In einem Brief aus dem Gefängnis hat sich Pastor Youcef Nadarkhani für alle internationale Unterstützung bedankt.
Von Zeit zu Zeit erhalte er Kenntnis von Medienberichten, die über seine aktuelle Situation informieren. Dazu gehörten Kirchen und führende Politiker, die seine Freilassung verlangen.
„Ich glaube, dass diese Aktivitäten sehr hilfreich sein können, um die Freiheit zu erlangen; in rechter Weise kann die Achtung der Menschenrechrechte positive Ergebnisse zeitigen“, schreibt der 35-jährige Pastor, der in Rascht inhaftiert ist.
Gleichzeitig wendet er sich gegen „beleidigende Aktivitäten, die Stress und Ärger hervorbringen und leider unter dem Vorwand der Verteidigung der Menschenrechte und Freiheit begangen werden“. Nadarkhani spielt damit offensichtlich auf die Verbrennung von Koran-Exemplaren durch Terry Jones an. Der amerikanische Sektenprediger hatte sich bei seiner Aktion auf Nadarkhani berufen.
Der evangelische Pastor Nadarkhani ist wegen „Abfalls vom Islam“ und „Verbreitung nicht-islamischer Lehren“ zum Tode verurteilt und sitzt seit 2009 im Gefängnis. Sein jüngster Brief wurde am 7. Mai 2012 vom Missionswerk „Present Truth Ministries“ in Hopkins (US-Bundesstaat Minnesota) veröffentlicht.
Er versichert darin seinen Unterstützern, daß er „gesund an Leib und Seele“ sei. Die Zeit im Gefängnis sehe er als eine Prüfung für Glaubensbewährung an. Er unterstelle sich dem Willen Gottes und bitte weiter um Fürbitte.
Pastor Nadarkhani nahm als 19-Jähriger den christlichen Glauben an. Später leitete er eine rund 400 Mitglieder zählende Untergrundgemeinde. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat mehr als 50.000 Unterschriften für Nadarkhani gesammelt und veranstaltet regelmäßig Mahnwachen in Hamburg mit Unterstützung der Evangelischen Allianz und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ACK.
Quelle: gekürzt aus IDEA (evang. Nachrichtenagentur)