Von Birgit Kelle (Vorsitzende von Frau 2000plus)
Sicher haben Sie den ein oder anderen Artikel zum neuen Bildungsbericht gelesen, der am 22. Juni veröffentlicht wurde. – Grundtenor überall: Der Bildungsbericht kritisiere das geplante Betreuungsgeld als falsche Investition.
Die Kritiker der diskutierten Familienleistung fühlten sich bestätigt, man war sich der Expertenmeinung bei der eigenen Sache sicher – allerdings war das falsch. Kaum jemand macht sich in der Regel die Mühe, solch einen Bericht selbst zu lesen, man verlässt sich auf die Berichterstattung in den Medien.
Daher haben sich nun federführende Autoren des Bildungsberichtes zu Wort gemeldet und richtig gestellt, sie hätten zu diesem Thema inhaltlich keine Bewertung oder Empfehlung abgegeben.
Die gegenteilige, von der Nachrichtenagentur dpa ausgelöste, breite Medienberichterstattung vor der Veröffentlichung sei sachlich falsch.
Die einmalige Nennung (!) des Betreuungsgeldes in dem 360-seitigen Dokument sei ausschließlich mit Blick auf die finanzpolitische Prioritätensetzung erfolgt, die angesichts bereits laufender bildungspolitischer Vorhaben notwendig erscheine.
Diese Bedenken hätten sich zudem nicht nur auf die neue Familienleistung bezogen, sondern in gleicher Weise auf die politischen Bemühungen, das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei zu stellen.“
Die Bildungsexpertin der SPD-Bundestagsfraktion, die zuvor noch – wie andere Politiker und Medienkommentatoren auch – ausdrücklich das “mutige” Expertenvotum gegen das Betreuungsgeld gelobt hatte, zeigte sich von dieser Klarstellung des Wissenschaftlers nicht nur enttäuscht; sie stellte darüber hinaus jetzt den Sinn des gesamten Bildungsberichtes in Frage.
Über diesen Link finden Sie mehr zum Thema, recherchiert wurde der Sachverhalt vom Heidelberger Familienbüro:
http://tv-orange.de/2012/06/kritik-am-betreuungsgeld-durch-bildungsbericht-war-ein-medienkonstrukt/
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