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Evangelischer Theologe empfiehlt eine Rückbesinnung auf die Beichte

Meldung der evangelikalen Nachrichtenagentur IDEA:

Zur Wiederentdeckung der Beichte hat der Theologieprofessor Peter Zimmerling (Leipzig) aufgerufen. Wer regelmäßig seine Sünden bekenne, erfahre Heilung und erhalte geistliche Vollmacht und Frische zurück, sagte er in einem Interview mit der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.
Ihm zufolge ist das Beichtgespräch in den evangelischen Kirchen weitgehend in Vergessenheit geraten. Die Hauptursache sei die Überzeugung vieler Menschen, dass sie gut seien und keine Beichte nötig hätten. bild-jesus-oben

Zudem rechne die Mehrheit nicht damit, dass sie ihr Handeln vor Gott verantworten müsse. Wer nicht beichte, suche sich einen Sündenbock, beschönige sein Handeln oder betäube sein Gewissen. Dagegen bedeute beichten, dass man nicht mehr auf seine Schuld festgelegt sei, sondern Befreiung erfahre.

Prof. Zimmerling betont, daß die Beichte nicht nur etwas für Katholiken sei. Auch Martin Luther habe dazu aufgerufen und sie selbst wöchentlich vollzogen.

Psychotherapie als Ersatz für die Beichte?

Nach Prof. Zimmerlings Beobachtung ersetzt die Psychotherapie häufig das Beichtgespräch. Die Mehrheit der evang. Kirchenmitglieder habe kein inneres Verhältnis zu ihrer Kirche und kein Vertrauensverhältnis zu ihrem Pfarrer. Deshalb liege der Gang zum Therapeuten dann oft näher.

Zur Frage, was Beichte und Psychotherapie unterscheide, erläuterte Zimmerling:

„Die Beichte lebt von der Vergebung der Sünden durch Gott, die ein befreites Weiterleben ermöglicht. Dagegen besteht bei der Psychotherapie die Gefahr, dass man sich zu sehr mit der Archäologie der Seele beschäftigt: Man sucht zu sehr in der Vergangenheit und vergisst den Blick nach vorn.“

Im Normalfall sollte das Bekennen der Sünden laut Zimmerling fünf bis zehn Minuten dauern und nicht bis ins letzte Detail gehen, aber auch nicht so allgemein bleiben, dass die Beichte keine Überwindung mehr koste.
 
Prof. Zimmerling ist Autor des Buches „Beichte. Gottes vergessenes Angebot“ (Evangelische Verlagsanstalt Leipzig).

Quelle: www.idea.de

Kommentare

3 Antworten

  1. In einem Beichtgespräch schönan alles loswerden, was wie ein Stein die Seele belastet.
    Wir können über das sprechen, was wir anderen getan oder nicht getan haben, was wir bereuen und wir können auch über das sprechen, wo wir uns falsch behandelt fühlen.
    Der Beichtvater ist ein Beisteher, der uns eben bei seelischen Angelegenheiten beisteht.
    Nach der Beichte bzw. dem Beichtgespräch fühlen wir uns leichter
    Da aber auch kleine Steinchen große Kreise ziehen, ist es auch wichtig die kleinen
    Alltagssünden zu beichten und über den Alltagskummer zu sprechen.
    Die Beichte richtet uns auf.
    Persönlich finde ich es schöner, wenn uns der Beichtvater auch gut kennt, damit er auch besser auf uns eingehen kann.
    Ich vestehe es nicht so ganz, warum sogar Priester uns vorschlagen, irgendwo zu beichten, wo wir nicht so bekannt sind. IST es den Priesern lieber, wenn sie die Sünden ihrer eigenen Schäfchen nicht so kennen, damit sie unvoreingenommen gegenüber diesen Menschen bleiben.

  2. MIR ist es schon so gegangen, dass der Pfarrer während meiner Beichte auf die Uhr geschaut hat oder auch das Fenster des Beichtstuhles geöffnet hat – da habe ich mich nicht ganz so wohl gefühlt.
    GEHT MAN zu SEINEM Priester, den man schon ein paar Jahre kennt und traut sich ihm ganz viel zu erzählen, dann weiß er so viel uns.
    Ist es besser quasi anonym zu beichten bei einem Fremden, den man kaum kennt –
    da traue ich mich ja gar nicht so richtig alles von mir zu erzählen.
    Ich glaube, bei einem guten Freund ist man eher offen, aber dieser kann bzw. darf
    nicht die Worte sprechen: Deine Sünden sind dir vergeben.
    Dem Priester im Beichtstuhl erzähle ich nicht alles, was ich JESUS gerne sagen würde.

  3. Die Beichte der BEWUSSTEN „Sünden“ bleibt viel zu sehr an der Oberfläche – nämlich des BEWUSSTEN Teils des Bewußtseins -, während die ins Unbewußte verdrängten bzw. unbewußt verübten Sünden NICHT besprochen und auch nicht „erlöst“ werden können, wenn sie nicht (zuvor) bewußt (gemacht) werden.
    Folglich ist die Beichte des üblichen / großmehrheitlichen Verständnisses der Kirche(n) eine weit- und tief(er)gehend verbesserungswürdige Sache.
    Der eigentliche – frühere – Sinn der Reinigung des Bewußtseins / Unterbewußtseins / „Gewissens“ war als ein Teil des Initiationsprozesses die Reinigung der geistig-seelischen Ebene des (früh-)pubertären Menschen das Loslassen / Erlösen aller „Störfaktoren“ (Traumata, Deprivation, usw.) um dem „Strom des Lebens“, der „Lebens-Energie“, der „Kraft aus der Höhe“ das ungehinderte Fließen zu ermöglichen und die Basis der optimalen Gesundheit und Lebensfreude herzustellen.
    Wir erkennen an den Symptomen der unterschiedlichsten Störungen / „Krankheiten“ in der zivilisierten Gesellschaft, daß hier etwas sehr wichtiges, in vielen Fällen LEBENS-wichtiges, ausgelassen wird. Durch „Entfremdung“ von der Wahrheit, von der weitgehend verlorengegangenen Weisheit – durch die „Kollektive Neurose“; entstanden vermutlich durch ein kollektives Trauma vor etwa 10.000 bis evtl. 60.000 Jahren.
    Und das ist JETZT in jedem Falle grundlegend heilbar. Der Impuls dazu muß vom einzelnen Menschen kommen. Die KRAFT das zu tun, ist allgegenwärtig. Sie folgt dem Glauben, der Intention, dem Tun.
    Herzlichen Gruß!

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