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Israelfeindliche Positionen: KSBB kritisiert Preisverleihung an Erzbischof Makgoba

Die in Ansbach ansässige „Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis“ in Bayern (KSBB) hat sich am 11. Juli 2023 in einem Offenen Brief an die Evangelische Akademie Tutzing gewandt und dabei gegen die Verleihung des Tutzinger Löwen an Erzbischof Thabo Makgoba protestiert, weil dessen Äußerungen sich mehrfach einseitig gegen den Staat Israel richteten.

Wir dokumentieren hier das Schreiben der evangelikalen KSBB im vollen Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Pfarrer Hahn,

im Namen der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis protestieren wir gegen die Verleihung des Tutzinger Löwen an Erzbischof Thabo Makgoba.

Erzbischof Makgoba hat sich in den zurückliegenden Jahren wiederholt in Hirtenbriefen und Reden zum Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in einer Weise zu Wort gemeldet, die alle Kriterien des israelbezogenen Antisemitismus erfüllt.

Beispiele:

Erzbischof Makgoba vertritt die Ansicht, dass das heutige jüdische Volk nicht Träger der Landverheißung Gottes an Israel ist, sondern nur den Glauben teilt, der auf diesem Gebiet entstanden ist:

The dispute over land goes to the heart of the conflict: because Israel has been declared a homeland for the Jewish people, those of Jewish descent who have no connection to the land other than that biblical Israel was the historic home of their faith have the right to settle there. (Pastoral letter on Israel, 3.6.2021)

Erzbischof Makgoba beschimpft Israel immer wieder als Apartheidstaat:

… our own experiences and the way the Christian faith was manipulated in the service of apartheid meant that we could not keep silent in the face of similar developments elsewhere. (Pastoral letter on Israel, 3.6.2021)

In South Africa, we were taught to work against the system and not against white people. Similarly, we should work against the apartheid system in Israel and Palestine, not against Jewish or Israeli people. (Background to the Pastoral Letter on Palestine (November 2022) from the Archbishop)

Seine Sicht auf die Gründungsgeschichte des heutigen Staates Israels ist historisch vollkommen unhaltbar, sie ist ausschließlich ideologisch bedingt und sieht in den Palästinensern nur passive Opfer:

From 1947 to 1949, in what the Palestinians call the Nakba (the Catastrophe), many of their villages were destroyed and they were removed in order to form the new State of Israel. In this way, Palestinians paid the price of a decision by Western leaders in the wake of the Holocaust to form a nation state which Jews could call home. Many Palestinians fled their homes, expecting they would soon return, but 70 years later this has not happened and right now there is no reasonable prospect of that happening.  (Pastoral letter on Palestine, November 2022) Vgl. 2022 ACSA RESOLUTION ON PALESTINE AND ISRAEL: the Palestinian people remain victims of attitudes in Europe for which they are not responsible.

Den jüdischen (und christlichen) Zionismus brandmarkt seine Anglican Church of Southern Africa als Suprematismus und Rassismus, der mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist:

Christian and Jewish Zionism are both undergirded by notions of supremacy and are forms of racism which have no place in the Christian faith. (2022 ACSA RESOLUTION ON PALESTINE AND ISRAEL)

Nach seiner Sicht der Dinge geht alles heutige Unrecht ausschließlich vom Staat Israel aus, der den Palästinensern das Recht auf Selbstbestimmung verweigere – er ignoriert die Rechte der Autonomiebehörde (die sich keinen demokratischen Wahlen stellt), ebenso wie die Tatsache, dass in Gaza ein Terrorregime der Hamas herrscht, das demokratisch nicht legitimiert ist, seine eigene Bevölkerung unterdrückt, Menschenrechte mit Füßen tritt und immer wieder zivile Ziele in Israel angreift – und behauptet statt dessen, der Gazastreifen sei israelisch besetzt (Ansprache vom 14.5.2023):

Will we ever celebrate peace for Palestinians in our life time? If we are to do that, we need to pray and work for the land we call holy, for an end to the occupation of Gaza and the West Bank and for full recognition of their inalienable right to self-determination.    

Der Oberrabbiner Südafrikas, Warren Goldstein, wies in seiner offenen Antwort vom Juni 2021 auf die Fülle der falschen historischen und politischen Behauptungen Erzbischof Makgobas hin und hielt ihm auf theologischem Gebiet entgegen:

Why are your church synod resolutions dripping with classic antisemitic Christian replacement theology? Why do your church resolutions and public statements assert that today’s Jews are not the Jews of the Bible, and that we have no legitimate claim to the land of Israel? How dare you? We, the Jewish people, are the direct descendants of Abraham, Isaac and Jacob. And there has been an unbroken Jewish presence in the land of Israel from the moment God said to Abraham in the Book of Genesis: “Go forth to the land that I will show you.”

Dem ist aus Sicht der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis nichts hinzuzufügen.

In einer Zeit, in der der Antisemitismus in vielerlei Gestalt wieder in unserem Land grassiert, ist die Preisverleihung unverantwortlich, denn sie ist dazu angetan, das gesellschaftliche Klima für jüdische Menschen und Gemeinden in Deutschland weiter zu vergiften.

Wir fordern die Evangelische Akademie Tutzing auf, die Verleihung des Tutzinger Löwen an Erzbischof Makgoba, die nie hätte erfolgen dürfen, zu widerrufen.

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Späth, 1. Vorsitzender     –    Martin Fromm, 2. Vorsitzender

Anlagen: 
1 Thabo Makgoba’s pastoral letters on Israel  and the ACS resolution
2 Rabbi Warren Goldstein’s reply
3 Opening remarks for “Existence is Resistance” – An Exhibition of Images from Palestine

 

Kommentare

2 Antworten

  1. Der Hass, der Israel entgegengebracht wird, ist in der Bibel deutlich vorausgesagt. Es steht aber auch darin, dass Gott diesen Hass nicht unbeantwortet lässt.
    Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

  2. Dass sich solch ein Mensch Christ nennt, ist mehr als traurig.
    1948 bekam Israel nur 12% seines ursprünglichen Landes.
    Damals geschah die Wiedergeburt des Landes, wie in der
    Bibel voraus gesagt.
    Israel gab es lange, bevor es den Islam gab.
    Jeder Christ sollte das wissen.
    Südafrika gilt als Judenfeindlich. Hoffentlich nicht alle dort.

    Gott gab uns den Befehl; sprecht zu Israel freundlich.
    Betet für seinen Frieden. (frei zitiert)

    Nein, ein Christ kann niemals judenfeindlich sein.
    Im Gegenteil, ein Christ müsste die größte Hochachtung vor dem jüdischen Volk haben. Jesus, Maria und Josef,
    und alle anderen um ihn herum waren Juden.
    Jesus hat jüdisch gelebt. Er hat die jüdischen Feiertage gehalten.
    Und wie sagte Jesus;
    „Was ihr den geringsten meiner Brüder angetan habt, das habt ihr mir angetan.“
    Und seine Brüder waren Juden.

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