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Missbrauchsaufarbeitung: Kritik an überzogener „Symbolpolitik“ in Münster

Zukünftig keine Begräbnisse im Paulus-Dom?

Unsere Gastautorin Cordula Mohr (siehe Foto) aus Rheine hat sich in einer Zuschrift an die Münsterländische Volkszeitung  – einem Regionalblatt der Westfälischen Nachrichten – gegen das rabiate Vorgehen im Bistum Münster geäußert, was den Umgang mit kirchlichen Versagen in Missbrauchsfällen betrifft.
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Dort neigt das bischöfliche Ordiniariat offenbar dazu, von einem Extrem (Vertuschung) ins andere zu fallen (Präsentation als Super-Saubermänner):
Wie die erwähnte Zeitung in einem Artikel vom 17. Juni 2023 berichtete, steht ein Vorschlag im Raum, in Zukunft keine Begräbnisse mehr im Dom St. Paulus
(siehe Titelfoto) und auf dem Domfriedhof in Münster vorzunehmen. 
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Schon seit vorigem Jahr steht ein großes Hinweisschild im Dom, das sich gegen frühere Bischöfe richtet, quasi  eine Art Prangertafel. Handelt es sich letztlich nicht um eine Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener, die sich zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen nicht mehr äußern können?
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Der kritische Leserbrief von Cordula Mohr wurde am 14. Juli etwas gekürzt veröffentlicht, wir dokumentieren hier die vollständige Fassung:

Aufklärung ist wichtiger als Symbolpolitik

.Was für ein hartes Vorhaben des Gremiums im Bistum Münster, wie mit diesem dunklen Kapitel der Bistumsgeschichte umgegangen werden soll.
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Natürlich handelt es sich um eine schlimme Verfilzung, wobei die im Artikel aufgeführten Bischöfe in ihrem Hirtenamt versagt haben.

Nun wird aber vorgeschlagen, keine Begräbnisse mehr im Dom und auf dem Domfriedhof  vorzunehmen.

Dies finde ich unverständlich und überzogen, denn warum sollen zukünftige Bischöfe und Domkapitulare diese würdevolle Grabstätte nicht mehr erhalten?
Das erscheint mir wie ein unfairer Generalverdacht und eine Art Kollektivstrafe. Zudem können sich die verstorbenen Amtsträger nicht mehr zu den Vorwürfen äußern.
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Und ob die Vorgänger-Bischöfe Lettmann, Tenhumberg und Keller vielleicht ihre Schuld, Versäumnisse und Fehlentscheidungen bereut haben, weiß nur Gott allein.
Christus vergab dem Schächer, der ein Schwerverbrecher war, am Kreuz, indem er ihm zusagte: Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein.
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Natürlich können jetzt Rotbuchen in den Pfarreien  gepflanzt werden als Erinnerung an dieses bedrückende Kapitel. Allerdings halte ich Aufklärungsbücher zum Missbrauchsskandal für geeigneter und seriöser als bloße Symbolpolitik.
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Die Kirche sollte vor allem in die Zukunft schauen und z.B. die Priesteramtskandidaten auf Herz und Nieren prüfen, denn vor allem das Wegschauen der Verantwortlichen und Teilen der Gesellschaft hat damals diese Missbrauchstaten begünstigt.

Kommentare

16 Antworten

  1. UNERTRÄGLICHE DOPPELMORAL

    Der SYNODALE WEG war angetreten, um dazu beizutragen, Missbrauch durch Kleriker aufzuarbeiten. Dazu sollte eigentlich auch die Tatsache gewürdigt werden, daß 80% der Missbrauchsopfer Jungen bzw männliche Heranwachsende waren.

    Im Ergebnis war davon wenig die Rede, wohl aber von Forderungen nach einer NEUBEWERTUNG DER KATHOLISCHEN LEHRE ZUR SEXUALMORAL.

