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Die Mundkommunion ist in der altrituellen Messe in NRW wieder möglich

Von Felizitas Küble

Der Generalvikar des Bistums Münster, Dr. Klaus Winterkamp, hat gestern in einem Rundschreiben an Priester, pastorale und sonstige kirchl. Mitarbeiter/innen etc. folgendes zum Thema Mundkommunion mitgeteilt:

„In den letzten Wochen haben sich in allen Bistümern NRWs Anfragen gemehrt, ob ggf. die Mundkommunion für jene, die die Eucharistie auf diese Weise empfangen möchten, wieder gestattet werden könne. Die Anfragen sind nicht zuletzt durch eine entsprechende Erlaubnis der Österreichischen Bischofskonferenz und der Praxis in anderen Nachbarstaaten Deutschlands begründet.“

BILD: Der Paulus-Dom von Münster bei Nacht

Auf einer Sitzung Anfang September haben sich die Generalvikare der Diözesen, die sich in Nordrhein-Westfalen befinden, getroffen und dabei laut Dr. Winterkamp diese Regelung beschlossen:

  • 1. Für die Feier der Heiligen Messe im ordentlichen römischen Ritus gilt weiterhin ausschließlich die Spendung der Kommunion in die Hand, die für den ordentlichen römischen Ritus hierzulande die gebräuchliche Form ist. Mundkommunion ist hier nur außerhalb (ggf. im Anschluss) der Messfeier möglich.

Sollte es in den Pfarreien ggf. den Wunsch nach Mundkommunion geben, werden die Verantwortungsträger vor Ort in den Teams und den Gremien dafür eine angemessene Lösung finden.

  • 2. Nur für den außerordentlichen römischen Ritus wird die Mundkommunion innerhalb der Messfeier geduldet. Dafür sind jeweils von den für die Feier des außerordentlichen römischen Ritus Verantwortlichen eigene Hygienekonzepte zu erstellen. Die Pfarrer, in deren Pfarreien Gruppen in diesem Ritus Liturgie feiern, werden darüber eigens informiert.“

Das bedeutet, daß die Mundkommunion in der neuen Meßliturgie („ordentlicher römischer Ritus“) – wie er in fast allen Gemeinden üblich ist – nicht gestattet wird, wohl aber in der alten Messe (außerordentlicher römischer Ritus). Diese Lösung ist für die betreffenden Gläubigen nach fast genau fünf Monaten Wartezeit (seit Ende April 2020) aber auch höchste Zeit geworden.

Die Mundkommunion wird aber in den Gemeinden ohne alten Ritus auch erlaubt – allerdings dort nicht innerhalb der Eucharistiefeier, sondern außerhalb derselben (etwa nach der Messe, bei der Krankenkommunion sowieso).

Auch ich hatte mich im Juni 2020 mit diesem Anliegen an das Erzbistum Köln gewandt, weil damals gerüchteweise zu hören war, Kardinal Woelki habe die Mundkommunion im alten Ritus für sein Bistum erlaubt. Dies wurde mir vom bischöflichen Ordinariat aber nicht bestätigt. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, daß dies außerhalb der Messe  – etwa wenn ein Priester kranke Gläubige besucht – gebilligt werde.

Ich erhielt aber keine Antwort mehr, als ich dort nachfragte, warum die Mundkommunion hierzulande in der hl. Messe nicht  geduldet wird, in Österreich ab 20. Juni 2020 aber allgemein wieder erlaubt wurde und in den USA überhaupt nie untersagt wurde (von wenigen Bistums-Ausnahmen abgesehen).

Aus Pfarrgemeinden in Münster und aus Südbayern erfuhr ich mehrfach, daß dort die Priester jene Gläubigen, welche die Mundkommunion empfangen wollen, darum bitten, nach der Meßfeier etwas zu warten oder in die Sakristei zu kommen, damit sie dort zum Tisch des HERRN gehen können. 

Wir haben mehrfach über das Mundkommunion-Thema zu Corona-Zeiten geschrieben und zugleich praktisch-hygienische Anregungen gegeben, z.B. hier: https://charismatismus.wordpress.com/2020/08/20/staebchen-zange-pinzette-zur-spendung-der-hl-kommunion-in-coronazeiten/

Kommentare

15 Antworten

  1. In der tridentinischen katholischen Messe bzw. alten lateinischen Messe als „heiliger Messe aller Zeiten“ sind noch wertvolle katholische rituelle und symbolische Inhalte rituell und kultisch verarbeitet. So etwa philosophische und theologische Inhalte nach Dionysios Areopagita usw. Auch die Philosophen Platon und Aristoteles, welche vom Heiligen Clemens von Alexandrien und seinem Schüler Origenes und dem Heiligen Thomas von Aquin als Schüler vom Heiligen Albertus Magnus als den Kirchenlehrern der katholischen Kirche theologisch christlich rezipiert wurden, waren in die eleusinischen Mysterien-Kulte eingeweiht. In denen philosophisches und symbolisches Wissen vermittelt wurde.

