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Evangelischer Berater kritisiert den Vorstoß der EKD zur weiteren Abtreibungsfreigabe

Zu den jüngsten Aussagen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über eine Liberalisierung des §218 (z.B. Erweiterung der Straffreiheit von der 12. auf die 22. Woche) erklärt der evangelische Leiter des Philosophischen Laienarbeitskreises, Dennis Riehle (siehe Foto), sein Unverständnis. Der psychosoziale Berater kritisiert grundsätzlich die „Sackgasse des Protestantismus“:

Wer das Werk des Schöpfers mit Füßen tritt, sollte sich nicht länger Kirche nennen. Die Wegwendung von jedweder sittlichen Integrität durch nicht unerhebliche Teile des Protestantismus ist ein Ausdruck der Selbstauflösung dieser christlichen Konfession, die sich durch die Reformation an die biblischen Worte gebunden hatte – und 500 Jahre später die feministische Zeitgeistigkeit zum Götzen erklärt.

Schlussendlich bleibt die Abtreibung ein Ausdruck von Hilflosigkeit, in der es Unterstützung bedarf, den Schwangerenkonflikt mit Weitsicht statt mit voreiligen Entscheidungen zu durchstehen – und keines kirchlichen Beifalls für eine zu kurz gedachte Gewichtung zwischen dem Selbstbestimmungsrecht und dem Anspruch auf Leben des Ungeborenen, die sodann zu einer direkten Endgültigkeit führen kann, deren körperlichen und seelischen Auswirkungen noch über Jahre und Jahrzehnte spürbar bleiben dürften.

Beginnende Blasphemie durch „Geisterfahrerkurs“

Christen tragen eine Verantwortung, ihren Glauben authentisch und an den Wurzeln der Religion ansetzend zu verkörpern. Die zunehmende Entfremdung von den prägenden Schriftstellen ist mit einer Loslösung von Demut und Vertrauen gegenüber Gott gleichzusetzen und daher ein Ausdruck von beginnender Blasphemie in den Reihen seines „Bodenpersonals“.

Der Geisterfahrerkurs der Anbiederung an Erwartungen eines emanzipierten Lobbyismus wird zu einer spirituellen Entkernung führen.

Der Wert des Lebens zieht sich durch alle wesentlichen Darstellungen, die den Christen etwas bedeuten. Beginnend bei der Schöpfungslehre über die Weihnachtsgeschichte bis hin zur Passionszeit stehen Verletzlichkeit und Verwundbarkeit im Mittelpunkt. Bereits in der sprachlichen Verrohung dieser Tage über „Zellklumpen“ und das „Wegmachen“ eines Kindes wird deutlich, mit welcher Missachtung wir heutzutage diesem größten Geschenk an unsere Zivilisation begegnen.

Die Probleme beseitigen, nicht die Kinder

Die Familie wird ausschließlich als Karrierekiller gesehen, die Selbstverwirklichung der Frau steht an erster Stelle. Der Egozentrismus und das anmaßende Denken des Einzelnen überlagern sämtliche Sensorik, die bei dieser Dehumanisierung eigentlich anschlagen sollte.

Die Bemühungen, Eltern in der Vorbereitung auf die Geburt und danach zu unterstützen und ihnen umfassende politische, finanzielle wie gesellschaftliche Hilfe und Rückhalt anzubieten, gehen bei allem Aktionismus der Feministen unter.

Sie formulieren Absolutheitsansprüche, mit denen sie Schuld und Scham in ihrem Bewusstsein und den Herzen zu negieren versuchen.

Doch durch die Begleitung von vielen von ihnen, welche nach einer Abtreibung psychosoziale Beratung bei mir gesucht haben, weiß ich darum, dass es sich um ein Verdrängen handelt.

