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Ägypten: Islamische Fatwa verbietet Ostergrüße an Christen

Anlässlich des koptischen Osterfestes am vergangenen Wochenende erließ Abd al-Rahman al-Barr, eine der bedeutendsten Führungspersönlichkeiten der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei der Muslimbrüder eine Fatwa (islamisches Rechtsgutachten), das es Muslimen verbietet, koptischen Christen Ostergrüße zu überbringen.

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sieht darin einen Ausdruck der fortschreitenden Diskriminierung der koptischen Minderheit. In den vergangenen Monaten wurden der Menschenrechtsgesellschaft vermehrt Angriffe auf Kopten und deren Gotteshäuser gemeldet. media-80458-2

Nach al-Barr widerspricht das koptische Osterfest dem muslimischen Glauben: „Jesus ist nicht gestorben und wurde nicht gekreuzigt (…). „Wir überbringen keine Grüße für ein Fest, das in unseren Augen falsch ist“, so al-Barr. Der Koran erkennt Jesus als Propheten, aber nicht als Sohn Gottes an. Sayed Mustafa, stellv. Vorsitzender der salafistischen Nour-Partei, erklärte ebenfalls öffentlich, dass Muslime den Kopten keine Festtagsgrüße überbringen sollten.

Nach Auffassung von IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin stellt diese Fatwa einen Bruch mit der bisherigen Praxis der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei dar, Grußkarten an den koptischen Papst zu versenden und hochrangige Vertreter der Partei zur Ostermesse zu schicken, um dort die Ostergrüße an Mitglieder der koptischen Gemeinde zu überbringen. „Diese Fatwa ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Diskriminierung der koptischen Minderheit in Ägypten auf dem Vormarsch ist“, so Lessenthin.

Mit großer Sorge stellt die IGFM eine Zunahme der Angriffe auf koptische Christen und deren Gotteshäuser dar. Bei den jüngsten religiösen Unruhen in el-Khousous in der Provinz al-Qualyubiyya Anfang April fünf koptische Christen ums Leben. Bei dem anschließenden Begräbnis kam es erneut zu gewaltsamen Ausschreitungen, zwei weitere Tote waren zu verzeichnen. Wie die staatliche Zeitung Al-Ahram berichtet, wurden seit dem Machtwechsel in Ägypten 25 Kirchen angegriffen, insgesamt 59 Kopten starben bei gewaltsamen Ausschreitungen.

Weitere Infos zur Menschenrechtslage in Ägypten:
http://www.igfm.de/laender/aegypten/

Facebook-Seite der IGFM:
https://www.facebook.com/igfmdeutschland

 

Kommentare

2 Antworten

  1. Köln/Frankfurt/Main: Zeit zum Trauern hat der Priester der koptischen St. Mina-Gemeinde in München derzeit kaum. Pater Deuscoros El-Antony ist noch immer fassungslos. „Eine Zehn-Kilogramm-Bombe haben die Täter eingesetzt – das ist entsetzlich“, sagt der 53-Jährige und schüttelt den Kopf. Nach dem Bombenanschlag auf seine Glaubensbrüder im ägyptischen Alexandria mit mindestens 23 Toten rufen täglich besorgte Gemeindemitglieder an, um sich über die Sicherheit der Kirche in München zu informieren. Denn an diesem Donnerstag (6. Januar) wollen die 75 koptischen Familien in der bayerischen Hauptstadt Weihnachten feiern.

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