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Johannes Kubon zur „Woche für das Leben“: Die Ökumene blüht im gemeinsamen Versagen

Offener Brief an den Vorsitzenden der Dt. Bischofskonferenz

Sehr geehrter Herr Erzbischof!

„Die Ökumene blüht im gemeinsamen Versagen.“ – Anders kann man es leider nicht sagen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Internetseite  der „Woche für das Leben“. Hier kann man unter der Überschrift „Jahresthema 2013“ u. a.
folgendes lesen:

„Gemäß dem Auftrag der Schrift lassen wir uns dabei von der Option für die Armen leiten und  treten anwaltschaftlich für die Menschen ein, die sonst kein Gehör finden. Dies bedeutet insbesondere:
1. Wir treten der Diskriminierung von Menschen entgegen und setzen uns für ihre  Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ein.
2. Wir treten für die Rechte von Migrantinnen und Migranten ein.
3. Wir setzen uns für Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ein.
4. Wir fördern den Zusammenhalt und das Zusammenleben der Generationen.
5. Wir treten für die Lebensrechte und Lebenschancen behinderter, chronischkranker und pflegebedürftiger Menschen ein.
6. Wir tragen dazu bei, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu
schaffen.

Diese Punkte aufzuführen ist völlig überflüssig, können wir doch derartiges jeden Tag in der  Zeitung lesen. Dazu braucht es keine „Woche für das Leben“. Aber ein Problem scheint bei  Ihnen leider in Vergessenheit geraten zu sein: Jedes Jahr werden Tausende von Kindern im
Mutterleib ermordet. Kein Thema für Sie? So scheint es!   images (2)

Dazu einige Anmerkungen: Warum wird das Thema „Abtreibung“ in einer Initiative, die dem Leben dienen soll, nicht
thematisiert? Sind die Rechte der Migranten und die Gerechtigkeit für die Geschlechter wirklich wichtiger?

Warum machen Sie bei der „Woche für das Leben“ mit der evangelischen „Kirche“ gemeinsame Sache? Diese Glaubensgemeinschaft akzeptiert die Abtreibung. Dies ist keine böswillige Unterstellung, sondern geht aus den Verlautbarungen der EKD unmissverständlich hervor.

Hier der Belegtext:

„Die EKD ist jedoch im Gegensatz zu der römisch katholischen Kirche der Auffassung, dass in der Schwangerschaft unvorhersehbar eintretende Konfliktsituationen auftreten können. Die Frauen können dann in eine derart ausweglose Situation geraten, dass sie für sich keinen anderen Weg sehen, als die Schwangerschaft abzubrechen. Derart unerträglich scheinende Schwierigkeiten können z.B. aus dem Alter der Frau, der finanziellen Situation, aus Angst vor Verantwortung und Zukunft, einer zu erwartende Behinderung des Kindes, Beziehungsproblemen, der beruflichen Situation, Druck aus dem sozialen Umfeld oder einem nicht vorhandenen Kinderwunsch resultieren.“  („Rolle der Frau in der EKD“: Anhörung vor dem Gleichstellungsausschuss des Europarats „Frauen und Religion“ am 10. September 2004)

Es ist doch entlarvend, dass die evangelische Kirche einen „nicht vorhandenen Kinderwunsch“ als eine ausweglose Situation bewertet. Außerdem ist diese Stellungnahme der EKD verlogen, weil die katholische Kirche keineswegs leugnet, dass unabsehbare eintretende Konfliktsituationen auftreten können, aber die katholische Kirche setzt auf das Vertrauen in die Hilfe Gottes und nicht  –  wie die EKD  –  auf die Ermordung eines Menschen.

Unverständlich ist auch, warum die katholischen Bischöfe nicht ihre „hauseigene Waffe“ gegen die Abtreibung einsetzen: das Gebet.

Warum wird den Pfarrern nicht aufgetragen, jede Woche mindestens eine Gebetsstunde für die ungeborenen Kinder und gegen die Abtreibung abzuhalten?

Am Besuch solcher Betstunden könnte man übrigens auch ablesen, wie ernst es allen „Reformkatholiken“ und „engagierten Laien“ mit ihrem Einsatz ist. Ich habe lange über diese Frage nachgedacht. Ich komme aber zu keiner anderen Schlussfolgerung:

Entweder die katholischen Bischöfe haben kein Vertrauen mehr in die Macht des Gebetes, oder ihnen ist die Tötung ungeborener Menschen gleichgültig. Wenn Sie eine andere Schlussfolgerung für möglich halten, teilen Sie es mir bitte mit.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Kubon
http://stopdesinformation.de

Kommentare

4 Antworten

  1. Dem offenene Brief von Johannes Kubon ist nichts hinzu zu fügen möge er große verbreitung und gehör finden.
    LG Joachim Walter

  2. Ich bin dankbar für die klaren Worte von Johannes Kubon.
    In der Nachfolge von Erzbischof Johannes Dyba seligen Angedenkens, dürfen und müssen wir das gefährdete Leben der Kinder im Mutterleib immer wieder zur Sprache bringen.
    Daß die Bischöfe den Abtreibungsmord so „tapfer beschweigen“ …ist ganz unfaßbar.
    Will man sich etwa unauffällig der Position der EKD in dieser „Sache“ annähern ?
    Der Diener Gottes, Erzbischof Johannes Dyba, stehe uns bei.
    Sein Mut, die Kirchenglocken für die Ungeborenen zu läuten, – ist unvergessen.

  3. Mit Aufrechterhaltung der vom Papst kritisierten Stellen der Königsteiner Erklärung fördert die Bischofkonferenz die Abtreibung. Ihnen ist die Tötung ungeborener Menschen in diesem Sinne gleichgültig. Wenn Sie eine andere Schlussfolgerung für möglich halten, teilen Sie es mir bitte mit.

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