Rücktritt der Uni-Leitung gefordert

Am 14. Februar 2024 versammelte sich der Akademische Senat der Freien Universität Berlin zu einer Sitzung. Vertreter des RCDS  (Ring christlich-demokratischer Studenten) an der FU Berlin und der Landesvorsitzende des RCDS Nordost waren auf der Sitzung zugegen, um sich selbst ein Bild von den Ausführungen des Universitätspräsidenten zu machen.

Dieses Treffen, live übertragen, widmete sich den jüngsten antisemitischen Vorfällen an der Universität und bot eine Plattform für eine Diskussion über die mangelhaften Reaktionen der Universitätsleitung.

Prof. Dr. Ziegler, der Präsident der Freien Universität, verteidigte in seinem Bericht das Vorgehen und betonte, dass alle möglichen Schritte unternommen wurden, um den antisemitischen Vorfällen entgegenzutreten. Dabei wies er darauf hin, dass die Universität nicht die Rolle von Polizei und Staatsanwaltschaft übernehmen könne, und kritisierte die Reaktion von Politik- und Medienvertretern auf die Ereignisse.

“Was uns erzählt wurde ist, dass alle richtig gehandelt oder nicht verantwortlich gewesenen seien. Was uns aber nicht erzählt wurde, ist, wie es dann – bei dem ganzen richtigen Handeln – zu dermaßen zugespitzten antisemitischen Ideologie an der Uni bis hin zu Gewalttaten kommt wie jüngst. Eine selbstkritische Reflexion sehe ich nicht. Und das Wichtigste, was uns nicht erzählt wurde: Was hat Ziegler und die FU daraus gelernt?”, erklärt Finja Schürmann, die Gruppenvorsitzende des RCDS an der FU Berlin, die eine deutliche Kritik am aktuellen Umgang der Universitätsleitung mit den Vorfällen übte.

In dieser Atmosphäre der Forderung nach Klarheit und Verantwortlichkeit betonte Felix Thiesen, Vize-Bundesvorsitzender des RCDS, die Notwendigkeit eines Kulturwandels an der Universität:
“Angesichts der ernsten Lage fordern wir ein klares Bekenntnis zur Bekämpfung von Antisemitismus, das über bürokratische Maßnahmen hinausgeht und präventive Bildungsarbeit einschließt. Es ist an der Zeit, dass die Universitätsleitung zeigt, dass sie die Tragweite dieser Herausforderung versteht und bereit ist, konkrete Schritte zu unternehmen.”

Der RCDS hatte bereits am 8. Februar 2024 den Rücktritt der gesamten Universitätsleitung gefordert, ein Appell, der in RBB-Abendschau Resonanz fand und weiterhin Bestand hat.

“Es ist schade, dass der Universitätspräsident durch seinen technisch-bürokratischen Blick auf die Situation offenbar nicht dazu bereit zu sein scheint, eine offene Diskussion über die Begegnung der Gefahr des Antisemitismus zu führen. Hierzu braucht es eine deutliche Verschärfung der entsprechenden Rechtslage. Das ist die einzige Sprache, die die Täter verstehen”, kritisiert Jonas Kolecki, der Landesvorsitzende des RCDS Nordost.

Quelle: https://rcds.de/rcds-kritisiert-weiterhin-unzureichende-handlungsbereitschaft-der-freien-universitaet-berlin-in-zusammenhang-mit-den-juengsten-antisemitischen-vorfaellen/