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Mainz: Mediziner-Vortrag am 20. Juni über Vorsorge und Therapie bei Leberkrebs

Der nächste Themenabend der Vortragsreihe „Medizin: Faszination Forschung” am 20. Juni widmet sich dem Thema Leberkrebs. 

Referent Junior-Professor Dr. med. Jens U. Marquardt, Leiter der Lichtenberg-Forschungsgruppe „Molekulare Hepatokarzinogenese“ an der I. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz, erläutert in seiner Rede neueste Erkenntnisse zur Prävention, Diagnostik und Therapie der Erkrankung.

Der Titel seines Vortrags lautet „Leberkrebs im 21. Jahrhundert – von der Lebervorsorge zur individualisierten Tumortherapie“.

Moderator des Abends ist Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth, Direktor des Institutes für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz.

Die Veranstaltung der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz beginnt um 19.15 Uhr und findet im Hörsaal der Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz statt (Geb. 505H, Langenbeckstraße 1 in 55131 Mainz).

Die Leberzirrhose stellt die gemeinsame Endstrecke des fortschreitenden bindegewebigen Umbaus der Leber bei allen Leberkrankheiten dar. Im Frühstadium der Leberzirrhose sind die Patienten in der Regel symptomfrei: Es sind noch keine Organkomplikationen aufgetreten und die Leberfunktion ist weitgehend erhalten. Späte Stadien sind dadurch gekennzeichnet, dass eine fortgesetzte Schädigung des Organs zu schwerwiegenden Komplikationen wie inneren Blutungen, Bauchwassersucht oder Leberkoma bis hin zur Entwicklung von Leberkrebs führt.

Obwohl die durchschnittliche Lebenserwartung von Patienten mit Leberzirrhose um zehn bis zwanzig Jahre niedriger als die der Gesamtpopulation liegt, existieren in Deutschland keine strukturierten Programme zur Frühdiagnose einer Leberzirrhose. Im Rahmen der neuen Versorgungsform zur Lebervorsorge „Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose (SEAL)“ überprüfen Experten derzeit in Rheinland-Pfalz und im Saarland, inwieweit sich die Frühdiagnose von Patienten mit Leberzirrhose und fortgeschrittener Leberfibrose verbessern lässt, wenn bei entsprechenden Check-Up-Untersuchungen ein bestimmter einfacher Algorithmus zum Einsatz kommt. Die Umsetzung dieser Art von Vorsorge birgt ein hohes Potential, um das Auftreten von Komplikationen zu verhindern.

Die tödlichste Komplikation einer Leberzirrhose und gleichzeitig der bedeutendste Risikofaktor ist das Leberzellkarzinom, fachsprachlich als Hepatozelluläres Karzinom (HCC) bezeichnet. Das HCC ist ein hochmaligner Tumor mit einer steigenden Inzidenz in der westlichen Welt. Angesichts der häufig zugrunde liegenden Leberzirrhose sind Therapiestrategien vor allem im fortgeschrittenen Stadium begrenzt und erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und multimodale Behandlungskonzepte. Die größte Herausforderung für neue Therapieansätze ist die morphologische und molekulargenetische Heterogenität des HCC. Zur Verbesserung der Prognose von HCC Patienten erscheinen daher individualisierte Therapieansätze der Präzisionsmedizin unerlässlich.

Quelle: Pressemeldung der Universitätsmedizin Mainz

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