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Ägypten: Der neue koptische Patriarch Theodorus II. steht vor großen Herausforderungen

Der neue Patriarch bzw. „Papst“ der altorientalisch-christlichen Kopten in Ägypten heißt Theodoros II.; er wurde 1952 in der Baumwollstadt Mansurah im Nildelta geboren. Nach dem Studium der Pharmazie und Berufstätigkeit als Apotheker trat er mit 34 Jahren in das Wüstenkloster Anba Bischoi nordwestlich von Kairo ein.
1997 machte ihn der damalige Patriarch Schenudah III. zum „Generalbischof“ für die Jugendarbeit. Als Jugendbischof hat sich Theodoros seitdem viele Freunde und hohe Anerkennung erworben.

Foto: K. Ruprecht

Während des revolutionären Arabischen Frühlings, der in Ägypten am 25. Januar 2011 begann, setzte er sich dafür ein, die Anliegen der „zornigen Jugendlichen“ anzuhören und intelligent auf sie einzugehen. Diese ersten Worte von Theodor II. als Kirchenoberhaupt gelten nun dem Verhältnis der ägyptischen Christen zur Muslimmehrheit am Nil:
„Seit urdenklichen Zeiten haben Ägypter aller Religionen zusammengelebt und  -gewirkt, das gilt es gerade jetzt zu bewahren. Hinter uns liegt für meine Gläubigen leider eine Phase der Isolation.
Gerade unsere Jugend hat es verlernt, über den Rahmen ihrer Gemeinde hinauszublicken und hinauszugehen. In Kirchen und Schulen sowie mit den christlichen Medien müssen wir die jungen Kopten wieder dazu anhalten, ihren Platz in der ägyptischen Gesellschaft einzunehmen und mit den Andersgläubigen ein Miteinander zu finden.“
Die Frage ist nur, ob die Muslime dafür zu haben sind. Die „Erlosung“ von Theodoros II. aus drei in einem langen Wahlgang gekürten Kandidaten ist am 4. November 2012 in der Kairoer Markus-Kathedrale erfolgt. Ein koptischer Knabe mit verbundenen Augen zog aus dem Dreiervorschlag den Namen des gottgefälligen neuen Oberhirten, während die versammelten Bischöfe, Geistlichen und ein dichtgedrängtes Kirchenvolk den Hl. Geist herabriefen. 
Die Konfrontation mit einer polit-islamischen Obrigkeit ist die grösste Bürde, die Theodoros II. aufgeladen wird. Bisher hatten es die Kopten meist mit einem traditionellen Islam zu tun, der ihnen ein Eigenleben nach ihrem Glauben gestattete.
2011/12 gewannen jedoch die Muslimbrüder erst die Parlaments- und dann die Präsidentenwahlen. Zwar hat die Muslimbruderschaft ihre alten Terrormethoden abgeschworen. Sie präsentiert sich jedoch im Gewand einer auf modern gemachten, aber streng islamischen Ideologie. Nach dieser gibt es langfristig keinen Platz mehr für Christen in Ägypten.

Quelle: www.jesus.ch 

 

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