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Münster: Erfolgreiche Lebensrechtler-Prozession mit starkem Polizeischutz

Linksradikale schändeten Kardinal-von-Galen-Denkmal

Die jährliche Pro-Life-Kundgebung startete auch diesmal wieder um 14,30 Uhr auf dem Kirchplatz von St. Aegidii in Münster (Westfalen). Wie bereits im CF berichtet, haben rotgrüne Parteien und sonstige Linksfront-Vereine durch wild in der Stadt geklebte Plakate ihren Protest gegen den Gebetszug der Lebensrechtler großflächig angekündigt.

Die von EuroProLife durchgeführte Prozession beginnt stets zunächst mit einer Versammlung, bei der weiße Holzkreuze an die Gläubigen verteilt werden. Zudem spricht Veranstaltungsleiter Wolfgang Hering aus München über die wichtigsten Ziele dieser Initiative.

Ihm sei es wichtig, zumal als ehemaliger Atheist, der durch Gottes Gnade zum Glauben fand, daß wir um den Frieden beten, erklärte er – und zwar nicht allein um den großen Weltfrieden, sondern auch um Frieden für unser eigenes Herz, um den Frieden im Mutterleib, aber auch für jene, denen dieses Himmelsgeschenk (noch) fehlt. 

Schon während der Kundgebung hörten wir das Geschrei der Protestler mit ihren Antifa-Fahnen und sonstigen linken Flaggen und Parolen. Einige trugen radikalfeministische Sprüche auf ihrem Pulli, z.B. „Patriarchat zerschlagen“.

Abtreibungs-Aktivisten aus Münster, die wir seit Jahren als Protestierer kennen, mischten sich unter unsere Versammlung; teils fotografierten sie oftmals die Teilnehmer.

Auch die Ansprache von Herrn Hering wurde offenbar komplett auf Handy aufgenommen. Vielleicht ergibt sich daraus sogar in diesen Kreisen später einmal ein Impuls; immerhin haben sich schon mehrfach Antifa-Leute bekehrt (darüber berichten wir ein andermal).

Als wir unseren Gebetszug mit etwa hundert Gläubigen starteten, wurden wir von Hundertschaften aus der Polizei, zahlreichen Mannschaftswagen und Beamten auf Motorrädern wirksam vor Störungen beschützt; die Sicherheitskräfte flankierten unsere Prozession auf beiden Seiten und sicherten auch die Seitengassen ab, damit uns keine Chaoten behelligen konnten.

Betend und singend ging es dann durch die Innenstadt, vorbei an den seit Jahrzehnten immer gleichen Parolen und Plakaten (z.B. „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“) durch Abtreibungsbefürworter und queere Gruppen. Auffallend war die große Zahl von Homo-„Regenbogen“-Fahnen sowie ähnlicher Transgender-Transparente.

Zahlreiche Verstöße gegen Vermummungsverbot

Zudem haben sich viele Linksaktive vermummt präsentiert, was in diesen Zeiten nichts mit Coronaschutz zu tun hat, sondern einen Verstoß gegen das Vermummungsverbot darstellt, weshalb die Polizei laut einem MZ-Bericht sechs Anzeigen erstattete  – wobei es weitaus mehr Vermummte gab. (Allein auf unserem Foto, das nur einen kleinen Ausschnitt aus der Gegendemo aufzeigt, befanden sich schon sechs Vermummte.)

Schweigend und im Stillen betend gingen die Gläubigen an der Synagoge vorbei in Richtung Lamberti-Kirche und Paulus-Dom. An der Aasee-Brücke wurden wieder mit 100 Rosen der ungeborenen Babys gedacht.

Dabei ertönte zu jedem Namen eines Mädchen oder Jungen ein Glockenschlag  – und ein Teilnehmer nach dem anderen legte eine Rose in einen kleinen Kinder-Holzsarg vor dem Marienbild von Guadalupe. Nach der Abschlußkundgebung konnten sich die Gläubigen eine Rose mit nach Hause nehmen.

Nach dem symbolischen Rosen-Ritual beteten die Lebensrechtler für Frauen in Not. Die stille Andacht wurde erschwert durch das Gebrülle, das unweit davon seitens der Gegner ertönte. Diese wurden jedoch von der Polizei durch ein Absperrgitter daran gehindert, unser Demonstrationsrecht direkt auszuhebeln.

