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In Darmstadt stimmten 98% der Anwohner für die Hindenburgstraße

In Münster läuft derzeit ein Bürgerbegehren, das Unterschriften sammelt, damit es zu einem Bürgerentscheid kommt, also zu einer kommunalen Abstimmung darüber, ob der Hindenburgplatz (der bis vor kurzem diesen Namen trug) weiterhin so heißen soll  – oder ob er nunmehr endgültig Schlossplatz heißen soll (wie es der Rat der Stadt im März 2012 beschloß).
Interessant mag hier ein Blick in andere Städte sein, in denen ebenfalls um den Namen des früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg als Namensgeber für Straßen und Plätze gestritten wurde.
Hierzu ein Beispiel:
In Darmstadt stand die Hindenburgstraße jahrelang zur Debatte. Als der Beirat für Straßenbenennung 2005 empfahl, sie in Marion-Dönhoff-Straße umzubenennen, sorgte das für flammende Empörung. (Marion Gräfin Dönhoff war eine linksliberale politische Journalistin und Autorin, die in den 80er Jahren die „DDR“ schöngeredet hatte.)
Bereits 1915 hatte die große Achse zwischen Rheinstraße und Eschollbrücker-Straße den Namen des Generals und späteren Reichspräsidenten erhalten.
Der Magistrat wünschte die Umbenennung, überließ die Entscheidung aber in demokratischer Gesinnung den Anwohnern; es handelte sich um 39 Firmen und 166 Privathaushalte.
Das Ergebnis hätte eindeutiger nicht sein können: 98 Prozent wünschten, daß die Hindenburgstraße bleibt.
Die Linkspartei – ohnehin nicht gerade in demokratischer Tradition stehend  – reagierte äußerst verärgert über diese Bürgerentscheidung: Der Magistrat der Stadt lasse es weiter zu,  daß  Hindenburg mit seinem Namen „das Darmstädter Stadtbild verunziert“, wetterten die Spätkommunisten wörtlich.

Hier finden Sie eine Reihe von Artikeln zum Hindenburgplatz in Münster:
http://charismatismus.wordpress.com/category/causa-hindenburg-platz-ms/

Kommentare

2 Antworten

  1. Hier gehört auf jeden Fall eine Ergänzung zur damaligen Darmstädter Diskussion und ein Hinweis auf die Umbennenung der Hindenburgstraße in Hamburg (in der 90er Jahren) hin:
    Darmstadt: Der treibende Grund für die Ablehnung der Umbenennung: die Anwohner, insbesondere die Geschäftsleute wollten keine Adressänderung, da sie lästig war. Eine Auseinandersetzung mit der (Un-)Person Hindenburg gab es nicht wirklich.
    Hamburg: Mit Unterstützung der Anwohner kam es zu einer Umbenennung. Dagegen: Eine lautstarke Gruppe von Anwohnern im Alter 85+, sie fand viel Beachtung in den Medien.

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