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Israel: Intelligenz nimmt durch Studium zu – auch bei Behinderten mit Down-Syndrom

Irgendetwas an dieser Klasse ist anders: Als die Dozentin für die kommende Woche einen Test ankündigt, brechen die Studenten in Begeisterungsrufe aus.Vielleicht liegt es daran, daß die Teilnehmer (noch) keine gewöhnlichen Studierenden sind.

Sie sind Teil eines Programms an der Bar-Ilan-Universität, das es erstmals in Israel geistig Behinderten ermöglicht, Hochschulinhalte zu studieren.


Studierende des Programms (Foto: Haaretz)

Im Rahmen des M.A.-Studiengangs Sonderpädagogik unterrichten Studierende hier Kursteilnehmer, die z.B. das Down-Syndrom haben. Initiatorin des Projekts ist Prof. Hefziba Lifshitz-Vahav, die das Programm leitet.

Die Teilnehmer studieren hauptsächlich Inhalte, die aus Programmen der Fern-Universität stammen und sprachlich aufbereitet wurden. Ziel ist jedoch, daß zumindest ein Teil von ihnen im zweiten Studienjahr in das reguläre B.A.-Programm wechselt.

Auch dort stünde ihnen immer ein Mentor zur Seite, der sie während der Vorlesungen und Seminare begleitet. Eingeschrieben wären die behinderten Studenten dann als Gasthörer mit der Möglichkeit, an Prüfungen teilzunehmen.

Prof. Livshitz-Vahav erklärt, die Teilnehmer wüchsen während des Programms weit über den ihnen zugeschriebenen IQ hinaus: „Daher interessiert mich ihr IQ auch nicht“, so die engagierte Professorin: „Ich möchte beweisen, dass sie es im Studium schaffen können. Der Himmel ist die Grenze, und wir fangen jetzt erst an.“

Quelle: Botschaft des Staates Israel in Berlin

Kommentare

4 Antworten

  1. Interessant wäre ein Gegen-Experiment, in dem es nicht um rationale Lehr-Inhalte geht, sondern um ANDERE bzw. nur darum, dass man den Probanden AUFMERKSAMKEIT schenkt – wie in dem berichteten Experiment -, dass man ihnen VERTRAUEN entgegenbringt bzw. ihnen etwas zutraut – wie in dem berichteten Experiment – und ich bin sicher, daß auch in diesem Falle sich positive Veränderungen zeigen werden.
    Woran das liegt, werden die typischen Wissenschaftler niemals benennen können – dennoch funktiniert es immer und unter allen Voraussetzungen. Es ist feinstoffliche Energie = göttliche Liebe.

  2. Um Gottes Willen. Geistig Behinderte können studieren und auch die Prüfungen durch anders gewählte Sprache ablegen. Mag sein, dass es ein paar ganz wenige geistig Behinderte gibt, wo das klappen mag, jedoch bei der Masse garantiert nicht. Ich selber habe eine Tochter mit geistiger Behinderung. Sie war zur Grenze Lernbehinderung. Das wäre sicherlich eine Überforderung gewesen. Die benutzen doch die Behinderten als Versuchskaninchen. Mal schauen, was da so bei rauskommt. Die emotionale Ebene wird wahrscheinlich völlig ausgeblendet. Gerade beim Down-Syndrom-Kind. Es bleiben lebenslang Kinder. Ich glaube dem Prof. nicht, dass die Teilnehmer über sich hinauswachsen. Das ist doch Schönfärberei.

    1. Liebe Dorrotee,
      grundsätzlich stimmen diese Einwände; ich bin selber auch gegen die zunehmende „Inklusion“, jene illusionäre Gleichmacherei, die ein Hirngespinst darstellt – und wir haben hiergegen auch in diesem Forum bereits Stellung bezogen.
      Doch bei dem Studium-Projekt geht es ja nicht darum, daß Förderschulen abgeschafft und Behinderte in die „normalen“ Schulen hineingedrängt werden (wo sie ebenso wie die Lehrer in aller Regel überfordert sind), sondern um ein f r e i w i l l i g e s Studium für einzelne (eben nicht für die „Masse“), aus dem die Betreffenden jederzeit wieder aussteigen können. Es geht um ein Angebot für jene Down-Syndrom-Behinderten, die sehr lernlustig sind und eine Herausforderung anpacken wollen – nicht um eine allgemeine Gleichmacherei, wie das Sozialisten und Grüne gerne propagieren.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Liebe Fr. Küble, ich kenne jede Menge lernlustige motivierte Down Syndrom Kinder. Wohlgemerkt Kinder. Diese sind und bleiben immer verspielt. Ich finde es eine Zumutung diese studieren zu lassen. Die Voraussetzung für ein Studium ist meistens ein Abitur. Selbst dieses ist schwer zu schaffen. Sicherlich werden die behinderten Menschen wohl möglichst nach Ihren Fähigkeiten gefördert. Ich sehe darin eine Überforderung dieser Menschen und die Prof. wollen sich meiner Meinung nach profilieren. Leider gibt es noch keine Langzeitstudie. Da sich häufig zeigt, dass das gelernte bei geistig behinderten Menschen nicht auf Dauer angewandt wird. Nur kurzzeitige emotionale Motivation ohne langfristigen Erfolg.
        Ich könnte mir vorstellen das man die Menschengruppe der lernbehinderten Menschen oder leicht autistisch veranlagten Menschen viel besser in einem Studium unterbringen könnte.Diese brauchen meistens nur andere Formen des lernens um gute Erfolge zu schaffen. Leider wird Lernbehinderung und geistige Behinderung und Down Syndrom gerne in einen Topf geschmissen. Für mich ist dieses Projekt inakzeptabel.Sie sprechen von freiwilliges Studium. Ha, diese Menschen sind oftmals H I L F L O S ihrer Umwelt ausgeliefert und werden von Eltern und Prof. gedrängt, die es der Welt beweisen wollen, das geistig Behinderte studieren können.Mir ist klar das dieses Projekt nicht mit Inklusion zusammenzubringen ist.Dann wären diese Menschen ja nicht unter sich.

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