Der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Botschafter Ron Prosor, hat bei der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz eine Rede gehalten. Darin sagte er:
„Heute begehen wir 70 Jahre seit der Befreiung von Auschwitz. Primo Levi, ein italienischer Jude, der Auschwitz überlebt hat, schrieb: ‚Ich bin immer wieder überwältigt von der Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen.‘
BILD: Gedenkveranstaltung der UN zum 27. Januar (Foto: UN/Eskinder Debebe)
Der Holocaust war ein Zeitalter der Gräuel und der Straflosigkeit. In den Jahren darauf glaubten die Menschen, dass wir zivilisierter und sensibilisierter geworden sind – dass all diese Gräuel uns nie wieder heimsuchen würden. Und dann kamen Kambodscha, Ruanda, Darfur und Bosnien.
„Dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber Juden sehen wir heute“
Die Geschichte hat uns gezeigt, dass es immer Menschen geben wird, die glauben, dass das Leben von Einigen weniger wert sei als das Anderer, wegen ihrer Nationalität, wegen ihrer Ethnie, wegen ihrer Herkunft. Sie verstehen nicht, dass wir ein gemeinsames Schicksal haben, auch wenn wir nicht Brüder und Schwester im Glauben sind – wir sind verbunden, weil wir der Menschheit angehören.
Der Holocaust hat nicht bei den Ghettos und Konzentrationslagern angefangen; er hat damit angefangen, dass Juden herabgewürdigt und entmenschlicht wurden. Die Nazis haben die Juden enteignet, sie haben ihnen erst ihre Würde und dann ihr Leben genommen. Dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber jüdischem Leben sehen wir heute.“
Quelle (Text/Foto): Israelische Botschaft in Berlin