https://katholisch.de/artikel/40436-dogmatikerin-knop-synodaler-weg-ist-vordenker-fuer-weltkirche

    https://katholisch.de/artikel/43385-theologe-deutsche-theologie-zukunftsweisend-fuer-weltkirche

    https://katholisch.de/artikel/43901-kardinal-kasper-synodaler-weg-wird-sich-nicht-durchsetzen

    Denn:
    https://katholisch.de/artikel/44818-theologe-soeding-es-mangelt-an-vertrauen-zwischen-rom-und-deutschland

    Vor 1 Jahr :

    https://katholisch.de/artikel/43250-luedecke-nach-neuem-brief-aus-rom-gegen-den-papst-geht-gar-nichts

  6. Einen Vorschlag könnte ich machen, wie man mehr Menschen in die
    Kirchen bekommen könnte.

    Viele Menschen gehen nicht in den Gottesdienst weil der Weg dorthin
    zu weit ist. Weil sie behindert oder alt und gebrechlich sind.
    Weil der Weg dorthin zu gefährlich geworden ist und sie kein Auto
    haben usw.

    Für all diese Menschen, die aber gerne die Kirchen besuchen würden aber nicht können;
    Für diese Menschen sollten die Kirchen Busse, Größe nach Bedarf,
    zu Verfügung stellen, die die Leute von zu Hause abholen und
    auch wieder zurück bringen.

    Geben sie diesen Vorschlag an ihre örtliche Gemeinde bitte weiter.

  7. Imo: Im Gegegensatz zu recht vielen „evangelikalen“ Konfessionen haben sich aber die beiden in Deutschland großen Konfessionen mit der demokratischen Gleichheit sehr lange sehr schwer getan. Die katholischen Bischöfe Preußens lehnten noch kurz vor Ende der Monarchie das gleiche Wahlrecht ab und ihre Gegenüber in der Evgl. Kirche waren oft den genauso denkenden preußischen Konservativen verbunden… Amerikanische christliche Autoren kommen da oft aus ganz anderer, oft auch „evangelikaler“, Tradition.

    1. War nicht doch die Monarchie die von Gott gewollte Regierungsform? Hat je ein Monarch seine Untertanen dazu ermuntert, ein Drittel des zur Bestandserhaltung notwendigen Nachwuchses zu verhüten oder abzutreiben? Das sind in Deutschland allein seit 1976 mindestens 15 Millionen Opfer, die in allen Berufsgruppen heute fehlen.
      Dies Fragen stelle ich, ein alter Demokrat.
      Ein ungarischer Diplomat, nach der Rolle des Christentums befragt, sagte, ohne das Christentum gäbe es Ungarn nicht mehr.

      1. Monarchen haben Massenmorde und ensetzliches Elend verursacht. Wo bitte haben sie von Ausnahmen abgesehen gegen Abtreibungsfreigabe protestiert? In den USA, wohl eines der 2 demokratischsten Länder der Welt ist Abtreibung am stärksten in der Debatte…

  8. Der Einfluss des Christentums reicht viel weiter als die Kirchenmauern. Die Funktion und Bedeutung christlicher Gebäude darf also auch nicht auf ihre Bausubstanz reduziert werden. Deren Profanisierung entzieht unserem demokratischen Gemeinwesen DIE IDEENGESCHICHTLICHE Grundlage.

    Das kann ein Blick in die Geschichte der Demokratie bestätigen. Das christliche Welt- und Menschenbild verleiht entscheidende, UNVERZICHTBARE Maßstäbe.

    https://www.amazon.com/dp/B08PKRM8VK?ref_=ast_author_dp (Rodney Stark)

    Dazu schreibt der Soziologe Rodney Stark in seinem obigen Buch „Victory of Reason“ (Sieg der Vernunft): „Die klassische Welt lieferte zwar Beispiele für Demokratie, aber diese wurzelten nicht in der Annahme, dass alle Menschen gleich seien, sondern bezogen sich nur auf die Elite.

    Selbst als sie von gewählten Gremien regiert wurden, waren die verschiedenen griechischen Stadtstaaten und Rom von einer großen Zahl von Sklaven abhängig.

