„Gilt die Bibel nicht mehr in der evangelischen Kirche?“ – Diese besorgte Frage stellt der Osnabrücker Theologieprofessor Horst Georg Pöhlmann in einer Stellungnahme zum umstrittenen „Familienpapier“ der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland).
Pöhlmann zufolge ist die Ehe – entgegen der Darstellung in der Orientierungshilfe des Rates der EKD – eine „göttliche Stiftung“. Das werde mehrfach in der Bibel bezeugt. Pöhlmann gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA: „Jesus sagt ausdrücklich von der Ehe, Gott hat die beiden Ehepartner zusammengefügt“ (Mt 19,6).
Nach Meinung des Stuttgarter Theologieprofessors Rainer Mayer zeigt das Papier, dass offenbar „eine zielstrebig agierende Lobby-Gruppe das Schiff der EKD geentert“ habe und nun endgültig für sich kapern wolle.
Der EKD-Protestantismus in seinen oberen Vertretern spreche nicht mehr für die evangelischen Gemeinden, schreibt er im Informationsbrief der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“.
Wo die Kirche aufhöre, die Ehe in Obhut zu nehmen, „hört sie damit zugleich auch auf, Kirche zu sein“. Mayer rät der EKD, das Papier möglichst schnell einzustampfen, „um die bereits geschehene Blamage noch in Grenzen zu halten“.
Quelle: evangelische Nachrichtenagentur IDEA