In Großbritannien lassen Ärzte Hunderttausende schwerkranke Patienten vorzeitig sterben. Ein Grund: Sie brauchen die Krankenhausbetten. Das behauptet der Neurologe Prof. Patrick Pullicino von der Universität Kent.
In einem Vortrag bei der Königl. Medizinischen Gesellschaft am 18. Juni 2012 in London beklagte er den Mißbrauch einer Richtlinie für Krankenhäuser des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS, wonach lebenserhaltende Maßnahmen bei Patienten beendet werden können, die nach menschlichem Ermessen in Kürze sterben werden.
Wenn die Zufuhr von Flüssigkeit und Nahrung, etwa durch eine Magensonde, eingestellt wird, sterben die Patienten binnen 33 Stunden.
Nach Pullicinos Angaben sind 29 Prozent der jährlich rund 450.000 Todesfälle in NHS-Krankenhäusern – also 130.500 Patienten – diesem tödlichen Verfahren ausgesetzt.
Er bezeichnete dies als „Weg zum Tod“, wie die Tageszeitung Daily Mail berichtet. Es handle sich letztlich um „Euthanasie durch die Hintertür“, obgleich Euthanasie in Großbritannien verboten sei.
Nach Pullicinos Worten ist es wissenschaftlich unmöglich, vorweg zu bestimmen, daß ein Patient unweigerlich binnen kürzester Zeit sterben wird. Er selbst habe in mehreren Fällen interveniert und erlebt, daß Patienten wiederhergestellt worden seien oder zumindest erheblich länger gelebt hätten.
Das Gesundheitsministerium bestreitet Pullicinos Angaben. Das von ihm kritisierte Verfahren werde „umsichtig und mit Bedacht“ angewandt, teilte das Ministerium mit.
Quelle: www.idea.de