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Von Alexander Hepp

„Maria als Seelenverwandte und Schwester im Glauben“ – dies könnte man als Titel über die Festpredigt von Pater Hubert Veeser aus Maria Steinbach setzen. Mit seiner wortgewaltigen Stimme und einer fulminanten Kanzelpredigt begeisterte der Salvatorianer die zuhörenden Gläubigen und Pilger am 2. Juli in der oberschwäbischen Wallfahrtsstätte Bergatreute.

So bunt die Farben des feinen Stucks der Schmuzerkanzel, die bis 1762 die Weingartener Basilika zierte und sich seitdem in den barocken Kirchenraum der Bergatreuter Wallfahrtskirche als Schmuckstück einfügt – so reichhaltig und farbenfroh sieht der Festprediger unseren christlichen Glauben, nämlich als etwas Lebendiges, wozu auch die Verehrung der Gottesmutter gehört.

1730 wurde das Bergatreuter Gnadenbild „Maria vom Blut“ – das die Madonna mit dem Christuskind zeigt – auf den Hochaltar übertragen. Im selben Jahr entwickelte sich das bayerische Maria Steinbach zum Mittelpunkt des Christusglaubens.

Eine nicht nur zeitliche Gemeinsamkeit, wie Pater Veeser in seiner zwanzigminütigen Festansprache hervorhob, wobei an beiden Pilgerstätten Menschen im Gottvertrauen gestärkt werden.

Zur Festmesse hat die Kirchengemeinde Bergatreute mit ihrem Ortsgeistlichen Pfarrer Klaus Stegmaier eingeladen; mitgefeiert wurde der Wallfahrtstag von sechs weiteren Priestern aus der Umgebung.

Musikalische Umrahmung von der frühmorgendlichen Tagwacht bis zur abschließenden Feier im Pfarrgemeindehaus bot die Musikkapelle Bergatreute, während die Festmesse durch den Kirchenchor unter Leitung der jungen Dirigentin Caroline Forderer umrahmt wurde. Der feierliche Gottesdienst wurde für die zahlreichen Pilger auch auf den sonnigen Kirchplatz übertragen..

Die anschließende Prozession durch Ort und Flur mit dem Gnadenbild „Maria vom Blut“ bot ein  beeindruckendes Bild gelebter Volksfrömmigkeit und war gesäumt durch hunderte Gläubigen, Ordensschwestern aus Sießen, Reute und Untermarchtal, Erstkommunionkindern sowie einer Ministrantenschar.

Der Feldaltar beim Pfaffenberg zeigt die Heimsuchung Marias, als die Gottesmutter ihre Verwandte Elisabeth besuchte und beide Frauen gesegneten Leibes waren.

Pfarrer Klaus Stegmaier lobte den Blumenteppich, der mit Symbolen der kreativen Kinderkirche gestaltet wurde. Die Fahnenabordnungen der Blutreiter, der Bruderschaft des Heiligen Josef sowie örtlicher Vereinigungen bildete ein farbenfrohes Gesamtbild.

Pater Hubert erteilte den Segen für alle Gläubigen sowie für Feld und Flur, bevor er nach der Rückkehr in die Pfarrkirche mit einem stimmgewaltigen „Gehet hin in Frieden“ den traditionellen Wallfahrtstag in Bergatreute beendete

Fotos: Günter Brutscher

Kommentare

8 Antworten

  1. Vielen Dank für die Antworten. Sie gingen v.a. auf den Aspekt ein, dass Maria Jesu Mutter ist. Daran haben nun selbst der große Luther, Barth und der kleine Lehmann keinen Zweifel.
    Ich stelle meine Frage nun anders: Wieviel VEREHRUNG steht einem Menschen- selbst nach dessen Tod- zu, welcher von Gott in besonderer Weise gebraucht wurde?

