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Vatikanischer Islam-Experte beklagt jüngste Wellen der Christenverfolgung

Die Gräueltaten der Anhänger des „Islamischen Staat“ im Irak markieren einen Tiefpunkt in der Geschichte des Islam. Das sagt der Islamexperte und Vatikanberater Prof. Samir Khalil Samir SJ.

Der bekannte Jesuitenpater und in Ägypten geborene Autor (siehe hier z.B. dieses Buch) erklärt im Interview mit Radio Vatikan: 51UC959yA1L__

„Wir haben jetzt die grausamste Bestialität in der Geschichte des Islam erreicht. Wir waren noch nie an einen solchen Punkt der Barbarei. Die Frage ist: Ist das der Islam? Oder ist das eine Abweichung?

Sicher liegt der Ausgangspunkt in der islamischen Tradition. Auf der anderen Seite kann man sicher nicht sagen, dass das der Islam sei.“

Für die IS-Extremisten seien freilich jetzt alle Menschen, die nicht dem angeblich „wahrhaftigen Islam“ angehörten, zur Zielscheibe geworden.

„Das Problem liegt innerhalb des Islam“

Diese Tendenz habe man schon im Syrien-Krieg beobachten können.

„Der Krieg in Syrien war am Anfang ein Krieg von Syrern, die gegen ein diktatorisches Regime protestierten. Doch sehr schnell  –  schon zwei Monate später  –  sind Protagonisten aus der ganzen islamischen Welt hinzugekommen, insbesondere von der arabischen Halbinsel, um als Schiiten Krieg zu führen gegen die machthabenden Alawiten.

Das Problem liegt also von Anfang an innerhalb des Islam, denn was immer wiederkehrt: ,Wer nicht dem authentischen Islam angehört, muss entfernt werden‘.

Der Traum von einem islamischen Gottesstaat, den die Dschihadisten jetzt Länderübergreifend verwirklichen wollen, sei ein Irrweg, der auch in der islamischen Welt auf Kritik stoße, so der ägyptische Jesuit weiter:

„Die großen Denker sind dagegen. Das Drama ist, dass die Muslime es nicht wagen, Selbstkritik zu üben: Das Volk folgt schweigend.“

Vatikanische Anklageschrift gegen Islam-Terror

Die breite Masse müsse jetzt klar gegen Fanatismus und Gewalt Position beziehen, fordert der Experte. Dies habe auch der Vatikan in seiner jüngsten Anklageschrift gegen den islamistischen Terror im Irak rigoros eingefordert, lobt Samir.

Der Päpstliche Rat für Interreligiösen Dialog hatte am 12. August zu einer einstimmigen Verurteilung der „unsäglichen“ Verbrechen im Irak aufgerufen und dabei keinen Blatt vor den Mund genommen. Dazu der Jesuit:

„Das ist das deutlichste Dokument, das ich kenne. Es verwendet keine diplomatischen Ausdrücke: Es ist ausgewogen, aber stark. Es sagt: Bis wann wollt ihr schweigen? Und dass die Imame sprechen sollen!

Und nicht nur die Imame: die Masse, das islamische Volk, muss auf die Straße gehen, wenn es um eine politische Sache geht, die sich gegen andere wendet.“

Quelle und vollständiges Interview hier: http://de.radiovaticana.va/news/2014/08/23/islamexperte_p._samir:_%E2%80%9Eist_das_noch_islam%E2%80%9C/ted-821240

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