Wir hatten diesmal den Eindruck, daß besonders viele Passanten unseren Gebetszug interessiert und wohlwollend angeschaut haben. Die meisten von ihnen wirkten sichtlich erstaunt über die lautstarken Abtreibungsaktivisten und sahen entgeistert in deren Richtung.
In der Nähe der Ludgerikirche kamen wir an einem Infostand der Freien evangelischen Gemeinde vorbei. Ich winkte diesen Christen solidarisch zu, worauf sie freundlich-lächelnd zurückwinkten.

Gewaltopfer der „Antifa“ war dabei

Unter den Betern befand sich auch der Katholik Ulrich M. aus Essen, der beim „Marsch für das Leben“ in Köln vor genau drei Wochen von Abtreibungs-Aktivisten am Fuß derart verletzt wurde, daß er noch am selben Abend mit Hilfe von Polizei und Krankenwagen in die Notaufnahme einer Klinik gebracht wurde.

FOTO: Ulrich M. im Gespräch mit der Polizei in Köln nach seiner Verletzung

Der ehem. Pädagoge   – ein Ferienhelfer unseres Christoferuswerks  –  war jetzt immer noch beim Gehen beeinträchtigt, hat sich aber von der Gewaltanwendung nicht abschrecken lassen, weiter für das Lebensrecht aller Menschen einzustehen. Nach dem Ende des Gebetszugs hat er eine teilnehmende und teilnahmsvolle Ärztin kennengelernt und konnte sich mit ihr vielleicht auch medizinisch austauschen.

Die Prozession begab sich  – eine gute Idee der Polizei  – auf einem Umweg seitlich am Dom vorbei auf den großen Kirchplatz mit dem Kardinal-von-Galen-Denkmal. Auf diese Weise mußten wir kein Spießrutenlaufen durch die Reihen der Gegner in Kauf  nehmen.

Warum keine ungestörte Abschlußversammlung?

Der Domplatz war mit hunderten linken Demonstranten gefüllt, die sich mit riesigem Geschrei bemerkbar machten, so daß wir die Ansprache unseres Veranstaltungsleiters kaum verstehen konnten. Selbst als ich direkt neben ihm stand, konnte ich nicht alles Gesagte akustisch wahrnehmen, denn das Gebrüll der Gegenseite erwies sich als ohrenbetäubend. 

Obwohl der Polizeischutz für unsere Versammlungsfreiheit insgesamt zu loben ist, rücken uns die Abtreibungs-Aktivisten auf dem Domplatz fast auf die Pelle. Das für sie angebrachte Sperrgitter war nur vier bis fünf Meter von unserer Gebetsgruppe entfernt, wie unser Foto rechts illustriert.

Mehrfach sprach ich Beamte darauf an, warum es zulässig sei, daß wir durch lautstarke Randale unseren eigenen Sprecher nicht verstehen können. Stets bekam ich zur Antwort, wir seien hier in NRW und nicht in Bayern (dort gäbe es strengere Gesetze) bzw. etwas flapsig: Dann müßten wir eben nach Bayern ziehen.  – Wahrlich ein schwacher Trost….

Trotz dieser befremdlichen Lage beteten wir für die Polizei, die ja auf politische Weisungen hin handeln muß und sicherlich selber insgesamt guten Willens ist, gemeinsam ein Vaterunser und Ave-Maria; zudem schlossen wir die Beamten in den priesterlichen Segen ein, den Pfarrer i.R. Anton Behrens (siehe Foto) uns allen zum Abschluß gespendet hat. (Der Geistliche aus dem Bistum Osnabrück ist zugleich seit Monaten Gastautor in unserem CF.)

Auf dem Domplatz beteten wir den schmerzhaften Rosenkranz in Erinnerung an den Opfertod Christi. Am Schluß knieten sich die Gläubigen zu einem persönlichen stillen Gebet nieder. Dabei schlossen wir die Gegner ausdrücklich in unsere Fürbitten ein. Passend dazu sangen wir Kyrie-eleison-Lied auf deutsch („Herr, erbarme dich…“).

