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Kenia: Pfingstlerischer Sektenführer wegen Anstiftung zum Massenselbstmord angeklagt

Wegen des Todes von 191 Kindern und Jugendlichen ist in Kenia der Sektenführer Paul N. Mackenzie zusammen mit 29 weiteren Verdächtigen angeklagt worden, wie Pressemeldungen berichten.

Der pseudo-christliche Endzeitprediger soll Mitglieder davon überzeugt haben, sich zu Tode zu hungern, um in den Himmel zu kommen, bevor die Welt untergeht.

Mackenzies Plan sah drei Phasen vor: Erst sollten sich die Kinder tothungern, dann Frauen und junge Männer und zuletzt alle anderen Männer.

Die Organisation namens „Good News International Church“ hatte ihren rund 1000 Mitgliedern eingetrichtert, durch Hungertod könne man sich gleichsam für das ewige Leben „opfern“ und so den Himmel erlangen. (Ähnliche Vorstellungen gab es einst auch in der esoterisch-gnostischen Sekte der Katharer, die ebenfalls einen rituellen Selbstmord praktizierten, um sich dadurch gleichsam von der „bösen“ Materie zu befreien und ins reingeistige Seelenleben zu gelangen.)

Die charismatische Sekte wurde am 17. August 2003 von Mackenzie gegründet. Der pfingstlerische Prediger beschäftigt sich hauptsächlich mit seinen eigenen Prophezeiungen über die Endzeit. In seinen Versammlungen spielt die sog. Lobpreismusik (Worship) eine große Rolle.

Sektenexperte Axel Seegers erklärte im Kölner „Domradio“ hinsichtlich solch schwarmgeistiger Gruppen:

„Wenn man mal genauer hinschaut, merkt man, es gibt dort sehr viele Gottesdienste, die oft reine Massenveranstaltungen mit zehntausenden Teilnehmern sind. Gottesdienste, die über mehrere Stunden gehen, wo es emotionale Einpeitscher gibt, wo der Wunderglaube eine sehr deutliche Rolle spielt oder auch magisches Denken.“

Kommentare

9 Antworten

  1. Wenn dieser Sektenführer kein reiner Spinner war, sollte herauszubekommen sein, was sein tatsächlicher Gewinn war / ist.

    War er von irgendwem vorgeschickt?

  2. Mich stört ein wenig die Bezeichnung „Pseudo-christlliche-charismatische Sekte“. Diese Esoterikgesellachaft hat doch mit Jesus überhaupt nichts am Hut! Und mit „Christlich „ schon überhaupt nicht!
    Es könnte vielleicht der falsche Eindruck entstehen dass alles Charismatische schädlich wäre. Dabei sind die Geistesgaben den Glaubenden im Wort als Dienstgaben anvertraut und auch gerade heute in der Ausübung unendlich wichtig! In diesem schrecklichen Ereignis muss man doch sofort die Geister unterscheiden können – eine Gabe, die heute unendlich wichtig ist!

    1. Guten Tag,
      deshalb schrieb ich ja pseudo-christlich, wenngleich sich die Sekte selber als „christlich“ präsentiert.
      Daß sie zudem pfingstlerisch und damit charismatisch-protestantisch orierntiert ist, kann ich auch nicht ändern.
      Es führt aber in der Sache nicht weiter, Gruppen, die sich selber als charismatisch verstehen, einfach der Esoterik zuzuordnen, auf daß kein kritisches Licht aufs Charismatische fällt.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Wie lautete denn der Auftrag Jesu an Seine Nachfolger? „Verkündigen des Evangeliums, Heilen, Befreien, Bindungen brechen, Tote auferwecken, etc…“ Das sind doch gerade die Charismen, die Geistesgaben, von denen hier etwas abfällig gesprochen wird! Es ist nur genau zu unterscheiden, welcher Geist die „Ausübenden“ treibt – aber die charismatische Bewegung in Bausch und Bogen als gefährlich zu apostrophieren halte ich genauso für bedenklich wie Auswüchse davor zu verniedlichen

        1. Guten Tag,
          es handelt sich bei der Problematik des Charismatischen eben nicht nur um „Auswüchse“, sondern um eine system-immanente Schieflage.
          Der Glaube wird in erster Linie als Gefühls- und Erfahrungserlebnis gesehen, Wundersucht ist an der Tagesordnung.
          Zu dem angeblichen Bibelwort „Verkündigen des Evangeliums, Heilen, Befreien, Bindungen brechen, Tote auferwecken, etc…“ dürften Sie mal eine Quelle nennen.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

          1. Oder lesen wir in der Apostelgeschichte, wie etwa Petrus und die Nachfolger Jesu Wunder wirkten und Heilung. Oder 1.Kor.12 – wo über die Geistesgaben gesprochen wird. Der Heilige Geist wirkt doch nach wie vor, denn Er ist so wie Gott und Jesus ewig derselbe, oder?

          2. Guten Tag,
            natürlich wirkt der Heilige Geist immer in seiner Kirche und den Gläubigen, vor allem in den Sakramenten und durch die Verkündigung des Evangeliums.
            Das, was an Christus ewig gültig ist, das ist übergegangen in die Sakramente.
            Für unser Heil brauchen wir diese Begegnungen mit Christus – aber keine pfingstlerische Wundersucht.
            Freundlichen Gruß
            Felizitas Küble

  3. Alle wirklich christliche Verkündigung muß immer an die Heilige Schrift gebunden sein und an ihre geistliche Mitte: das Leben und Sterben Jesu in Wort und Tat sowie an der Apostel Lehre, das Gedächtnis- und Verkündigungs- (nicht Opfer- !) Mahl und das Gebet (im Horizont des Vaterunsers) !!
    Unser Herr war vor Seiner Verkündigungstätigkeit nicht ohne Grund ganz alltags- und weltzugewandt in den Beruf eines Bauhandwerkers (‚tekton‘ – also ohne Werkstoffbevorzugung wie etwa bei den Zimmerleuten) hineingewachsen und hat nicht umfassende Abgewandheit von der Welt oder allgemeine Weltflucht gepredigt und gelebt, sondern „… Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt …“ (2. der 6 Thesen der Barmer theologischen Erklarung der Bekennenden Kirche – vom 31.5.1934
    sowie, nach dem Römerbrief 12, 2:
    „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes … !“

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