    1. Guten Tag,
      Maria hat selber in ihrem Lobgesang – siehe Lukasevangelium – Folgendes angekündigt, vom Heiligen Geist erfüllt:
      „Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter!“
      Zugleich erkennt sie: „Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat ER geschaut.“
      Die Bezeichnung „Knecht“ und „Magd“ ist schon im AT im Grunde ein Ehrentitel, er wird für Freunde Gottes wie Moses verwendet.
      Maria sieht sich somit selber als Dienerin des Allmächtigen, zugleich spricht sie von ihrer „Niedrigkeit“.
      Es geht nicht darum, wieviel ihr „zusteht“, auch in der katholischen Kirche ist die Marienverehrung nicht verpflichtend für die Gläubigen, sie wird nur empfohlen.
      Es geht vielmehr um ihre von Gott verliehenen Gnadengaben, um ihre daraus erwachsenen Tugenden, ihre Treue bis unter das Kreuz – und darum, Gott für sein Heilswerk zu preisen, für die Erlösung durch Christus, wobei Maria ihm durch ihr Fiat („Ja, mir geschehe nach deinem Wort“) als Geschöpf gedient hat.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  2. In Bayern, oder wie hier im Schwabenländle feiern die Menschen
    noch ihre Traditionen und halten am Brauchtum fest.
    Das ist doch wirklich schön.

  3. Die Gottesmutterbezeichnung ist nicht das Problem katholischer Marienlehre. Als Gott bezeichnet der Katholizismus Maria auch nicht, verleiht ihr aber viele Eigenschaften, die göttlich sind. Got questions ist eine der – zumeist englischsprachigen- Internetseiten – auch – dazu, Wegen Krankheit und Alter kann ich mehr dazu jetzt nicht schreiben. Auch das deutschsprachige „Das Evangelium nach Rom“ oder deutschsprachige Bücher von Wolfgang Bühne und Hans-Werner Deppe zum Katholizismus sind da hilfreich wie auch deutschsprachige Texte von Roland Sckerl (Lutheraner) aud seiner Internetseite.

  4. „christlichen Glauben….nämlich als etwas Lebendiges, wozu auch die Verehrung der Gottesmutter gehört“
    Wieviele Götter soll ein Christ neben dem Schöpfer-Gott verehren?

    1. Guten Tag,
      Maria ist keine Göttin, sondern ein von Gott geheiligtes und erwähltes Geschöpf, das schon von ihrer Verwandten Elisabeth als Gottesmutter bezeichnet wurde, wie Sie im Lukasevangelium nachlesen können: „die Mutter meines HERRN“ sagte sie zu Maria – und HERR (Kyrios) steht im AT und im NT allein für Gott.
      Christus ist die zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit, somit ist die Madonna als seine Mutter logischerweise auch Gottesmutter, womit die Gottheit Christi bezeugt wird, aber natürlich keine Muttergottheit. Nachzulesen in den Beschlüssen des frühchristlichen Konzils von Ephesus, das übrigens auch Luther ohne Wenn und Aber anerkannte. Zudem hat er den Titel „Gottesmutter“ in seiner Auslegung des Magnificats ausführlich verteidigt.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

    2. Sie kennen doch die Antwort, Herr Lehmann:
      „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst k e i n e anderen Götter neben (oder: vor) mir haben.“ (2. Mose 20, 2. 3; 5. Mose 5, 6. 7)
      Daran hat sich gar nichts geändert.

      1. Guten Tag,
        aber sicher doch. Freilich heißt es ausdrücklich im Lukasevangelium, Elisabeth sei vom Heiligen Geist (!) erfüllt gewesen, als sie Maria begrüßte und als „Mutter meines HERRN“ ansprach.
        Somit nennt das NT sie selber Gottesmutter – dann dürfen wir das auch – sollen wir es nicht sogar?
        Oder irrt sich hier die Bibel plötzlich?
        Übrigens: Sogar der bekannte reformierte (!) Dogmatiker Karl Barth benannte Maria mit diesem Titel: https://christlichesforum.info/karl-barth-marias-auserordentliche-stellung-in-der-heilsgeschichte-gottes/
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

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