SIEG von LEPANTO am 7.10.1571

Herr Hering erinnerte in seiner Ansprache an die Schlacht von Lepanto im Jahre 1571  – sie geschah genau am 7. Oktober (dem heutigen Tag). Damals hatte Papst Pius V. das Abendland vorher eindringlich zu einem Gebetssturm aufgerufen und dabei besonders den Rosenkranz empfohlen, der sich damals bereits seit 100 Jahren bewährt hatte.

Überraschenderweise siegte die militärisch unterlegene christliche Flotte gegen den Islam: 7000 Christen und 30.000 Türken fanden in der Seeschlacht den Tod. Das Abendland aber konnte sich wieder für einige Zeit vor dem Angriff eines aggressiven Islam schützen.

Zugleich erwähnte Hering die überlieferte Kunde, wonach der Papst in einer übernatürlichen Erleuchtung im fernen Rom den Sieg der christlichen Streitkräfte erkannte und dies auch seinen Mitarbeitern sagte. Später stellte sich heraus, daß er diese Aussage genau zu jener Stunde getätigt hat, in welcher der Sieg der christlichen Flotte endgültig feststand. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott und in Würdigung der wirksamen Fürsprache der seligen Jungfrau hat der Pontifex bald darauf das Fest „Maria vom Siege“ eingeführt.

Galen-Denkmal erneut beschmiert

Als besonders schauerlich empfanden alle Lebensrechtler die erneute, auch in früheren Jahren mehrmals erfolgte Schändung des Kardinal-von-Galen-Denkmals auf dem Domplatz:

Ausgerechnet das Mahnmal dieses tapferen Anti-Nazi-Bischofs von Münster, den die katholische Kirche seliggesprochen hat, wurde von Linksradikalen gräßlich beschmiert und verunstaltet. Dabei hinterließen die Täter deutlich sichtbar ihre Symbole wie z.B. das Feminismus-Logo und das kommunistische Zeichen von Hammer und Sichel.

Herr Hering wies die Teilnehmer auf die regelmäßige „Vigil für das Leben“ jeweils am 22. eines Monats hin, wobei die Gebets- und Mahnwache vor der Pro-Familia-Beratungsstelle am Ludgerikreisel in Münster stattfindet (bekanntlich handelt es sich bei Pro Familia um eine sehr abtreibungsfreundliche Organisation).

Außerdem schlug er den Gläubigen vor, ein oder zwei Personen aus den Reihen der Abtreibungs-Aktivisten gleichsam geistlich zu adoptieren und für deren Bekehrung zu beten. Schließlich sei auch aus dem Christenverfolger Saulus einst ein Paulus geworden, der dann als Völkermissionar Großartiges für die junge Kirche geleistet hat. 

Nach dem Segen von Pfarrer Behrens beteten die Lebensrechtler gemeinsam und mit großem Eifer das Gebet zum hl. Erzengel Michael, dem Patron der Juden und der Deutschen („Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf, gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei du unser Schutz….“).

Die Kundgebung fand mit zahlreichen Strophen von „Großer Gott, wir loben Dich“, die aus voller Kehle gesungen wurden, einen krönenden Abschluß.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und ehrenamtlich das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

 

Kommentare

13 Antworten

    1. Guten Tag, lieber Pastor Anton,
      herzlichen Dank für Dein Schulterklopfen usw.
      Natürlich kannst Du diesen und grundsätzlich alle Beiträge weiterverbreiten, sie sind ja sowieso öffentlich und ich freue mich, wenn sie die Runde machen.
      Frohen Gruß
      Felizitas

  1. Wunderbarer, anschaulicher Bericht! Wie versöhnlich das Beten auch für die Gegner!

    Wie dumm und daneben – auch ohne jede Sachkenntnis – wieder der Kommentar von Mr. Kovacs hier im Forum!
    Ihm fällt offensichtlich sofort ohne Punkt und Komma etwas Knallig-Hirnloses ein.

  2. Ich habe von zu Hause aus die Veranstaltung im Gebet mitgetragen.
    BETEN wir und gehen geradlinig unseren Weg.

    Freue mich jedoch über das Durchhaltevermögen der Veranstalter. Wenn die Veranstaltung nicht mehr stattfindet, meinen die Gegner, sie hätten es geschafft .
    Gott segne die Lebensrechtler!