    Das Grundsatzpapier zur Sexualmoral wurde zwar abgelehnt, dennoch erfolgten weitgehende Änderungen des kirchlichen Arbeitsrechtes in den Bistümern und für Limburg unterzeichnete Bischof Bätzing Leitlinien zur Sexualpädagogik, die von pastoralen Mitarbeitern schon vorbereitet worden waren.

    https://bistumlimburg.de/fileadmin/redaktion/Bereiche/Gegen-Gewalt/Leitlinien_Konkordanz-WendeheftA5_Ansicht.pdf

    dazu heißt es in schönstem säkularem Neusprech:
    „Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe sind im Rahmen des Projektes zehn Leitlinien zur Stärkung der sexualpädagogischen Kompetenz erarbeitet worden. Sie reichen vom Thema „Körpergefühl und eigene Identität stärken“ über „Sexuelle Orientierung, Geschlechtervielfalt und Lebensformen annehmen“ bis hin zu „Kindliche und Jugendliche Sexualität verstehen lernen“..

    Federführend war   DR. HOLGER DÖRNEMANN, angestellt im Bistum Limburg, Mitglied im Synodalforum IV und in der Gesellschaft für Sexualpädagogik , die unter dem weitreichenden Einfluss von UWE SIELERT Frühsexualisierung in Kindergärten und schulischen Lehrplänen propagiert.

    Unter der Bezeichnung „SEXUALPÄDAGOGIK DER VIELFALT“ hat Uwe Sielert die „EMANZIPATORISCHE SEXUALPÄDAGOGIK“ seines Lehrers HELMUT KENTLER mit der GENDER-THEORIE verbunden.

    Kentler hatte im Auftrag des Berliner Senats als “ soziales Experiment“ jahrelang Jungen in die Obhut von „Pflegevätern“ vermittelt, viele wurden mißbraucht und Kentler selbst wurde posthum als Täter beschuldigt. 

     https://demofueralle.de/2022/12/20/kentlergate-paedo-netzwerk-und-massive-uebergriffe-durch-kentler-selbst/

    ANGEBLICHE WISSENSCHAFTLICHKEIT ENTZAUBERT

    Man beruft sich bei der Forderung nach neuer Sexualmoral auf WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNISSE, gerade von KENTLER.
    Ein Gutachten zu seiner Dissertation von Frau Dr. Nentwig, Uni Hildesheim, zeigt jedoch, daß es keine wissenschaftliche Fundierung seiner Thesen gibt.

    https://www.uni-hannover.de/fileadmin/luh/content/webredaktion/universitaet/geschichte/helmut_kentler_und_die_universitaet_hannover.pdf

    Auch die Berufung auf die „Wissenschaftlichkeit“ des frühen Ideengebers MC KINSEY geht bei näherer Prüfung ins Leere.

    MISSBRAUCHSBAUFTRAGTER: FRÜHSEXUALISIERUNG GEFÄHRDET

    https://www.livenet.ch/news/gesellschaft/ethik/265419-missbrauchsbeauftragter_warnt_vor_uebergriffiger_paedagogik.html

    In einem Interview der Katholischen Nachrichtenagentur Berlin stellte der unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Röhrig klar, dass eine bestimmte sexualpädagogische Richtung «eindeutig die Grenzen von Kindern und Jugendlichen überschreite.» Grenzüberschreitungen geschehen nach Röhring beispielsweise, wenn Jungen und Mädchen dazu aufgerufen werden, vor Mitschülern über Sexualerfahrungen zu sprechen. Dasselbe gelte, «wenn Schüler dazu aufgefordert werden, gemeinsam körperliche Erkundungsübungen zu machen.»

    Es müsse im Unterricht «klar zwischen der Sexualität von Erwachsenen und der Sexualität von Kindern und Jugendlichen unterschieden werden.» Das natürliche Schamgefühl sei «ein wichtiger, natürlicher  Schutz vor sexuellen Übergriffen und signalisiert ihnen, wann Grenzen verletzt werden». Der positive Wert von Sexualität sei in den Vordergrund zu stellen und es sei «enorm wichtig, dass Jungen und Mädchen gerade wegen der Gefahr, ein Übermass von sexualisierten Botschaften durch die neuen Medien zu erfahren, ein achtsamer Umgang mit Sexualität aufgezeigt wird.»

