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Andrea Nahles als „Mutter Courage“

Würdigung einer „linken Frontfrau“

Man muß die politischen Positionen von Andrea Nahles gewiß nicht teilen, um sie als Persönlichkeit dort zu würdigen, wo sie wirklich Lob verdient, nämlich als „Mutter Courage“, als geistig unabhängige Familienmutter, die sich während ihrer Schwangerschaft geradezu vorbildlich verhielt:

Andrea Nahles, die frühere Juso-Vorsitzende und heutige Generalsekretärin der SPD, hatte vorigen Sommer geheiratet und am 18. Januar 2011 ein Kind zur Welt gebracht: ein gesundes Mädchen.

Wie sie als Schwangere in Interviews berichtete, wurde sie wegen ihres relativ hohen Mutter-Alters von 40 Jahren und offenbar auch wegen kritischer Befunde von ärztlicher Seite gedrängt, eine vorgeburtliche Untersuchung ihres Kindes vornehmen zu lasse, um eine mögliche Behinderung festzustellen. Wegen eines Hüftleidens nach einem Autounfall ist Nahles selber zu 50%  schwerbehindert.

Doch die SPD-Generalsekretärin und ihr Mann lehnten ab,  denn  –  so Andrea Nahles  – selbst wenn sich eine Behinderung des Babys herausstellen würde, komme eine Abtreibung ohnehin nicht in Frage; folglich erübrige sich eine  – zudem für das ungeborene Kind unter Umständen schädliche  –  Untersuchung.

Früher war kaum bekannt, daß die „linke Frontfrau“, wie sie oft genannt wird, katholisch und noch dazu gläubig ist. Doch seit einigen Jahren läßt die in der katholisch geprägten Eifel auf einem Bauernhof geborene Nahles ihre christliche Einstellung stärker erkennen; im kath. Pattloch-Verlag veröffentlichte sie ein Buch mit dem bekenntnisfrohen Titel „Frau, gläubig, links  – Was mir wichtig ist.“

In einem Interview verriet sie zudem ihr liebstes Kirchenlied, ein eher melancholisch-tiefsinniges, im Grunde ein vertontes Gebet: „O Jesu, all mein Leben bist Du….“

Während der teils hysterischen Mißbrauchs-Debatte kritisierte sie einseitige Attacken gegen die katholische Kirche: „Kindesmißbrauch ist keineswegs auf die katholische Kirche beschränkt“, erklärte sie Ende März 2011.

Gleichzeitig empfahl sie der mitunter kirchenfeindlich agierenden FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, „nicht so zu tun, als müsse nur in der katholischen Kirche nach Schuldigen gesucht werden; sie wird sonst bald von anderen Einsichten überholt.“

Bei der parlamentarischen Spätabtreibungs-Diskussion und in puncto PID stand und steht Andrea Nahles gewissermaßen auf „konservativer“ Seite.  Als tendenzielle Lebensrechtlerin ist sie zweifellos persönlich glaubwürdig, allerdings programmatisch nicht konsequent, da sie leider den gegenwärtigen § 218 befürwortet.

Lediglich bei der  –  besonders grausamen – Spätabtreibung trat sie für etwas mehr gesetzliche Einschränkungen ein, wonach eine Frist von 3 Tagen zwischen Diagnose-Feststellung betr. Behinderung des Babys und der Abtreibung liegen solle.

Gewiß: Die „linke Frontfrau“ ist in puncto Abtreibung inhaltlich weit entfernt von dem, was wir als christliche Lebensrechtler vertreten.  Gleichwohl  hat sie  – und auch ihr Mann  –   Respekt und Lob verdient für die persönliche Entscheidung zugunsten ihres Kindes, sei es behindert oder nicht.

Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks eV

Erstveröffentlichung im christlichen Internetportal „Medrum“ (www.medrum.de/)

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