  3. Liebe Frau Küble,
    ich bedanke mich ganz herzlich für ihren detailierten Bericht über den Gebetszug. Ich fühlte mich sehr gut beschützt von der Polizei. Es ist mir jedes Jahr ein grosses Anliegen, diese Demo zu begleiten. Ich bekomme eine kleine Vorstellung, wie es Jesus damals ergangen sein muss.

  4. wenn Sie größere Abstände für Demonstrationen wollen um hören zu können, was gesagt wird, dann sind auch Sperrzonen um Klinken und Institute angebracht die Abtreibungen durchführen, den die überwältigende Mehrheit dort will, NICHT hören, was Sie zu sagen zu beten oder zu singen haben
    wichtig ist dass aber ihre Demonstration durchgeführt werden konnte den das ist ein Grundrecht

    1. Ich finde, der Vergleich hinkt doch ein wenig. Wenn auf der gegenüberliegenden Seite einer Abtreibungsklinik ProLife-Leute friedlich den Rosenkranz beten, was hat das denn mit den Beschimpfungen, Gebrülle und Geschrei der Gegendemonstranten zu tun? Die tun es, um den Gebetszug bewußt zu stören. Zur Durchführung einer Demonstration und auch im diesen Falle des Gebetszuges gehört auch die Möglichkeit, dass man als Teilnehmer eine Chance hat, den Redner zu verstehen. Da finde ich die Forderung nach mehr Abstand zu den Gegendemonstranten, die einfach nur laut sein wollen, nicht abwegig.
      Mir ist natürlich bewußt, dass die Standpunkte sehr unterschiedlich sind. So schrieb die „MünsterscheZeitung“ in ihrem Online-Bericht: „Am Rande des 1000-Kreuze-Marsches wurden die Teilnehmer allerdings immer wieder von einzelnen Gegendemonstranten eingeholt und lautstark kritisiert.“ (https://www.muensterschezeitung.de/lokales/staedte/muenster/1000-kreuze-marsch-und-gegendemo-in-muensters-innenstadt-2841213?npg=)
      Also diese permanenten Beschimpfungen, Beleidigungen und obszöne Sprüche als „Lautstarke Kritik“ zu betiteln, finde ich schon drollig. Ist das unsere neue deutsche Diskussionskultur?

  5. Danke für den Hinweis auf den Jahrestag der Seeschlacht von Lepanto, wo das islamische Morgen- und das christliche Abendland aufeinandertrafen. Könnte sich eine solche Konfrontation – dann möglicherweise auch rund um Jerusalem – nochmals ergeben?

    1. Bin heute im Geiste dabei. Habe schon in der Messe dafür gebetet.

      Israel ist so schrecklich und hinterhältig angegriffen worden.

      Und hier in D. feierte man in Berlin-Neukölln diesen Angriff mit Kuchen und Leckereien für die Passanten.
      Wie kann man einen Angriff auf Israel feiern???

  6. Was für ein zeitnaher, ausführlicher, anschaulicher, ergreifender Bericht !
    1000 Dank dafür, Felizitas, und 1000 Danke den tapferen Gläubigen, Gesicht zeigenden Teilnehmern !
    Ich gehöre zu den Personen, die sich „nicht auf die Strasse trauen“. Statt dessen habe ich ab 14.30 h den Psalter für den Schutz und die Anliegen der Teilnehmer gebetet.
    Hierzu möchte ich gern noch etwas anfügen:
    Im Artikel ist ja die Vigil erwähnt, die jeweils am 22. eines Monats stattfindet und die Beter zu einer Gebets- und Mahnwache zu pro familia (die abtreibungsnaheliegend sind, weiß ich aus eigener Erfahrung) führt.
    Gleichzeitig treffen sich im Dom in der Kapelle mit dem Allerheiligsten auch Beter und begleiten alles mit dem Gebet des Psalters (Freudenreicher, Schmerzhafter, Glorreicher Rosenkranz).
    Auch hier, wie bei der Gebets- und Mahnwache selbst, würden wir uns über weitere Mitbeter freuen, für diese überlebenswichtigen Anliegen, nämlich die Lebensrechte der Ungeborenen und für alle und alles, was damit verknüpft ist.
    Um 10.00 h fängt es jeweils an, und endet um 12.00 h mit dem gemeinsamen Angelus am Grab des Kardinals von Galen im Dom.
    Bis Mittwoch, den 22. November ?

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