    DIE FAULEN FRÜCHTE DES SYNODALEN WEGES

    Sehr gut der ÜBERSICHTSARTIKEL von HUBERT HECKER: 

    https://katholisches.info/2023/05/24/sexualpaedagogische-leitlinien-im-bistum-limburg-als-faule-fruechte-des-synodalen-wegs/ 

    Wird am Ende genau begünstigt, was man zu bekämpfen sucht ?

    1. ZENTRALES ANLIEGEN DES SYNODALEN WEGES:
      REVISION DER SEXUALLEHRE

      Sagt Gabriele Kuby, deren Buch im Artikel vorgestellt wird:
      „Denn wenn es die Sexuallehre der Kirche ist, die den Missbrauch überhaupt erst hervorgerufen hat, dann müssen nicht primär die Täter, sondern DIE KATHOLISCHE SEXUALLEHRE VOR GERICHT gestellt werden mit dem Ziel, sie über Bord zu werfen…“

      WÜRDE DES MENSCHEN IST FREIHEIT, UNABHÄNGIG VON GOTT

      Für den Theologen MAGNUS STRIET „ist die Würde des Menschen in seiner SUBJEKTIVEN WILLENSFREIHEIT begründet.
      Sie wird von ihm nicht als Gabe Gottes begriffen, „da dieser Gott dann immer am Grund der Freiheit wirksam bliebe“. Eine solche Abhängigkeit von Gott, kommt für Striet nicht in Frage. “

      KONSENS DER HUMANWISSENSCHAFTEN ?

      „Zum anderen wird der Bruch mit dem Verweis auf die nicht näher bestimmten „Humanwissenschaften“ begründet. Es wird unterstellt, „die Humanwissenschaften“ seien zu einem KONSENSUS gelangt, wie die Identität und Sexualität des Menschen einzuschätzen seien. .“

      „WISSENSCHAFT LEBT VOM DISKURS !

      „Davon kann keine Rede sein. Wissenschaftlicher Diskurs lebt von Uneinigkeit, genau dadurch kommt es zu wissenschaftlichem Fortschritt.
      Der Synodale Weg hat von Anfang an, selektiv das als „humanwissenschaftlich gesichert“ bezeichnet, was für die Begründung für den Bruch mit dem christlichen Menschenbild und der katholischen Sexualmoral zweckdienlich war.“

      DISKREPANZ ZUR LEBENSWELT DER GLÄUBIGEN

      Die Sexuallehre der Kirche muss nach Meinung der Synodalen noch aus einem weiteren Grund geändert werden, nämlich wegen der „Diskrepanz zur Lebenswelt der Gläubigen“.

      „Insbesondere die Lehre, die den Geschlechtsverkehr nur im Rahmen einer rechtmäßigen Ehe und nur in der ständigen Offenheit zur Zeugung von Nachkommen für ethisch legitim erachtet, hat zu einem weitgehenden Bruch zwischen Lehramt und Gläubigen geführt.“

      CREDO EINER SEXUALISIERTEN WELT WIRD ÜBERNOMMEN,
      CHRISTLICHE ANTHROPOLOGIE RADIKAL ABGELEHNT

      Dieser Bruch soll nun aufgehoben werden, indem die Kirche die hypersexualisierte Lebenswelt der (Un)gläubigen wortreich legitimiert und die Ideologien übernimmt, welche die christliche Anthropologie an der Wurzel bekämpfen. Dass die Nachfolge Jesu zu allen Zeiten zu einem Bruch mit der Welt führt (vgl. Joh 15,18-19) und deswegen Millionen Menschen ihr Leben für Jesus hingegeben haben, das will die Mehrheit der HIRTEN, die „EIGENTUM DER WELT“ geworden sind, nicht mehr wahrhaben und verkünden.

      WAR PAULUS WELTFREMD ?

      „Zwei Fragen drängen sich auf: Haben die „Humanwissenschaften“ Erkenntnisse zu Tage gebracht, die dem Schöpfer des Himmels und der Erde entgangen sind? Sollte der heilige Paulus die praktizierte Homosexualität seiner Zeit nicht richtig wahrgenommen haben?

