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Die AfD-Fraktion kritisiert „politisch korrekte“ Umbenennungen von Straßen, Häusern etc.

Die AfD warnt vor der immer mehr um sich greifenden Praxis, Straßen und Institutionen umzubenennen und alte Begriffe durch neue zu ersetzen, nur weil sie den Vorgaben „politischer Korrektheit“ nicht mehr entsprechen.

Wie es in einer Stellungnahme von Dr. Götz Frömming (AfD), stellv. Mitglied im Kulturausschuss des Deutschen Bundestags, dazu heißt, sei dies Ausdruck „kolonialer Eroberungswut“, die eine „entsetzliche kulturelle Leere“ hinterlassen könne, wenn sie nicht gestoppt werde; er erklärt dazu weiter:

„Heute ist es die ,Mohrenapotheke‘ in Frankfurt, die umbenannt werden soll und Eugen Gomringers Gedicht an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin, das übermalt werden soll, aber was ist es morgen!?

Die vielen Goethe-Straßen vielleicht, weil es in Goethes ,Jahrmarktsfest zu Plundersweilern‘ antisemitische Passagen gibt? Oder die ,Aristotelesstraße‘ in Berlin, weil es bei Aristoteles heißt, die einen seien dazu bestimmt, zu befehlen und die anderen dazu, zu gehorchen? Wo hört das auf!? Wo führt das hin!? Es gibt wohl nichts und niemanden aus früheren Epochen, dem nicht irgendetwas vorzuwerfen wäre, wenn sich der moralische Blick von heute darauf richtet.“

Die Umbenenner, Übermaler und Begriffe-Tilger würden sich wie Kolonialisten des 19. Jahrhunderts gebärden, so Frömming weiter, also ähnlich wie jene, von denen sie sich heute ebenfalls distanzieren:

„Wie die einen seinerzeit fremde Kulturen zu kolonialisieren und zu zerstören versuchten, um ihnen technischen Fortschritt zu bringen; so versuchen die anderen, heute unsere Geschichte zu kolonialisieren, nur weil sie moralischen Fortschritt demonstrieren wollen.

Es ist dasselbe ‚progressive‘ Denken, was beide vereint: Dort beginnt die Zukunft in der Gegenwart, so dass der Blick nur auf sie gerichtet ist   – und alles, was vorher war, düster ausschaut und entwertet wird. Wir müssen dem endlich Einhalt gebieten, andernfalls zerschlägt dies irgendwann die Fundamente unserer Kultur.“

Quelle: Pressemeldung der AfD / Deren Webseite in Münster: https://afd-muenster.de/

Kommentare

5 Antworten

  1. Es gibt aber auch Foren und Institutionen, die sich umbenennen sollten; so z.B. das „christliche Forum“ in AfD-Forum. Das würde meines Erachtens dem Inhalt, zumindest sehr überwiegend, sehr nahe kommen!!!!!

  2. Naja – manche Verehrung ehemaliger Helden und Gegenstände ist tatsächlich sehr fragwürdig. Warum das aber nun plötzlich zum politischen Topthema wird, ist eine andere Frage.
    All jene „Kaiserstraßen“, „Kronenplätze“, „Kriegsstraßen“, die Nazi-Siedlungen mit Straßennamen wie „Zäher Wille“ oder dergl. – natürlich steht das für vergangene politische Verhältnisse und Moralvorstellungen. Aber warum diese Obession im „Verändern“. Mit der Begründung müsste man auch alte Burgen abreißen… und wer weiß: vielleicht kommt das ja noch…
    Für mich waren es aber stets historische Zeugnisse, eher neutral, Tatsachen der Geschichte. Niemand muss das gut finden oder sich eine ideologische Aussage zu eigen machen, die einst damit verbunden gewesen sein mag, aber es ist nun mal die Geschichte.
    Es ist einigermaßen krankhaft, nun aus jedem historischen Überrest von etwas eine Grundsatzfrage zu machen. Aus manchem sehr Extremen muss man es sicher machen, aber nicht mit dieser Obsession. Wer einer solchen Obsession anhängt, ist von denen, die Bücher verbrennen und archäologische Zeugnisse vernichten, nicht weit weg.

