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Diskussion um § 218: Evangelikaler ABC in Bayern fordert die EKD zur Umkehr auf

Kritik an „Gott-loser“ EKD-Stellungnahme

Der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) fordert von der anstehenden Synode der EKD in Ulm, die bisher veröffentlichten Stellungnahmen des Rates der EKD und der Diakonie Deutschland zu einer möglichen Neufassung des Abtreibungs-Paragraphen 218 zurückzuweisen.

Die beiden Erklärungen haben viele Christen zutiefst erschüttert: zum einen wegen der inhaltlichen Neupositionierung zum Schutz des ungeborenen Lebens, zum anderen wegen des völligen Verzichts auf theologische Besinnung und einen Bezug zur Heiligen Schrift.

„Die Stellungnahmen sind inhaltlich wie argumentativ ‚Gott-los‘“, so ABC-Sprecher Hans-Joachim Vieweger (siehe Foto).

Völlig unverständlich ist, dass sich die Diakonie Deutschland sogar bewusst von einer geistlichen Argumentation verabschiedet und das aktuelle Recht diskreditiert, indem sie sich darum sorgt, dass „die Konzeption der §§ 218 ff. StGB einer unausgesprochenen religiösen Setzung“ entspreche, die „daher nicht Teil der Grundlage des Miteinanders in einer pluralistischen Gesellschaft sein“ könne.

Der ABC ruft in Erinnerung – wie dies für die EKD noch in der ökumenisch verantworteten Schrift „Gott ist ein Freund des Lebens“ galt –, dass das Leben als „Gabe Gottes“ kostbar und zu schützen ist.

Es ist zwar zu begrüßen, dass der Rat der EKD in seiner aktuellen Stellungnahme mehrfach betont, welch hohes Gut das Lebensrecht eines ungeborenen Kindes darstellt. Aus dieser Feststellung werden jedoch keine Konsequenzen gezogen; vielmehr wird der Schutz des Lebens zugunsten der „reproduktiven Rechte“ der Frau zurückgestellt.

Diakonie-Stellungnahme besonders unchristlich

Noch verheerender ist die jüngste Stellungnahme der Diakonie, die sich dafür einsetzt, das „Recht“ der Frau „am eigenen Körper“ höher einzuschätzen als das „sich in der Schwangeren entwickelnde Leben“.

Die 3. Vorsitzende des ABC, Pfarrerin Ingrid Braun (siehe Foto), schreibt dazu:

„Mit ihrer konsequenten Argumentation auf Basis des Selbstbestimmungsrechts der Frau verabschiedet sich die Diakonie vom christlichen Menschenbild.“ Geistliche Autorität könne sie mir ihrer Argumentation nicht für sich in Anspruch nehmen.

Der ABC beklagt, dass aber auch der Rat der EKD meint, ohne jegliche theologische Grundlage auskommen zu können. Aussagen der Heiligen Schrift (insbesondere das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“) werden nicht einmal am Rande erwähnt. „Eine geistliche Orientierung, ein Fragen nach dem Willen Gottes findet nicht statt“, so Pfarrerin Ingrid Braun vom ABC Bayern.

EKD-Ausstieg aus der „Woche für das Leben“

Tragisch sei auch, dass EKD und Diakonie den bisherigen ökumenischen Konsens beim Thema Lebensschutz aufgeben. „Jetzt wird klar, warum der Rat der EKD aus der ‚Woche für das Leben‘ ausgestiegen ist“, so ABC-Sprecher Hans-Joachim Vieweger: Es gebe anscheinend keine gemeinsame inhaltliche Basis mehr.

Vor diesem Hintergrund fordert der ABC die anstehende EKD-Synode, insbesondere deren Mitglieder aus der bayerischen Landeskirche auf, die beiden Stellungnahmen zurückzuweisen und deutlich zu machen, dass dem Schutz des menschlichen Lebens aus geistlich-theologischer Sicht Vorrang zu geben ist.

Vom Diakonischen Werk Bayern fordert der ABC eine Distanzierung von der Stellungnahme der Diakonie Deutschland.

Im ABC Bayern haben sich Verantwortliche aus rund 20 kirchlichen Gemeinschaften, Verbänden und Werken zusammengeschlossen. Sie vertreten bekenntnislutherische, bruderschaftlich-kommunitäre, charismatische, hochkirchliche und pietistische Prägungen innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern. Erster Vorsitzender ist Dekan Till Roth aus dem unterfränkischen Lohr am Main.

www.abc-bayern.de

 

 

Kommentare

12 Antworten

  1. Die Einlassungen der EKD sind unerträglich, wie vieles, was die evangelische Kirche heute vertritt. Was ist aus ihr geworden seit sie den sozialistischen Zeitgeist vertritt und den Glauben vernachlässigt ?

  2. Die ABC Stellungnahme lässt hoffen, daß in der evangelischen geprägten Welt noch anständige Überzeugungen zur Abtreibungsdebatte vorhanden sind.