      Können die Humanwissenschaften ethische Kriterien liefern, wie der Mensch seine von Gott gegebene Willensfreiheit einsetzen muss, um das Gute zu wählen und das Böse zu meiden? Dafür haben Christen bisher den Maßstab in der BIBEL und den DARIN OFFENBARTEN WEISUNGEN GOTTES gefunden. Für die Synodalen gelten sie nicht mehr.“
      —-
      M.M.: So ist es.

      Buch: Gabriele Kuby, Wenn die Hirten mit den Wölfen tanzen

      https://www.kath.net/news/82051

      einige weitere Infos:

      https://familienarbeit-heute.de/gender-eine-theorie-veraendert-die-gesellschaft-teil-2 mit Begriffserläuterungen, Kritik an Transhype und Gendersprache

      https://www.gabriele-kuby.de/post/2018/12/14/genderprogrammierung-durch-sexualerziehung-zugriff-der-un-auf-die-jugend-der-welt Text

      https://www.herder.de/hk/hefte/archiv/2014/11-2014/eine-top-down-revolution-der-genderismus-zerstoert-identitaet-und-familie/ Erwiderung G. Kubys auf Kritik am Buch: Die Globale Sexuelle Revolution

  2. Durch die Medien könnte beinahe der Eindruck entstehen,
    dass sexueller Missbrauch nur durch das Kirchenpersonal
    entsteht.
    Das stimmt jedoch nicht.
    Außerhalb der Kirchen geschieht das wesentlich öfter.
    Jedoch die Kirchen stehen am Pranger.
    Da kommen alte Männer und behaupten sexuell missbraucht zu sein. Die sogenannten Täter sind uralt oder leben nicht mehr, können sich also nicht wehren.
    Trotzdem erhalten diese Leute dann auch noch Ent-
    schädigung. Das ist äußerst großzügig von den Kirchen.

    Hinweisschilder auf Gräbern halte ich daher in diesem Zusammenhang für sehr gefährlich.
    Dort liegen Tote, die sich nicht wehren können.
    Die womöglich aus anderen Gründen Missfallen, Neid,
    oder sonstiges ausgelöst haben. Die man noch im Tode
    schlecht machen will. Und da sexueller Missbrauch als
    besonders widerlich und anrüchig gilt greift so jemand
    zu diesem Mittel.

    Leider gibt es viele Menschen, Gruppen, die daran interessiert sind unsere Kultur, Kirchen zu zerstören.

  3. AUCH IN PADERBORNER DOM KRYPTA “ SCHULDTAFELN“

    ie im Bistum Paderborn aufgewachsene Schwester Mirjam Kaschner CPS, Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, übte scharfe Kritik:

    https://www.domradio.de/artikel/gastkommentar-zur-missbrauchstafel-im-paderborner-dom

    …“die Betroffenenvertreter hätten so eine Texttafel gefordert, da es „auch in Paderborn Kleriker gäbe, die die Missbrauchsthematik ausblendeten und nicht darüber reden wollen“ (Zitat katholisch.de). Also eine Erziehungsmaßnahme für resistente Kleriker? Schaut man in die sozialen Medien, so kann man lesen, dass es gut sei, im Sinne der Aufklärung des Missbrauchs, diese Schuldtafel anzubringen. Aufklärung also. Aber gehört zu einer Aufklärung nicht auch, dass sich die angeklagten Personen erklären können, Stellung nehmen und auch um Vergebung bitten können? All dies ist den beiden Kardinälen nun leider nicht möglich. Und da sie sich durch ihren Tod nun einmal der weltlichen Gerichtsbarkeit entzogen haben, muss man sie wohl noch nachträglich irgendwie „bestrafen“ – und sei es eben durch eine „Missbrauchstafel“.

