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Thilo Sarrazins Leserbrief an die FAZ vom 12.4.2013: „Seriöse Debatte wurde verweigert“

Der bekannte Bestseller-Autor und Ex-Bundesbanker Dr. Thilo Sarrazin schrieb folgenden Leserbrief an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, den die FAZ am Freitag, den 12. April 2013  unter dem Titel „Legitimität in Gefahr“  auf S. 37 veröffentlichte; wir dokumentieren den Text hier vollständig:

„Mit großem Interesse habe ich den Artikel von Klaus-Dieter Frankenberger „Versagt“ (F.A.Z. vom 8. April) über die wachsende Bedeutung populistischer Parteien und Bewegungen in Europa gelesen.

Sein längeres Zitat aus der Studie des britischen Forschers Anthony Painter, bei welchen Themen sich die etablierten Parteien mehrheitlich den Fragen und Interessen der Wähler verweigern, liest sich wie eine Inhaltsangabe aus meinen beiden Büchern „Deutschland schafft sich ab“ und „Europa braucht den Euro nicht‘.

Eine seriöse Debatte dazu wurde in Deutschland von den etablierten Parteien im Wesentlichen verweigert. Nur der Erfolg bei den Lesern bremste weitergehende Attacken, die oft ins Persönliche gingen.

Nach aller historischen Erfahrung suchen sich ungelöste Probleme und verdrängte gesellschaftliche Fragen selbst ihre Paten, wenn die etablierte Politik von ihnen nichts wissen will. Wenn Union und SPD erst einmal gemerkt haben, dass sie ihre Legitimität bei breiten Wählerschichten in Gefahr bringen, kann es schon zu spät sein.“

Kommentare

2 Antworten

  1. Diesen Leserbrief Thilo Sarrazins habe auch ich durch Zufall gelesen, und zwar in Norditalien,
    und kongruent ist in Italien das vehemente Problem der Politik „….vertuschen, verdrängen, disqualifizieren etc.. „.

    Kein Wunder , wenn etablierte Parteien Wähler und Glaubwürdigkeit verlieren.

    Immer sind es Themen und Probleme, die Bürgern/innen buchstäblich auf den Nägeln brennen, Korruption, Steuergeld-Verschwendung , Arbeitslosigkeit, Bürokratie/Ineffizienz, Verbrechen.

    Unverständlich diese Angst von Politiker/innen vor Argumenten Bürgern/innen , wird doch erforderlicher gemeinsamer Konsens und Lösung bei Problemen unmöglich, gleichwohl jeder einsichtig und akzeptiert, dass es Alternativen geben kann.

    Infam dabei ist, dass Medien mehrheitlich – leider auch ÖRF – gleichgeschaltet gegen abweichende Meinungen sehr persönlich polemisieren, teilweise ohne Faktenkenntnis wie beim Buch von Thilo Sarrazin, und damit Pseudowahrheit/Öffentlichkeit schaffen, die wiederum Politiker für sich in Anspruch nehmen.

    Von chaotischen italienischen Verhältnissen ist Deutschland nicht weit entfernt, Über-heblichkeit eines Peer Steinbrücks völlig unangemessen.

  2. Diese Reaktion der Parteien ist doch völlig normal, etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet und die Wahrheit bei Politik und Parteien zu äußern, wird sowieso als unzulässig angesehen. Gibt es in unserem Lande überhaupt freie Meinungsäusserung?
    Galileo Galilei sagte:
    “ Wer die Wahrheit nicht kennt, ist ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“
    Und der folgende Ausspruch:“ Die Wahrheit finden ist einfach – es gibt aber wenige, die danach suchen.“ NN Dem stimme ich auch voll zu.

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