  3. Die Ansicht der EKD in ihrem Papier ist auch ein knallharter Schlag ins Gesicht der doch angeblich so geschätzten Schwester Katholische Kirche hierzulande! Wie wir Katholiken – jedenfalls die DBK und die allermeisten Katholiken – empfinden, das schert diese Leute offensichtlich einen feuchten Dreck!
    Und solche Menschen möchten mit uns zur Eucharistie gehen, wir sollen bei ihnen zum Abendmahl gehen? Wer Mord an ungeborenen Kindern verharmlost und toleriert, jenseits jeden naturwissenschaftlichen Konsenses argumentiert, wer die Gefühle frommer Katholiken und auch zahlloser gläubiger Protestanten, für die das Gebot „Du sollst nicht morden“ noch gilt, brutal mit Füssen tritt, wer solches öffentlich macht, mit dem ist Ökumene sinnlos! Ich will und kann auch nicht gemeinsam mit Hamas-Leuten beten, die in ihrem Programm die Tötung aller Juden und die Auslöschung aller „Ungläubigen“ vertreten! Daher ein Tipp für alle noch christlichen und auf Jesu Wegen pilgernden Protestanten: Bitte unterstützt uns hier in der katholischen Kirche im Lebensschutz und auch bei anderen Dingen! Kommt zu uns! Wir brauchen euch! Wer im Lebensschutz versagt und auf Abwegen unterwegs ist, der wird untergehen! Merkt euch schon den Samstag, 13. April 2024 vor: Wir sehen uns doch beim nächsten Münchner Marsch fürs Leben? 13 Uhr Königsplatz! Die geniale Münchner Polizei hat wie immer hier alles im Griff – im Gegensatz zu Chaos, Gewalt und Sachbeschädigung in großem Ausmaß in Köln.

    1. Modern Christ: Frage: Und wie stehen sie zur „innerkatholischen Ökumene“ mit katholischen Befürwortern der Abtreibungsfreigabe, etwa der Präsidentin des ZK der Katholiken, höchster Laienfunktionär der Kath. Kirche in der BRD? Und warum gehen nicht Sie zu ev.-konservativen Kirchen,die keine Abtreibungsbefürworter dulden, fordern aber von Protestanten hinzugehen zur Kath. Kirche, die in fast allen ((!) Fragen weit weniger konservativ als solche Evangelischen in Tausenden von Gemeinden in der BRD?

  4. Ich habe die EKD dazu schon mal angeschrieben. Es ist wirklich einer Kirche unwürdig, wie die sich verhalten. Aber bestimmte Gebote missachten sie bewusst. Das war die Antwort der EKD. Wer das nicht glaubt, der muss mal unter „Die Briefe“ schauen. Bei den Antworten wir er es dann finden.

    1. Oliver Zielinski: Die Unwürdigkeit der Aussage der EKD für eine Kirche stellen Sie zurecht fest. Die Bekennende Kirche (BK- 1934- 1945) Preußens bezeichnete allerdings unbiblische Kirche als „Nichtkirche“ und verbot ihren Geistlichen jeden dienstlichen Kontakt mit nichtkirchlichen Kirchenleitungen, was schwer durchzuhalten war. Heute hindert aber nichts, zu den bibeltreuen evangelisch-konservativen Kirchen zu wechseln und EKD-Kirchen und ihre Leitungen nicht als Kirche anzuerkennen. Gerne nenne ich Ihnen bessere Gemeinden in Ihrer Nähe.
      Ulrich Motte /Dortmund

      1. Vielen Dank, Herr Motte, können Sie mir auch in Bielefeld eine „bessere“ Gemeinde nennen, die die gottlosen Einlassungen der EKD ablehnt und Luthertum im alten Sinne unverfälscht vertritt ?

        1. Herr Dr. Hahn! Danke sehr- und sehr gerne. Es ist immer die Frage, was Luthertum so ganz genau ist Ich empfehle Ihnen Kontakt zu suchen zu folgenden Bielefeldern Gemeinden : Der in der Evangelisch-Lutherischen Gebetsgemeinschaft, in der Selbständigen Evangelisch-Luherischen Kirche, der Bekennenden Evangelischen Gemeinde Bielefeld. Die finden sie alle im Internet. Besonder strikt lutherisch ist die Arbeitsgemeinschaft Bekennende Gemeinde. Deren Adresse werde ich heraussuchen wie auch die einer möglichen Lutherischen Brüdergemeinde, also: Mehr folgt! Und bitte weitere aufsuchen, wenn Ihnen die erste ausgesuchte mißfällt!

          1. In Enger finden auch Gottesdienste statt der vorbildlich bibelkonservativen Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK).

  5. Den Leuten in der EKD scheint es auch an medizinischem Wissen zu fehlen: Jede befruchtete Eizelle (Zygote) enthält unvorstellbare drei Milliarden Informationen für ein Individuum von der Wiege bis zum Grabe, ist Mensch von Anfang an. So sieht es auch das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil und stellt prinzipiell Abtreibung mit bestimmten Ausnahmen unter Strafe. So, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist. Das ist es sicherlich nicht hunderttausendfach jährlich allein in Deutschland. Da wird Abtreibung offensichtlich zum Mittel der Familienplanung anstelle der Pille u.ä. In Frankreich glaubt Präsident Macron Stimmen für seine Wiederwahr bei Frauen zu gewinnen, indem er Abtreibung als Grundrecht in der Verfassung verankern will. Ähnliche Stimmen hörte man ja auch schon aus den Reihen der Grünen.

  6. Ja, nun setzt die EKD nicht nur den gottlosen Marxismus-Kurs der Grünen & Co aktiv um, nein, nun versucht sie auch noch selbige links zu überholen! Eine ev. Kirche, die sich dem Bösen anbiedert und geradezu es mitfördert, hatten wir schon einmal in diesem Land, als es sehr dunkel war! Auch da galt der Wert des Menschen nichts mehr! Die Geschichte scheint sich zu wiederholen!
    Herr, erbarme dich!

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