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Kommentare

14 Antworten

  1. Für Neunmalkluge: Schon im AT heißt es eindeutig als eine klare Weisung Gottes: „Leben und Tod lege ich euch vor – wähle das L e b e n !“ Es heißt dort nicht einfach „Wähle!“
    In der christlich- jüdischen Religion kann es – beim heutigen Wissenstand über das ungeborene Kind! – keine verschiedenen Standpunkte und „Meinungen“ geben, wie manche Leute behaupten. Das ungeborene Kind ist Mensch von Anfang an! Es gehört zur ganz genau gleichen Spezies Mensch, wie Du und ich! Schon vorgeburtlich ist die G le i c h h e i t aller Menschen offensichtlich. Daraus folgt der Anspruch des Ungeborenen: Ich bin dein Bruder, deine Schwester! Das Kind hat Anspruch auf B r ü d e r l i c h k e i t ! Und es hat wie Du auch – das Recht auf freie Entwicklung, auf F r e i h e i t der Geburt, das Recht auf Hilfe und Nahrung. In der Abtreibungsfrage geht es nicht um persönliche „Meinungen“ , um persönliche „Standpunkte“ – es geht um Leben und Tod von Menschen, auch um das langfristige Lebensglück von Frauen! Die Schultern der Menschen sind nicht dafür ausgelegt, Tötungen ein Leben lang zu tragen. Viele finden erst in der Umkehr und der Reue die Rettung von der Verfolgung durch ihre Tat. Es geht im Kern darum: Akzeptieren wir die Todesstrafe für völlig Unschuldige? Akzeptieren wir Todesurteile, die Menschen einfach so – als Richter – aussprechen und durchführen lassen? Und: Finanzieren wir als Steuerzahler tausendfache Tötungen von Menschen?

  2. Es scheint, dass ein evangelischer Berater Kritik an einem Vorstoß der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur weiteren Freigabe von Abtreibungen geäußert hat. Abtreibung ist ein kontroverses Thema, das sowohl in der Gesellschaft als auch in religiösen Gemeinschaften unterschiedliche Meinungen und Überzeugungen hervorruft. Die EKD, wie auch andere Kirchen und religiöse Organisationen, kann interne Debatten über moralische und ethische Fragen führen, die Abtreibung betreffen. Die Meinungen innerhalb religiöser Gemeinschaften zu diesem Thema können stark variieren, und es ist nicht ungewöhnlich, dass es verschiedene Standpunkte gibt. Wenn du weitere Informationen oder Diskussionspunkte zu diesem Thema wünschst, stehe ich gerne zur Verfügung, um mehr darüber zu erfahren oder dir bei Fragen oder Anliegen behilflich zu sein.

  3. Sackgasse DES Protestanismus? Was für ein Unsinn von Herrn Riehle, angesichts der entsetzlichen Äußerung der EKD von der Selbstauflösung DER Konfession DES Protestantismus zu sprechen. Tausende evangelische Freikirchen (Gemeinden) in Deutschland sind konservativer bis strikt konservativ. Zu ihnen gehört fast jedes Wochenende die deutlicher Mehrheit der Besucher evangelischer Gottesdienste nach allen mir bekannten Statistiken… Und dabei werden recht viele Evangelisch-Konservative und ihre Gemeinden von keiner Statistik erfasst, wie heute übereinstimmend ein diesbzgl. kundiger Gesprächspartner und ich feststellten. Die EKD ist in keiner Weise protestanisch, da sie alle ALLEINS (Sola) der Reformation verrät. In den USA sind die Staaten mit dem höchsten Anteil an Protestanten weitgehend identisch mit denen, die gesetzlich gegen Abtreibung vorgehen, weil dort eher bibelorientierte Protestanten und ihre Kirchen so stark sind. Ich nenne gerne für fast alle Gegenden der BRD ähnliche Gemeinden. Ulrich Motte / Dortmund

  4. PETITION CITIZEN GO : DURCH UNGENAUEN PRAENATEST ALS KASSENLEISTUNG WERDEN IN 1/3 G E S U N D E KINDER ABGETRIEBEN

    https://citizengo.org/de/lf/212126-kein-geld-fuer-den-praena-test?

