Der seit dem 30. Juli inhaftierte kubanische Menschenrechtsverteidiger Iván Fernández Depestre trat bereits am Tag seiner Verhaftung in den Hungerstreik. Am vergangenen Wochenende wurde er in das Krankenhaus des Guajamal-Gefängnisses in Santa Clara in der Provinz Villa Clara eingeliefert und schwebt nach Angabe der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) infolge seines Hungerstreiks in akuter Lebensgefahr.
Fernández Depestre ist Vorstandsmitglied der regimekritischen „Front des bürgerlichen Widerstands und zivilen Ungehorsams Orlando Zapata Tamayo“. Am 30. Juli wurde er während eines friedlichen Protestmarsches zu Ehren des an diesem Tag vor 56 Jahren verstorbenen Regimekritikers Frank País in Placetas (Provinz Villa Clara) festgenommen, und in einem Schnellverfahren, drei Tage nach der Verhaftung am 2. August wegen angeblicher “sozialer Gefährdung” zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Der ehemalige politische Gefangene und IGFM-Ehrenmitglied Jorge Luis García Perez “Antúnez” berichtet, nahm Iván Fernández Depestre im Juni und Juli 2013 an mehreren Protestkundgebungen gegen die kubanische Regierung teil und wurde mehrfach von Polizisten zusammengeschlagen und kurzzeitig festgenommen.
Nach Angabe der IGFM wird das Gesetz zur “Sozialen Gefährdung” vor allem gegen Oppositionelle eingesetzt, die dem Regime unangenehm sind. Es ermöglicht den Behörden, Menschen bis zu vier Jahre einzusperren, weil sie angeblich in der Zukunft eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen könnten. Dieses jeder Rechtsstaatlichkeit widersprechende “Gesetz” wird vom Castro-Regime besonders gerne gegen junge Dissidenten angewandt.
“Dass das Castro-Regime sich derartiger Willkürgesetze bedient, beweist, dass es ihm um nichts Anderes geht als den eigenen Machterhalt”, kritisiert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin und ruft die internationale Gemeinschaft zu Solidarität mit dem inhaftierten Menschenrechtsverteidiger auf.
Weitere Infos zur Menschenrechtslage in Kuba:
http://www.igfm.de/laender/kuba/