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Wollten deutsche Bischöfe verhindern, daß Glaubenspräfekt Gerhard L. Müller zum Kardinal ernannt wird?

„Eine Richtungsentscheidung des Papstes“

Wie die „Passauer Neue Presse“ online am 12. Januar 2013 berichtet, sollen deutsche Oberhirten versucht haben, die vom Papst angekündigte Kardinalswürde für Kurien-Erzbischof Gerhard Ludwig Müller im Vorfeld zu verhindern.
Zwischen dem Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation und einem Teil der deutschen Bischöfe (z.B. Erzbischof Zollitsch und Kardinal Marx) gibt es bereits seit Monaten theologische Kontroversen hinsichtlich der kirchlichen Ehe-Lehre und der Sakramenten-Pastoral (Causa „wiederverheiratete Geschiedene“).Müller
Unter dem Titel „Müller wird Kardinal – trotz Widerstand deutscher Bischöfe“ schreibt die Tageszeitung, es habe „bis zuletzt Bemühungen gegeben, die Ernennung des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, zum Kardinal zu verhindern. Einer oder mehrere deutsche Bischöfe sollen nach diesen Angaben versucht haben, bei Papst Franziskus Stimmung gegen Müller zu machen.“
Man darf sich wundern, daß dieses Unterfangen offenbar ausgerechnet mit zwei Artikeln „untermauert“ wurde, die aus linkskatholischer bzw. „romkritischer“ Feder stammen.
Hierzu schildert die „Passauer Neue Presse“ Folgendes:
„Dem Kirchenoberhaupt seien zwei Zeitungsveröffentlichungen vorgelegt worden, in denen Müllers Rolle negativ bewertet wird: einmal ein Artikel aus der Wochenzeitung „Die Zeit“, in dem Müller als „hartnäckigster Widersacher“ des gegenwärtigen Papstes erscheint, und dann ein Wortlautbeitrag des Kirchenkritikers Hans Küng in der „Passauer Neuen Presse“, wo der frühere Regensburger Bischof als „neuer Kardinal Ottaviani“ dargestellt wird. Küng hatte geschrieben, Müller fühle sich  –  ähnlich wie Kardinal Alfredo Ottaviani zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils  –  berufen, „seine konservative Glaubensmeinung Papst und Konzil, ja der ganzen Kirche, aufzudrängen“.
Bekannt hat sich Papst Franziskus „über die Einwände gegen Müller hinweggesetzt“. Die PNP schreibt weiter: „Das Festhalten an der Absicht, ihn zum Kardinal zu ernennen, sei deshalb als Richtungsentscheidung zu verstehen.“
Im Online-Leserkommentarbereich der Tageszeitung tummeln sich Pro- und Contra-Stimmen. Ein Reformkatholischer macht es kurz: „Der Untergang des Papstes“.  
Ein anderer beklagt sich bitter: „Alle haben gejubelt, daß der neue Papst eine Wende im Vatikan eingeleitet habe, aber genau das Gegenteil tritt nun ein. Der einstige „Günstling“, weil genauso konservativ, des abgedankten Papstes Benedikt, wird nun Kardinal. Für mich, ich glaube aber auch für viele andere, insbesondere für die Gläubigen in der Diözese Regensburg, die Müller jahrlang „aushalten“ mußten, ist damit „der Lack des neuen Papstes“ ab.“
Aus glaubenskonservativer Sicht stellt sich die Sachlage freilich genau umgekehrt dar: Diese „Richtungsentscheidung“ des Papstes ist uneingeschränkt zu begrüßen.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Foto: Bistum Regensburg (Pressestelle)

Kommentare

4 Antworten

  1. Der Papst versucht nicht nur im SINNE von JESUS zu sprechen, sondern auch dementsprechend zu handeln.
    Papst Franziskus ist kein reiner Theoretiker und das gefällt mir sehr gut.
    Papst Franziskus kann ein Vorbild sein für viele Menschen.
    Der läßt sich nicht festnageln auf ein gewisses BILD von ihm – ob modern oder konservativ –
    und sicherlich wird es keine Grupperiung packen, ihn völlig für sich zu gewinnen.
    Schließlich geht es um JESUS und sonst um nichts anderes.
    Ob Papst Franziskus es tatsächlich hinbekommt, nachts durch Rom zu schleichen, um zu den Obdachlosen zu gehen – ich würde es mir wünschen, dass er so viel Freiheit hat.
    Ich wünsche mir, dass ein PAPST nicht nur auf dem Papier der Stellvertreter von JESUS CHRISTUS auf Erden ist, sondern dass man auch in der Praxis ihn dies sein läßt.
    Die einzige Aufgabe, die er hat, ist die Menschen näher zu JESUS zu führen und er darf dabei keine Rücksicht auf moderne oder konservative Gedankengänge von einzelnen Menschen nehmen.
    Es gibt nicht den modernen JESUS oder den konservativen JESUS.
    JESUS ist einfach JESUS.
    JESUS ist vor allem auch dort, wo Menschen „innerlich aktiv mit dem Herzen“ bei ihm sind.

    1. Guten Tag,
      das kindliche Gerücht, Papst Franziskus schleiche nachts durch Rom, um Obdachlose zu besuchen, wurde bereits dementiert. Der Papst benötigt nach äußerst anstrengender Arbeit gewiß seine Nachtruhe, zumal er trotz hohen Alters ein riesiges Pensum ableistet. Zudem ist es nicht seine Aufgabe, sich gestrandeter Menschen höchstselbst anzunehmen (dafür gibt es auch in Italien zehntausende Ordensleute und sozial Wohltätige), sondern eine Weltkirche von über 1 Miliarde Katholiken zu leiten.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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