    Seit 1. Juli 2022 ist der PraenaTest für schwangere Frauen in Deutschland Kassenleistung. Bei diesem Test will man anhand einer Blutprobe von der Mutter herausfinden, ob beim Kind eine Chromosomenstörung vorliegt. Die häufigste solche Störung ist Trisomie 21, das Down-Syndrom.“

    Schlimmer, als von Lebensschützern befüchtet, werden aufgrund der Ungenauigkeit des Testes auch ca 1/3 GESUNDE KINDER auf Verdacht hin abgetrieben.
    Ursprünglich nur für Risiko SW gedacht, machen viele Frauenärzte den Test routinemäßig, schon um sich abzusichern. Für die Beratung sind 5 Minuten abrechenbar.

    „Wie unsicher das Ergebnis ist, scheint den Schwangeren niemand zu sagen. Viele gehen nach dem PraenaTest zur Abtreibung, ohne das Ergebnis mit einer genaueren Methode abklären zu lassen. So groß ist in unserer Gesellschaft die Angst vor einem behinderten Kind. Und so groß der Druck auf Mütter, kein solches zur Welt zu bringen..

    Gleichzeitig hat der PraenaTest die Anzahl grausamer SPÄTABTREIBUNGEN erhöht. Denn wenn der Bluttest keine Behinderung findet, verlassen sich Mütter darauf, dass ihr Kind gesund sein wird, und verzichten auf andere Untersuchungen. Allerdings kann der PraenaTest viele Krankheitsbilder gar nicht feststellen.

    Weil der PraenaTest genauere Untersuchungsmethoden verdrängt hat, bleiben nun manche Fehlbildungen unentdeckt bis zum letzten Routine-Ultraschalltermin im 7. oder 8. Monat. Dann finden sich Mütter plötzlich mit einer Diagnose konfrontiert. Nun bleibt keine Zeit mehr, sich über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, einer Selbsthilfegruppe für Eltern beizutreten und sich auf das Leben mit einem behinderten Kind vorzubereiten. Stattdessen gehen die Eltern in Panik zur Spätabtreibung..

    Bei der Spätabtreibung tötet ein Arzt das Baby mit einer Giftspritze und leitet dann die Wehen ein. Es wird also ein Kind, das als Frühgeborenes schon überleben würde, gezielt getötet. Die Mutter muss dann eine Totgeburt durchmachen, die sie ihr Leben lang belasten wird.“

    „Unterzeichnen Sie diese Petition an Prof. Josef Hecken. Er steht dem Gemeinsamen Bundesausschuss vor, der bestimmt, was in Deutschland Kassenleistung ist und was nicht. Fordern Sie Herrn Prof. Hecken auf, den PraenaTest aus dem Leistungskatalog zu streichen.“
    —-

    Nur ein bisschen Blut – doch die ärztliche Beratung ist heikel: Bundesrat diskutiert über Ethik nicht-invasiver Pränataltests 5/23
    https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4912527?form=fpf

    „Mit einer FRUCHTWASSERUNTERSUCHUNG kann das Ergebnis überprüft werden. Das bedeutet aber für die Schwangere ein zusätzliches Risiko. Außerdem bestehe die Gefahr, dass die werdenden Eltern den Test für sicherer halten, als er ist, und sich bei positiven Befunden vorschnell zu einem Schwangerschaftsabbruch entscheiden, so die Bremer in ihrer Begründung.

    Falle der Test hingegen negativ aus, verlassen sich viele Frauen darauf, dass ihr Kind gesund zur Welt kommt, und verzichten auf ein Ersttrimester-Screening, das deutlich genauere Ergebnisse als ein NIPT zeigen würde. Die Folge: Immer mehr (sehr belastende) Spätabbrüche, weil Auffälligkeiten erst spät erkannt wurden.“

