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Ökonomen stellen fest: Italien ist ein weiteres wirtschaftliches Sorgenkind der EU

Führende Wirtschaftsfachleute in Deutschland schlagen angesichts der jüngsten Daten und Fakten aus Italien Alarm.
Nachdem das Statistik-Amt des Landes bestätigte, daß die Wirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft ist und damit den dramatischsten Rückgang seit drei Jahren verzeichnet, forderte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die Regierung in Rom eindringlich dazu auf, gegenzusteuern.
„Es ist durchaus möglich, dass auch Italien die Staatengemeinschaft am Ende um Hilfe bittet“, sagte er. Zwar gehe er davon aus, daß es Italien gelingen werde, sein Haushaltsdefizit in diesem Jahr auf weniger als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken. „Aber der als Reformer angetretene Ministerpräsident Mario Monti hat den verkrusteten italienischen Arbeitsmarkt nicht wesentlich reformieren können“, fügte der Ökonom hinzu.
Die Löhne dürften nach Krämers Einschätzung in Italien weiter stärker zulegen als die Produktivität. Die Wettbewerbsfähigkeit Italiens werde zudem weiter leiden, nachdem das Land seit Einführung des Euro bereits die Hälfte seiner Weltmarktanteile verloren habe.
„Italien ist trotz gewisser Erfolge bei der Haushaltskonsolidierung ein wirtschaftlich angeschlagenes Land, das dringend Reformen bedarf“, resümiert Krämer. „Aber der Reformwille der Regierung ist versandet.“
Auch der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, ist der Überzeugung, daß Euro-Länder wie Italien gegenüber der Konjunktur „verwundbar“ blieben. „Sollte sich die Konjunktur für Gesamteuropa in den kommenden Monaten massiv eintrüben, muss man europaweit über Maßnahmen nachdenken“, so Kater. Soweit sei man aber noch nicht.
Auch die italienischen Wirtschaftszahlen wertet Kater nicht als Katastrophe. Die negativen fiskalischen Impulse wirkten gegenwärtig, würden aber im kommenden Jahr auslaufen, sagte der Ökonom. „Genauso wie Konjunkturprogramme ihre ankurbelnde Wirkung nach Auslaufen verlieren, wirken auch Sparprogramme nicht ewig nach.“
Quelle: dts-Nachrichtenagentur

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