    Allerdings kann man durchaus fragen, warum dann konsequenterweise nicht an jedem Grab eines pädophilen Familienvaters, eines jeden Vergewaltigers, eines jeden Lehrers, der noch vor 50 Jahren seine Schüler verprügelt hat und an jedem Grab einer Mutter, die ein oder mehrere Kinder abgetrieben hat, genau solche Schuldtafeln zu finden sind? Wahrscheinlich, weil sonst jeder Friedhof einem Schilderwald gleichen würde. Als Christ kann man darauf nur antworten: Weil ich an einen gerechten Gott glaube, der nicht nur die Lebenden, sondern eben auch die Toten richten wird. Somit ist jene Missbrauchstafel in der Krypta des Paderborner Domes am Grabe der beiden Kardinäle letztlich nichts anderes als ein Zeichen des tiefen Unglaubens, dass Gott eben nicht gerecht ist und die beiden Kardinäle nicht zur Rechenschaft ziehen wird. Dies müssen daher die Bistumsleitung samt Metropolitankapitel und jeder Besucher der Krypta des Domes in die eigene Hand nehmen.“

    DER SPRECHER DES BETROFFENENBEIRATS BEI DER DBK „ENTSETZT“

    „Norpoth betonte am Dienstag in seiner Antwort, dass Kaschners Text für ihn als Missbrauchsbetroffenen „kaum zu ertragen“ sei. Er sei entsetzt, weil sich in der Argumentationslinie der Ordensfrau Vergleiche und Relativierungen fänden, die sich verböten. „Die von Ihnen aufgemachte Kette menschlicher Schuldverstrickung mit Abtreibung und Kindesmissbrauch als vermeintlich gleichartigen Kettengliedern ist nicht nur in der Sache falsch, sondern auch von verstörender Instinktlosigkeit.
    Sie werden damit der Komplexität und den jeweils eigenen Fragen der Themen Schwangerschaftsabbruch und sexualisierter Gewalt nicht einmal im Ansatz gerecht“..

    Norpoth warnte Kaschner davor, das „System der Lüge“ in der „Täterorganisation Kirche“ fortzusetzen und damit Abertausende Opfer sexualisierter Gewalt zu missachten…

    Unterlassen Sie in Zukunft solch empathielose, sinnentleerte Äußerungen wie die in Ihrem Gastkommentar, mit denen Sie Opfer/Betroffene/Überlebende sexualisierter Gewalt erneut der Täter-Opfer-Umkehr und damit der Retraumatisierung aussetzen“, so Norpoth am Ende seines Briefs.“

    https://www.katholisch.de/artikel/46108-norpoth-entsetzt-ueber-kaschner-text-zu-paderborns-missbrauchstafel

  4. Wollen wir jetzt darauf hinarbeiten, dass Kinder auf das Grab ihres Vaters/Großvaters/Onkels Schilder setzen dürfen: „Er hat uns mehrfach missbraucht“ ? Dass Menschen, die in Gefängnissen sterben, bald nicht mehr auf öffentlichen Friedhöfen begraben werden dürfen? Dass aller Hass und alle Vorwürfe sogar auf die Gräber geschrieben werden? Was ist das für eine Zeit? Die Römer hatten da viel menschenwürdigere und auch großzügigere Sprüche: “ De mortuis nil nisi bene“
    Wir Christen wollen wieder auch den schon lange Toten an die Wäsche? Sie können sich nicht mehr verteidigen, nichts mehr zurechtrücken, sich nicht mehr – vielleicht sogar kniefällig – entschuldigen! Wollen wir solche Angeschuldigten am besten einäschern und die Asche auf die Rieselfelder (wie die Nazis es machten) ausstreuen, damit kein Andenken mehr da ist? Wir selber aber lehnen „Schuld“ fast grundsätzlich ab? Sünde gibt es nicht mehr? Jede Art von Sex – auch einvernehmlich mit Kindern- ist gottgewollt? Es gilt nur noch der angebliche Primat der „Liebe“? Heute ist für viele Menschen einfach „die Gesellschaft“ an allem schuld! Damals aber natürlich nicht! Und wenn aber „die Kirche als System“ schuld war, warum dann dieser Umgang mit den Toten?

  5. Leider kommt dieses Vorhaben mit den Hinweisschilder in allen deutschen Bistümern auf den Tisch. Die festinstallierten Hinweisschilder stehen in fast allen Bischofskirchen.

    So könnte man auf einem Alkoholikergrab auch ein Schild versehen: Er trank stets Alkohol und dieser raffte ihn dahin. Ärzte bestätigten uns seinen Alkoholmissbrauch.