  5. In Wirklichkeit ist das Drängen auf Freigabe der Abtreibung wohl ein Schritt zur weiteren Versklavung der Frau – auch als Arbeitskraft. Aber ist es denn wirklich so, dass wir, bei einer Lebenserwartung von ca. 80 Jahren – nicht wenigstens einige wenige Jahre uns Zeit für ein kleines Kind oder zwei/drei Kleinkinder nehmen können? In diesen Jahren verblöden wir als Frau ja nicht, im Gegenteil, wir bekommen mehrere Kompetenzen, die auch für später im Arbeitsleben wichtig sind, auch überhaupt für die Bewältigung des langen Lebens! Wenn die Kinder in der Schule sind, kann ohne Probleme wieder in die „Karriere“ eingestiegen werden. Diese Flexibilität müssen wir uns doch leisten können, um das Lebensglück der Menschen nicht aufs Spiel zu setzen. Denn Abtreibung ist Tötung eines Menschen, deren ungute Folgen – auch bei jahrelanger Verdrängung – die Frau unerbittlich wieder einholen können und es auch meist tun. Eine Kirche, die hier nicht die Forderung „Du sollst nicht morden“ aus dem Dekalog verteidigt und anmahnt, ist keine Kirche mehr! Sie hat sich aus dem Kreis des jüdisch-christlichen Ethos verabschiedet und wird ohne Frage untergehen! Leute, die sich dennoch Christen nennen, sind keine Christen mehr. Ihr Reden ist nicht Ja und Nein. Sie sind solche, die Christus nach eigener Aussage ausspuckt, weil ihm das Kotzen bei einem solchen Verhalten kommt!

  6. Schockierend !

    Wann habe ich solches schon mal in dieser Klarheit von „Bischöfen“ wie Marx, Bode und Bätzing und dem ganzen Synodalen Weg gehört ?

    Fehlanzeige !

  7. Meine Zustimmung, Herr Riehle.
    Wenn die Karriere dann beendet ist , steht die ältere Frau vor einem seelischen Abgrund.
    Fragen wie : War die Abtreibung nötig? Hätte das Kind mir wirklich alles verbaut? Oder hätte ich nach einer Auszeit meine berufliche Karriere wieder aufnehmen können und sogar menschlich dazugelernt?
    Ein Kind ist kein Karrierekiller. Das ist vorgeschoben. Die meisten Betreuungsprobleme lassen sich lösen.
    Die meisten Frauen und auch Männer werden menschlicher durch die Geburt eines Kindes.

  8. Herzlichen Dank für diese aus praktischer Erfahrung stammende, klar analytische und richtige Stellungnahme. Natürlich gilt dies für alle vom Thema Betroffenen, nicht nur für evangelische oder katholische Christen. Auch wenn es wahr ist, daß ein Großteil der vorgeburtlichen Kindstötungen nicht nur aus finanziellen Gründen geschieht so könnten doch die deutschen Abgeordneten, die so leicht für Waffen in Kriegsgebiete und für ideologisch geförderte Massenmigration Geld der noch verbleibenden Steuerzahler ausgeben, so leicht könnten die Politiker Gesetze schaffen, die für jedes geborene Kind eine nennenswerte Prämie festlegen, mittels welcher auch alleinerziehende Mütter mutig und frei ihrem Kind eine irdische Zukunft ermöglichen könnten.
    Aber sie tun es einfach nicht. Nur eine einzige Partei steht noch im Bundestag für die Ungeborenen ein.

  9. Ein mutiger und großartiger Bericht mitsamt den not-wendigen Schlußfolgerungen aus offenbar tief berührenden realen Erfahrungen !!

  10. Wenn wir die evangelische Kirche weiter zugrunde richten wollen, dann müssen wir dem Aufruf der EKD zu noch mehr Begünstigung der Abtreibung folgen, dem glaubensfernen Kleinmut von der Kanzel herab mit ängstlichem und feigem Schweigen zum praktizierten hemmungslosen Abschlachten in der Werkstatt Gottes, die der Mutterleib birgt, bis hin zur völligen Freigabe der Abtreibung a la mein Bauch gehört mir folgen.

    1. S. g. Herr Dr. Hahn: Ich wies Sie und andere hier ja schon auf eher bibelorientierte evgl. Alternativen zur EKD und andere Linkskirchen hin. Sind Sie nicht Arzt?
      Wäre es nicht unverantwortlich, bei für regelmäßige Kunstfehler bekannten Kliniken nicht hinzuweisen auf solche Kliniken, in denen Kunstfehler nicht geradezu Programm sind?

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