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Weihbischof Bogdánffy: er widerstand den Mächtigen

Am 30. Oktober 2010 wurde der katholische Weihbischof Szilárd  Bogdánffy von Kardinal Peter Erdö (dem Primas von Ungarn) in der Basilika der  rumänischen Bischofsstadt Oradea als Bekenner und Märtyrer selig gesprochen.

Der mutige Kirchenmann leistete sowohl in der braunen wie in der roten Diktatur mannhaften Widerstand, rettete Juden und verteidigte die Freiheit der Kirche vor den totalitären Ansprüchen des Staates. Diese Tapferkeit bezahlte er mit dem Leben. Deshalb wird er als erster Märtyrer des kommunistischen Regimes zur „Ehre der Altäre“ erhoben.

Szilárd Bogdánffy wurde am 21. Februar 1911 im damaligen ungarischen Gebiet Vojvodina (heute Serbien) geboren. Bischof Stefan Fiedler, der Oberhirte des Bistums Oradea, weihte ihn am 29. Juni 1934 zum Priester; zugleich erlaubte er ihm weitere Studien an der Universität in Budapest, wo der junge Geistliche wegen seines enormen Wissens unter seinen  Kommilitonen als „lebendiges Lexikon“ bezeichnet wurde. Zudem war er ein begeisterter Bergsteiger und Sportler.

Während des 2. Weltkriegs schützte er die Verfolgten und versteckte viele Juden in der Theologischen Fakultät, weshalb er seitens Gestapo und NS-Staatspolizei mit Drohungen und Schikanen konfrontiert wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg und der Machtübernahme der Kommunisten in Rumänien kamen neue Herausforderungen auf den Priester zu, der zugleich Professor war. Das Regime wollte die  katholische Kirche als „Staatskirche“ vereinnahmen und unterwerfen. Doch die Oberhirten der römisch-katholischen und griechisch-katholischen Kirche leisteten den Kommunisten hartnäckigen Widerstand und verteidigten die Freiheit und Unabhängigkeit der Kirche.

Bischöfe und Priester mußten zunehmend in den Untergrund gehen. Der Vatikan erlaubte den dortigen Bischöfen die geheime Weihe von Priester. So wurde auch Prof. Szilárd Bogdánffy am 14. Februar 1949 von Erzbischof Gerald  o´Hara in Satu Mare zum Weihbischof geweiht. Als die Bischofsweihe des 38-Jährigen zwei Monate später durchsickerte, wurde der Weihbischof wegen seines Widerstands gegen die „Staatsgewalt“ verhaftet.

Vier Jahre wurde er in Gefängnissen und im Vernichtungslager Cape Midia am Schwarzen Meer verhört und gefoltert. Doch der Geistliche blieb standhaft und ließ sich auf keinen „Kuhhandel“ mit der kommunistischen Diktatur ein. Diese hatten ihm angeboten,  Oberhaupt einer von Rom unabhängigen, staatstreuen Kirche zu werden. Dies wies der Weihbischof zurück und beharrte auf seiner Treue zum Papst und auf der Freiheit der Kirche.

Daher wurde er vom Militärtribunal in Oradea zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nur wenige Monate später starb Weihbischof  Bogdánffy am 2. Oktober 1953 im Alter von 42 Jahren im Gefängnis von Aiud an den Folgen der Mißhandlungen.

Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks eV

Erstveröffentlichung in der Monatszeitschrift „Fels“ (Nr. 2/2011)

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