    Und so wie es das Christentum war, das die von Griechenland und Rom ererbte Institution der Sklaverei beseitigte, so verdankt die westliche Demokratie ihre wesentlichen intellektuellen Ursprünge und ihre Legitimität den christlichen Idealen und nicht irgendeinem griechisch-römischen Erbe.

    … Jesus vertrat eine revolutionäre Auffassung von moralischer Gleichheit, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. … Paulus macht deutlich, dass die Gleichheit in den Augen Gottes Auswirkungen darauf hat, wie die Menschen in dieser Welt behandelt werden sollten, so wie Jesus es auch praktizierte.

    So wurde das Muster festgelegt. … Von diesem Punkt aus war es nur ein sehr kurzer Schritt zu der Feststellung, dass jedes Individuum Rechte hat, die nicht ohne triftigen Grund verletzt werden dürfen, zu den Grundsätzen der Gleichheit vor dem Gesetz und der Sicherheit des eigenen Heims und Eigentums. Solche Grundsätze waren natürlich ein Gräuel für die Despoten.“

    In seinem Buch Demokratie in Europa
    (https://www.buecher.de/shop/fachbuecher/demokratie-in-europa/siedentop-larry/products_products/detail/prod_id/10330895/#reviews-more)
    weist der Politikwissenschaftler, Historiker und Philosoph Larry Siedentop auf den Ursprung der Idee der Gleichheit und seine Bedeutung für die Demokratie hin:

    „Wir kommen also auf die Idee der Gleichheit zurück. Wir müssen nun ihre Verbindung mit dem christlichen Glauben genauer betrachten. Denn wenn wir das nicht tun, werden wir das Wesen der modernen Demokratie, ihre Quellen und ihre Dilemmata nicht verstehen.

    Wenn wir sowohl die Idee als auch die Praxis der Demokratie in der Antike betrachten, stellen wir fest, dass sie eng mit der Annahme der „natürlichen“ Ungleichheit, d.h. mit dem Glauben an unveränderliche Statusunterschiede, verbunden ist. …

    Es war der Einzug des Christentums, der die moralische Neuausrichtung vollbrachte. Auf diese Weise lieferte das Christentum die moralischen Grundlagen der modernen Demokratie, indem es einen moralischen Status für die Individuen – als Kinder Gottes – schuf, der schließlich in einen sozialen Status oder eine soziale Rolle umgesetzt wurde.“

    1. Der christliche Gedanke war vielleicht die Grundlage, aber ohne des Geist der Aufklärung, welchen den zu uns strömenden Menschen aus Nah und Fern, sowie vielen unserer einheimischen Zeitgenossen ja auch nicht mehr mitgegeben ist, wäre eine freiheitliche Demokratie, wie sie in der Bonner Republik gelebt wurde nicht möglich gewesen!
      Leider wird dieses Erbe im Moment heimlich still und leise, dafür aber sehr erfolgreich sowie wirkungsvoll durch den erstarkenden „grünen“ Öko-Sozialismus ausgelöscht.

      1. Werner Lorenz: „Die“ Aufklärung war kaum freiheitlich-demokratisch und öfter antisemitisch, was in einem Buch auch ein noch lebennder Frankfurter Jude und Grünenpoltiker darlegte. Und können Sie mir bitte eine freiheitlich-demokratische Errungenschaft nennen, die nicht lange vor der Aufklärung forderten die Vorläufer der meisten ( meist evangelisch-konservativen) Mennoniten-Brüder-Gemeinden, Freien bzw. Reformierten Baptisten, Evangelikalen Quäkern, Strikten Kongregationalisten? Bitte das Christentum nicht gleichsetzen mit Katholizismus, Orthodoxie, Staatsprotestantismus !

    1. Dr. Marlis Rahe;

      Aber außerhalb der beiden großen Kirchen gibt es sehr viele evangelische freie Gemeinden, zumeist eher konservativer bis konservativ, die recht häufig sogar gut gedeihen. Ich (in Dortmund) nenne solche Gemeinden und ihnen verbundene private Schulen an vielen Orten Deutschlands.

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