“Vergewaltigungen sind eine Massenvernichtungswaffe”, so der kongolesische Arzt Dr. Denis Mukwege, der sich seit Jahren für die Betreuung von Vergewaltigungsopfern im Osten Kongos einsetzt, in einem Interview am Rande einer Konferenz zum Thema sexuelle Gewalt, die in London vom 10. bis 13. Juni tagte.
Dr. Mukwege leitet eine Gesundheitseinrichtung in Panzi in Bukavu, der Hauptstadt des Südkivu, wo wie in Nordkivu besonders viele bewaffnete Gruppen ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung treiben.
“Vergewaltigungen”, so der Arzt, “sollen eine Frau als Lebensspenderin zerstören. In diesem Sinne handelt es sich um eine Massenvernichtungswaffe”.
2007 dokumentierte ein Bericht der Justitia-et-Pax-Kommission der Erzdiözese Bukavu dieselbe These. “Die Frau wird vor allem als Mutter betrachtet”, heißt es in dem Bericht. “Sie schenkt Leben, was der afrikanischen Tradition heilig ist. (…) In einem solchen Kontext ist Gewalt gegen Frau eine Art und Weise, einer Gemeinschaft den Tod zu bringen und diese Gemeinschaft in ihrem Herzen zu treffen”.
Wegen seines Engagements für Opfer sexueller Gewalt wurde Dr. Mukwege mehrmals bedroht und mußte eine Zeitlang die Stadt Bukavu verlassen.
Quelle: vatikanischer Fidesdienst