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Der Papst entschied sich nicht für die leichte, sondern für die christliche Lösung

Stellungnahme aus dem Weblog „Demut jetzt“:

Papst Franziskus hat sich für die christliche Lösung im Fall Tebartz-van Elst entschieden  –  und damit nicht für die Leichteste. Denn die leichteste Lösung wäre es gewesen, den Bischof einfach des Amtes zu entheben. Damit wären sowohl die Medien befriedigt als auch die meisten Gläubigen im Bistum.Foto: Radio Vatikan

Denn mittlerweile haben sich zu viele Mitarbeiter so gegen den Bischof exponiert, dass eine Rückkehr für sie eine persönliche Niederlage wäre. Auch viele Gläubige haben keine Lust mehr, sich wegen dem Bischof ständig fragen zu lassen und wären froh, wenn er weg wäre, damit man endlich Ruhe hat.

Doch sind das alles an sich keine Gründe, den Bischof abzusetzen. Denn ein Bischof wird nur seines Amtes enthoben, wenn er sich wirklich etwas Relevantes hat zuschulden kommen lassen. (…) Zwar hat der Bischof viele Fehler gemacht, aber menschliche Schwäche ist ja ein Thema, dem sich der Papst als Notarzt besonders annimmt.

Zugleich geht der Bischof auch auf die Schwächen der Gläubigen und der Kirchenoberen ein. Denn er setzt ihnen den Bischof, den sie nicht mehr wollen, nicht einfach wieder vor. Stattdessen setzt er den alten Generalvikar, der ohnehin in zwei Monaten gehen würde, ab und den Neuen ein, der sich in der Krise ebenso wie der Weihbischof bisher nicht exponiert hat.

Es kann Ruhe auf allen Ebenen einkehren

So kann der Apparat beruhigen und Tebartz-van Elst verschwindet für eine gewisse Zeit aus dem Blickfeld. Und da die Medien eine kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, wenn sie nicht regelmäßig neues geliefert bekommen, wird der Limburger Bischof im medialen Bewusstsein deutlich schrumpfen.  b273f2c1f5

Dadurch kann auch Bischof Tebartz-van sich erstmal beruhigen und in sich gehen. Der Druck, der in den letzten Wochen auf ihm lastete, wird ihm nicht geholfen haben, seinen Fall in Ruhe zu reflektieren. Die abgetauchten Monate werden ihm auch zur Besinnungszeit werden.

So hat der Papst die Möglichkeit geschaffen, auf drei Ebenen Lösungswege zu gehen:

Zum einen im Bereich der Institution, die jetzt wieder ins normale Arbeiten kommt und die Unterlagen über die Residenz sichten kann. Zum anderen auf der persönlichen Ebene des Bischofs, der in sich gehen und fragen kann, ob und wie er in Limburg Bischof sein kann und will.

Die dritte Ebene sind die Gläubigen, die jetzt auch mal über ihr eigenes Christentum nachdenken können, ob sie die hohen Maßstäbe, die sie an ihren Bischof ansetzen, für sich selber auch bereit wären zu erfüllen und wenn nicht, wo man anspruchshalber Abstriche machen müsste.

Quelle: Der Papst hat sich für die christliche Lösung entschieden

1.Foto: Radio Vatikan
2. Foto: Osservatore Romano

Kommentare

3 Antworten

  1. Solange ich nicht das Ergebnis einer Befragung unter den Gottesdienstbesuchern (nicht Taufscheinchristen) gesehen habe, glaube ich nicht, dass im Bistum alle gegen ihren Bischof sind. Die lautesten Christen sind nicht automatisch die meisten.
    Und wenn man mal gesagt hatte „seht wie sie einander lieben“, habe ich auch so meine Zweifel.

  2. Hier habe ich einen interessanten Beitrag im „gelben Forum“ gefunden:

    Im ersten Anlauf sollte er fallen…

    verfasst von aliter, 24.10.2013, 12:07
    (editiert von aliter, 24.10.2013, 12:13)

    so hat sich die Vereinigungsmenge von Presse und in und extrakirchlichen „Meinungsbildnern“ das sich gedacht. Ganz wie sonst Dinge „durchgezogen“ werden.
    Zur Sache ist schon alles gesagt; eigentlich bleibt nicht viel hängen:
    Die Falschaussage: auf eine missverständlche Frage im Interviewstress missverständlich geantwortet – ein Hamburger Staatsanwalt stellt den Antrag.
    Zu den Baukosten: Mir kann keiner erzählen, dass ein Bischof im stillen Kämmerlein die Bauüberwachung und Controlling macht. Vermutlich würde er viel lieber im Brokatornat die Allerheiligenlitanei zelebrieren. Die 15 TE Badewanne gibts wahrscheinlich nicht. Und die Summe: ein befreundeter Bauingenieur meinte: Denkmalschutz!, dann eventuell Baugrundprobleme zweistellige Millionensummen sind da ganz normal.
    Merkwürdigerweise regt sich kein „politsches Sensibelchen“ über die ständig gebrauchten diffamierenden Bezeichnungen „Protz-Bischof“ Luxusbischof etc auf. M.E. eigentlich was für Beleidigungsklagen.
    Vom Äusseren kommt der Bischof, der nicht wie viele kirchlichen Würdenträger wie eine „Litfassäule mit Stola“ aussieht, eher asketisch mit vielleicht eigenwilligem Charakter vor.
    Sein Dienstwagen ist A6 ( Zolischs: BMW 7er, Lehmann gibt nichts an), gewohnt hat er angeblich vorher bescheiden im Priesterseminar.

    Kurz die veröffentlichte Meinung führte einen Stoss gegen eine Person, der so schnell zum Erfolg führen sollte, bevor a) die Leute nachdenken b) womöglich nachrechnen und c) veritable Fachleute (horribile dictu) sich dazu äussern konnten.

    Besonders leicht lässt sich in der BRD mit dem sorgfältig kultivierten Neidkomplex in Verbindung mit der mangelnden naturwissenschaftlich-technischen Bildung besonders bei „medialen Meinungsbildnern“ arbeiten.

    Aber wie gesagt; der erste Stoss hat nicht ausgereicht und nun muss Substanz nachgeliefert werden – so es die gibt.

    Der Papst als Jesuit hat wohl seinen Balthasar Gracian im Kopf und den Bischof erst einmal aus der Schusslinie genommen.

    Über die in den Medien interviewten Personen (in- extra- perikirchlich) könnte man viel erörtern. Dass kein einziger der Interviewten sich positiv über den Bischof ausgesprochen hat hat schon was sozialistisches an sich. Ein Bischof mit Vorliebe für prächtige Hochämter – und da hat er angeblich keine Fans – schon merkwürdig.

    Wie im Faden schon erwähnt: im politischen Gesamttext von der Gewichtung eher marginal, aber ein schönes Lehrstück wie es abläuft bzw. hätte ablaufen sollen.
    mfg

    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=297620

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