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Massive Katholikenverfolgung im sozialistischen Vietnam

Der mutige Erzbischof Ngo Quang Kiet von Hanoi wurde bereits staatlich abgesetzt

Rund 30 Christen wurden bei einer Kundgebung für die Freilassung ihrer Angehörigen am 27. August 2012 in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi festgenommen. Die Demonstranten trugen auf der Rückseite ihrer T-Shirts Bilder von Angehörigen und forderten vor dem Regierungsviertel laut derenFreilassung, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Vor einem Jahr waren 17 Christen unter dem Vorwand der „Beeinträchtigung nationaler Sicherheit“ verhaftet worden, teils waren sie in der Anti-Abtreibungs-Bewegundg aktiv. Vier davon wurden im Mai unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu Haftstrafen verurteilt, 13 warten noch immer auf einen Prozeß. Die IGFM fordert Vietnam auf, die Christen sofort freizulassen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu respektieren.

Da regimekritische Demonstrationen in Vietnam verboten sind, hatten sich die Katholiken  –  in kleinen Gruppen verteilt  –  unauffällig im Mai-Xuan-Thuong-Park von Hanoi versammelt. Erst dort zogen sie sich die T-Shirts mit Bildern und Slogans über und marschierten von da aus zum Regierungsviertel, um Bittschriften für die Freilassung ihrer Angehörigen zu übergeben.

Nach eineinhalb Stunden wurde die Kundgebung gewaltsam aufgelöst, wobei die Mutter eines Gefangenen bewußtlos geschlagen wurde. Polizisten drängten die Demonstranten in einen Transporter. Wohin sie gebracht wurden, ist derzeit unbekannt.

Die festgenommen Katholiken besuchten zuvor den früheren Erzbischof Ngo Quang Kiet von Hanoi, der 2007 von der kommunistischen Diktatur wegen seiner vehementen Proteste gegen die Beschlagnahmung von Kirchengebäuden zur ‚Persona non grata’ erklärt und abgesetzt wurde.

Am 26. August 2012 feierten sie in der Gemeinde Thai Ha eine hl. Messe mit 2000 Gläubigen in der Mitte Hanois; dieses Gotteshaus der Redemptoristen hat sich seit einigen Jahren zu einem Gebetsort für politisch Verfolgte entwickelt.

Hintergrund:
Ende Juli und Anfang September 2011 wurden 17 Christen im Alter zwischen 23 und 43 Jahren verhaftet, die aktiv am Gemeindeleben mitgewirkt und sich für eine offene Gesellschaft engagiert hatten. Zehn gehörten der Bewegung für den Schutz der Ungeborenen an. Außerdem waren zwölf der Inhaftierten als unabhängige Bürgerjournalisten tätig, einige besaßen Blogs im Internet.

Die vietnamesische Staatsanwaltschaft warf vier von ihnen „Propaganda gegen den Sozialistischen Staat Vietnam“ vor, den übrigen dreizehn „Aktivitäten zum Umsturz der Volksregierung“. Beide Artikel gelten als „Straftaten, die die nationale Sicherheit des Landes gefährden“.

Am 24. Mai 2012 wurden Dau Van Duong, Tran Huu Duc, Chu Manh Son und Hoang Phong von einem nordvietnamesischen Volksgericht in einem Prozeß unter Ausschluß der Öffentlichkeit wegen „antisozialistischer Propaganda“ zu einer Haft- und anschließenden Hausarrest-Strafe von ingesamt 204 Monaten verurteilt. Der Prozeß gegen 13 weitere inhaftierte Katholiken steht noch aus.

Weitere Infos zur Menschenrechtslage in Vietnam:
http://www.igfm.de/Vietnam.543.0.html

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