  2. Es wurde auch höchste Zeit, dass die Mundkommunion im Rahmen des außerordentlichen römischen Ritus wieder zugelassen wird.
    Nicht wenige Gläubige haben den würdigen knienden Empfang des wahren Leibes Christi auf der Zunge (welcher der Handkommunion nicht nur kirchenrechtlich gleichgestellt ist, sondern offiziell bis heute sogar als „Normalfall“ gilt) seit April schmerzlich vermisst.
    Die „geistliche Kommunion“, die mehrerenorts – wie in der Münsteraner Pfarrei St. Ägidii – ersatzweise angeboten wurde, mag vor allem, um Konflikten mit der Obrigkeit aus dem Weg zu gehen, eine vorübergehend akzeptable und durchaus bequeme Alternative gewesen sein, die auf Dauer jedoch nicht zufriedenstellen kann.
    Gleichwohl zeigt sich, dass das beharrliche Bitten und der „Druck“, den Gläubige mit Verweis auf die wiedererlaubte Mundkommunion durch die Österreichische Bischofskonferenz bzw. die nie verbotene Mundkommunion seitens der US-Bischofskonferenz ausgeübt haben, in den Diözesen Nordrhein-Westfalens erfolgreich waren.
    Man geht kaum fehl in der Annahme, dass dem Kölner Erzbischof dieser Durchbruch mitgeschuldet ist.
    Nun wird es darauf ankommen, dass die für „die Feier des außerordentlichen römischen Ritus Verantwortlichen eigene Hygienekonzepte“ vorlegen und umsetzen.
    Was die Gefährlichkeit des Virus angeht (besonders im Blick auf die tatsächlichen Todesraten), besteht in Deutschland wohl eher eine Tendenz zur Übertreibung seitens der Bundesregierung bzw. der ihr nahestehenden Medien und „Experten“.
    In letzter Zeit mussten wiederholt anfangs dramatisierte Vorfälle wie der der „Superspreaderin“ in Garmisch-Partenkirchen „entmythologisiert“ und die Zahlen nach unten korrigiert werden (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/superspreaderin-garmisch-corona-101.html).
    Der Bonner Virologe Hendrik Streeck plädiert inzwischen für einen Corona-Paradigmenwechsel (https://www.n-tv.de/panorama/Streeck-plaediert-fuer-neue-Corona-Strategie-article22033000.html).
    Das könnte sich auch auf die Hygienekonzepte für Gottesdienste einschließlich Hand- und Mundkommunion auswirken.

  3. „Mundkommunion ist hier nur außerhalb (ggf. im Anschluss) der Messfeier möglich.“

    Entweder ist das Virus generell tödlich, dann erübrigt sich der Besuch einer Messe von selber oder er ist es nicht, dann ist das ganze Hickhack um die erlaubte Mund-Kommunion vertane Zeit. Warum sollte das Virus sich außerhalb der Messfeier anders verhalten als während der Messe? Das ist perfide Augenwischerei und wer darauf reinfällt ist selber schuld.
    Ich kommuniziere seid März nur noch geistlich, weil der Bischof in Münster Mundkommuion untersagt hat. Die Verantwortung liegt nun ganz alleine bei Felix Genn.

    1. Möglicherweise liegt die Verantwortung doch nicht ganz allein bei Bischof Genn? In unserem Bistum soll die Mundkommunion auch zur Zeit noch unterbleiben. Ich habe schon mehrmals einen Mann beim Kommunionempfang beobachtet: er kniet sich nieder, bedeckt seine Hand mit einem weißen Tuch, der Priester legt die Kommunion darauf und der Herr führt diese dann mit der bedeckten Hand an seinen Mund und empfängt sie auf diese Art und Weise. Alles ohne Probleme. Der Herr hat meinen größten Respekt; er beschwert sich nicht, sondern hat nach einer Lösung für sich gesucht und gefunden. Wie ich gelesen habe, war dieses Vorgehen auch schon einmal zeitweise die allgemein gängige Praxis.

      1. Guten Tag,
        in der frühen Christenheit gab es die von Ihnen beschriebene Handkommunion.
        Die heute übliche Praxis ist doch eigentlich eine Fingerkommunion.
        Eben dies steht am Ende des verlinkten Artikels am Schluß des obigen Beitrags.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Was hindert die Gläubigen, die keine Fingerkommunion empfangen möchten daran, es dann auch auf diese Art und Weise zu machen? Sie stehen doch damit in einer guten Tradition. Und ist die Art und Weise des Kommunionempfanges höherstehend und wichtiger als der Empfang des Herrenleibs selbst.

  4. Ja endlich kann zumindest im ausserordentischen römischen Ritus die Mundkommunion empfangen werden.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Lösung auf Dauer gelten wird.

    Vielen deutschen Bischöfen und Ortspfarrern ist die Mundkommunion zuwider.
    Ich denke, es werden sich kaum Menschen finden, die nach der ordentlichen römischen Messe extra zur Mundkommunion gehen.
    Ich jedenfalls werde es nicht tun. Ich besuche die ausserordentliche Messe, um die Kommunion zu empfangen, um nicht als Sonderling darzustehen. Ansonsten weiterhin geistige Kommunion.
    Habe ich schon vor Corona-Zeiten gemacht, wenn die neue Messe unwürdig vollzogen wurde.

    Somit ist dann schnell der Weg bereit, die Mundkommunion ganz aus den ordentlichen Ritus auszuschließen.
    Warten wir ab, ob die deutschen Bischöfe sich in Kürze nochmal beraten.

  5. Ich empfinde die Regelungen für absurd und einer Kirche, die seelsorgerisch tätig sein will unwürdig. So wird der letzte Rest der treuen Kirchgänger weiter abgeschreckt; denn eine glaubwürdige nachvollziehbare Begründung gibt es nicht; die Kirche ist keine Institution mehr, sondern ein absolutere devoter Befehlsempfänger der Regierung und der Politiker; korrupt durch Staatsgelder an Kirche und Bischöfe, deren Schweigen zum Himmel stinkt. Kein Hitler oder Honecker haben es geschafft, die Kirchen zu schließen, aber die ehem. FDJ-Sekretärin Merkel.
    Das Christentum ist in Deutschland definitiv verloren; gerade in Zeiten der Not der Menschen versagen die Repräsentanten kläglich und perfide; für mich ist damit Ende im Gelände.

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