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Kirche in Mali besorgt über wachsende Islamisierung – Hoffnung auf internationale Intervention

Bischof Tiama von Sikasso: „Wir erleben Dramatisches in unserem Land“

Die Bischöfe im westafrikanischen Staat Mali hoffen, dass eine internationale Intervention in Mali Wirklichkeit wird.
Die dortige Regierung in Bamako hat seit Januar keine Kontrolle mehr über den Norden des Landes; in einem Gebiet von der Größe Frankreichs herrschen dort Tuareg-Krieger, die mit islamistischen Gruppen verbündet sind.
Der Vorsitzende der malischen Bischofskonferenz, Bischof Jean-Baptiste Tiama von Sikasso, sagte zu Radio Vatikan:
„Wir erleben wirklich Dramatisches in unserem Land. Von 1992 hatten wir in Frieden und Ruhe gelebt, aber seit Januar gibt es die islamistischen Operationen im Norden, und heute haben die islamischen Extremisten zwei Drittel des Landes in der Hand. Sie wollen dort das islamische Recht der Scharia anwenden – das ist eine Gefahr für die anderen Religionen und für den weltlichen Charakter des Staates. Leider ist die Armee materiell nicht in der Lage, damit fertigzuwerden. Wir brauchen deswegen die Hilfe der Welt und vor allem der UNO.“

Der Sicherheitsrat hat Ende letzter Woche beschlossen, Militärplaner für eine Eingreiftruppe abzustellen. Diese Truppe soll von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Afrikanischen Union geführt werden. Malis Regierung hat um ein Eingreifen gebeten; die formelle Entscheidung darüber will der Sicherheitsrat binnen 45 Tagen fällen.
Frankreichs Verteidigungsminister Yves Le Drian kündigte jetzt an, die Militärintervention in Mali sei „eine Frage von Wochen, nicht von Monaten“.
Bischof Tiama erklärte hierzu: 

„Die Kirche ist immer auf Seite des Volkes. Wir helfen durch die Sozialstrukturen, die wir haben: Krankenstationen, Schulen, vor allem die Caritas. Die Christen machen in Mali lediglich zweieinhalb Prozent der Bevölkerung aus; der Norden des Landes ist sogar zu hundert Prozent islamisch.
Christen gibt es also nur im Süden, und da haben sie ein langsames, aber stetiges Wachstum zu verzeichnen. Jedes Jahr an Ostern können wir viele Taufen spenden: Das bedeutet, dass es viele Menschen gibt, die empfänglich für die christliche Botschaft sind und die sich bekehren.“
Aber das Wachstum der kleinen christlichen Gemeinschaft in Mali sehen die Bischöfe durch die politische Krise in Gefahr: Vor allem die Einrichtung eines Religionsministeriums in Bamako macht sie misstrauisch. Sie fürchten, dass die Islamisierung aus dem Norden in den freien Landesteil übergreifen könnte. Darum setzen sie auf eine internationale Truppe für Mali.
Unklar ist allerdings noch, ob diese wirklich auch im Norden Militäroperationen gegen die Islamisten durchführen oder ob sie nur die staatlichen Einrichtungen in Bamako schützen soll.
Quelle: Radio Vatikan
Foto: KOMM-MiT-Verlag, Münster

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