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Vor siebzig Jahren entstand der Staat Pakistan IGFM: Politische Gefangene freilassen!

Anlässlich des 70. Jahrestags der Unabhängigkeit Pakistans am 14. August weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt auf die hohe Zahl von Menschenrechtsverletzungen, insbesondere Todesurteile und Hinrichtungen hin.

Davon sind vor allem Angehörige der Minderheiten dort betroffen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, 5 Prozent Schiiten, je knapp zwei Prozent Ahmadiyya und Christen.
Im Jahr 1956 erklärte sich Pakistan zur Islamischen Republik, seit der Jahrtausendwende ist es faktisch eine Atommacht.
Die IGFM fordert Präsident Mamnoon Hussain auf, anlässlich des Staatsjubiläums Zeichen der Versöhnung zu setzen und politische Gefangene sowie sogenannte „Blasphemie-Gefangene“ zu begnadigen und frei zu lassen.
Mit der Loslösung von Indien und der Gründung des neuen und eigenständigen Staates Pakistan am 14. August 1947 sollte nach dem Willen der Partei All-India Muslim League in Britisch-Indien um den Widerstandskämpfer Muhammad Ali Jinnah die politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung der Muslime sichergestellt werden.
Andere Minderheiten unterstützten die Idee, ebenfalls in der Hoffnung auf Gleichberechtigung. „Sie dachten, dass es besser sei, mit Muslimen als mit Hindus zu leben, weil sie dieselbe Diskriminierung wie wir im indischen Subkontinent erlitten hatten“, kritisiert die pakistanische Menschenrechtsanwältin Aneeqa Anthony, die der Minderheit der Christen und der IGFM angehört.
Zu den Hauptopfern der Unterdrückung zählen neben den Christen die Ahmadiyya-Muslime. Im Jahr 1974 erklärte das pakistanische Parlament die Ahmadiyya zur nicht-islamischen Minderheit, woraufhin die Verfolgung der Ahmadiyya eskalierte.
Zentrale Instrumente zur Unterdrückung Andersgläubiger und Andersdenkender, unter denen auch die Christen leiden, sind die sog. „Blasphemie“-Gesetze (Islamkritik, „Beleidigung“): Fadenscheinige Vorwürfe, falsche Anklagen, unfaire Gerichtsurteile und sogar Lynchjustiz sind die Folgen ihres Missbrauchs für persönliche und familiäre Rachefeldzüge.
„Unter dem Druck radikalislamischer Abgeordneter im Parlament und durch den Druck gewaltbereiter extremistischer Gruppen und Terrorzellen ist die pakistanische Regierung nicht in der Lage, das Gesetz zu ändern, geschweige denn abzuschaffen“, erklärt Michaela Koller (siehe Foto), IGFM-Referentin für Religionsfreiheit.
Die Blasphemiegesetze dienen auch zur Rechtfertigung von Verbrechen, wie im Fall des Lynchmords an dem säkular-muslimischen Studenten Mashal Khan:
Der 23-jährige Mann aus der pakistanischen Stadt Mardan wurde am 13. April dieses Jahres Opfer eines kalkulierten Mordaufrufs, nachdem er zuvor durch Kritik am Missmanagement seiner Universität und an sozialen Missständen angeeckt war. Die Täter hatten den Studenten der Blasphemie beschuldigt und so Kommilitonen und Universitätsmitarbeiter gegen ihn aufgestachelt, die mit Gegenständen auf ihr Opfer einschlugen und ihn aus dem zweiten Stock des Studentenheims warfen.
Siebzig Jahre nach der Gründung Pakistans sind schwerste Menschenrechtsverletzungen, politische Gefangene und Blasphemie-Gefangene Normalität. Von Gleichberechtigung ist nichts geblieben. Sklaverei in Form von Zinsknechtschaft, sowie systematische Kinderarbeit sind keine Seltenheit. Das Land leidet unter Korruption und Terrorismus. Versammlungsorte von Schiiten, Anhängern des Sufismus oder von Christen sind Ziel von Terroranschlägen.
Pakistan ist ein negatives Beispiel für ausufernden religiösen Extremismus und den Abbau von Rechtsstaatlichkeit.
Weitere Infos: www.igfm.de/pakistan

Kommentare

0 Antworten

  1. Obwohl der eigentliche Staatsgründer Dshinna ein vernünftiger Mann gewesen sein soll, aber nach einem jahr an TB starb, ist dieser Staat mit Blut erkauft – nach der Unabhängigkeit von den Engländern mussten die Muslime unbedingt eine eigene Heimatstatt für indische Muslime erzwingen. das Ende vom Lied waren Massenumsiedlungen von Hindus nach indien und Muslimen nach Pakistan und massenhafte Progrome beider Seiten gegeneinander.
    Hindus, Christen und Parsen haben kein gutes Leben in Pakistan. Dagegen können Muslime, Christen und Parsen in indien einigermaßen vernünftig leben.
    Dieser Staat ist von vornherein ohne Segen gewesen, und es wird dort nicht besser. Militärherrschaft, anarchische Zustände im Nordwesten im Reich der paschtunischen Stämme, Korruption und mehrere Präsidentenmorde zeigen uns ein schauriges Bild.
    Der Mob kompensiert die selbstverschuldete Unmündigkeit mit Islamismus.
    Es soll im Gebiet Pakistans einmal interessante mystische Traditionen gegeben haben, Wallfahrten zu den Mausoleen großer Heiliger, in denen Tag und Nacht klassische indische Musik als Gebet gespielt wurden. Ganze Familien pilgerten da hin und lauschten – das ist alles vorbei, zerstört zugunsten – ja von was eigentlich?

  2. In Pakistan herrschen die Gesetze der Scharia, und der pakistanischen Regierung ist es nach meine Meinung im Grunde gleichgültig, was andere von ihr und ihrem Land denken. Dass auch die islamische Gemeinschaft der Ahmadiyya verfolgt wird, ist für Mohammedaner völlig normal, weil sie nach Ansicht der vorherrschenden islamischen Ausrichtung die islamische Gesellschaft verändern wollen. Und das will Ahmadiyya auch bei uns. Hundert Moscheen sollen gebaut werden, die Eroberung soll über den Geburtendschihad und Ausnutzen des Mitleidseffekts und einer zur Selbstvernichtung neigenden Toleranz (innerhalb von 300 Jahren nach Gründung der islamischen neuen Gemeinde) geschehen. Also auch hier Welteroberungspläne. Ganz im Sinne Mohammeds, jedoch gewaltfrei und mit Schmusekurs. Ob man die pakistanische Regierung dazu bewegen kann, wegen Blasphemie Verurteilten die (für uns völlig unsinnige) Strafe zu erlassen, halte ich für unwahrscheinlich – und wenn ja, besteht die gesellschaftliche Ächtung fort. Ohne Machtanspruch von Ideologien, was wäre die Welt so schön!!

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