    @ Vitellia
    Nach 1945 und der Gründung der BRD hat Theodor Heuss einst eine neue Hymne in Auftrag gegeben. Der Text war von Rudolf Alexander Schröder und umrahmte die Trias „Treue-Hoffnung-Liebe“. Es wurde eine neue Melodie komponiert. Heuss ersetzte die Trias durch „Glaube-Hoffung-Liebe“, was aber auch Schröder als „zu christlich“ ablehnte. Heuss wäre genau das aber wichtig gewesen.
    Heuss konnte sich damals gegen Adenauer nicht durchsetzen. Und so kam es, wie es heute ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Hymne_an_Deutschland

    Wenn man zurückschaut, kann man sich fragen, ob nicht schon damals an wichtigen Wegmarken ein guter Weg für Deutschland bewusst verpasst wurde.

    1. Das wurde NICHT „plötzlich“ zu einem politischen Topthema, sondern kocht seit Jahrzehnten vor sich hin, von interessierten Kreisen immer schön unter den Teppich gekehrt. Ich erinnere mich an hitzige Diskussionen um verschiedene Namen in Würzburg zu meinen Studienzeiten; das war kurz nachdem die bösen 68er in der deutschen Republik gehaust hatten wie die Räuber. Aber jetzt ist der Druck in etlichen Kesseln halt zu gross geworden und die Deckel sind weg geflogen und den Teppich mit dem ganzen Dreck drunter hats angehoben und der Dreck liegt wieder offen zu Tage.

  3. Ich finde man sollte diese Strassen nicht umbennen, aber dazuschreiben, wer das war.
    Wer weiss schon, dass Carl Peters auch „Hänge Peters“ genannt wurde und ein ausgesuchter Kriegs- und Kolonialverbrecher war, der sogar unehrenhaft entlassen wurde.
    Man könnte den Namen als abschreckendes Beispiel eines deutschen Verbrechers sogar auf Briefköpfen erklärend begleiten.
    Dann spart man Geld und vollbringt gleichzeitig ein gutes Werk der Aufklärung über schwerst sündhaftes Verhalten.

  4. Furchtbar, diese Straßenschilder, das sind politische Aufgaben, die es anzupacken gilt. Sonst wird bald keine Straße mehr ihren Namen behalten.
    Ich weiß zwar nicht, wem meine Straße nicht gefällt und habe selten bis gar nichts in den letzten Jahren in unserer Tagespresse gelesen, dass in unserer Großstadt Straßen umbenannt wurden.
    Aber, der beste Straßennamen der großen Stadt ist der, wo mein ehemaliges Gymnasium steht: Gymnasiumstr. 45 ☺
    Das bleibt, die Straße und das Gym (mit gutem Ruf, bei Nonnen/Franziskanerinnen!)

    Da gibt es ein ganz anderes Problem.
    Was ist eigentlich mit unserer deutschen Hymne, die nur halb deutsch ist?
    Was sagt die AfD dazu? Muss man etwas ändern?
    Die Musik ist das Wichtigste, dass man die Hymne gerne singt. Wer wollte denn nur den Text sprechen?
    Diese sehr schöne Musik ♪. ♪ ♫ hat aber ein Österreicher komponiert, der große Komponist Joseph Haydn – und nicht der deutsche Bach, Beethoven oder Brahms.
    Nein, Haydn hat sie auch nicht für uns komponiert, unglaublich.
    Es war sein Kaiser-Quartett
    Die Melodie haben die Österreicher damals für ihre Hymne eingesetzt: „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz …“
    Viel später dann hat man diese Musik aus Österreich für unsere deutsche Hymne übernommen.

    Hoffentlich gibt es keine Debatte im Bundestag mit Vorschlägen, die Musik neu zu gestalten, deutsch natürlich.
    Grüße von einer „Urdeutschen“, nicht dass man meint … ☺

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