    Und Angehörige könnten sich rechtfertigen: „Im Dom zu MS und anderswo sind auch Hinweisschilder zu den Taten und Untaten im Leben der Bischöfe zu lesen. Uns ist es auch wichtig, daß die Angehörigen und Freunde und Vorbeikommenden es lesen.Vor Gott sind wir doch alle gleich.“

    Man kann nur hoffen, diese Schilder und Symbolpolitik kommen schnellstmöglich weg, und man bemüht sich um seriöse Aufklärung mit Rücksicht auf Verstorbene. Man beachte auch die Totenruhe.
    Gott allein ist gerecht.

    1. Die Schilder mögen überzogen erscheinen, allein, sie tun niemandem weh. Wenn die geistliche Obrigkeit zu ihrer Zeit mehr Rücksicht auf die missbrauchten Menschen aufgebracht hätte, wären diese Hinweisschilder gar nie aktuell geworden. Rücksicht auf Verstorbene ist gut und richtig; Rücksicht auf Lebende aber ebenso, wenn nicht noch wichtiger.

      1. @ mk
        Diese Schilder gehören einfach nicht an oder auf Grabstätten.
        Es wird im Artikel ja geschrieben , was man machen kann, um wirklich die Menschen zu erreichen, die es genauer wissen wollen.
        Die Missbrauchsopfer werden von Mutter Kirche bestens psychologisch und finanziell versorgt.
        Das Schild auf einem Bischofsgrab macht es meiner Meinung nach nicht besser für die Opfer.
        Und noch einmal, die verstorbenen Bischöfe in MS sind nicht die Missbrauchstäter.
        Sie haben leider vertuscht und Täter immer wieder versetzt. Diese dachten, so etwas würde reichen.
        Leider war es Gang und Gäbe. Ein absolut schwarzes Kapitel in der Kirchengeschichte.
        Sowas ist heute inakzeptabel.

        Erst Papst Benedikt (oder schon als Kardinal Ratzinger) rief dazu auf, es zur Strafanzeige vor weltlichen Gerichten zu bringen.

        Ich persönlich kenne solche Mahnschilder hauptsächlich bei bewiesenen Schwerverbrechern z. B aus dem Nationalsozialismus

    2. Hat der Alkoholiker zu seinen Lebzeiten denn seinen Mitmenschen vorschreiben wollen, was sie zu trinken und wie sie zu leben haben? Die moralische Fallhöhe zwischen einem Alkoholiker und den Bischöfen, die für die Lehre der Kirche stehen und diese verkünden und dann selbst nicht danach handeln, ist doch eine ganz andere Nummer.

  6. Dient alles nur dazu, sich der Welt anzubiedern.
    So nach dem Motto: schaut her, wie brav wir sind, kommt doch bitte bitte wieder in die Kirche…

    Der Welteinheitsbrei ist auf dem Vormarsch…bald sagt „Gott“ zu allem ja und Amen.
    Im angeblich katholischen Mexiko hat ein Bürgermeister ein Krokodil geheiratet zwecks Glücks- und Wohlstandsgarantie.

    Ich muss sagen, da lob ich mir die Puritaner.
    Jesus sagt: ICH bin der Weg die Wahrheit und das Leben. NIEMAND kommt zum Vater denn durch MICH.

    Auch wenn vorherige Päpste (Johannes Paul Ii, Benedikt XVI) zwischen den Religionen und dem katholisch christlichen Glauben vermitteln wollten, haben sie dies nie vergessen und sind nicht einen Millimeter davon abgewichen.
    Leider sind diese Zeiten vorbei.

      1. Anscheinend nicht.
        Mal einfach also wieder Provokation pur.

        Diese Schuldtafeln beweisen nur eines: irgendwer soll sich hier immer schuldig fühlen müssen .. sonst gehts den Deutschen zu gut.
        Für den Kolonialismus, für das 3.Reich, für Missbrauch aller Art … deshalb darf hier auch jeder rein nach Deutschland .. viele noch lebende Täter hier mit MIgrationshintergrund oder Migranten werden entschuldigt und kultursensibel behandelt.. genüsslich wird in der Mainstreampresse breitgetreten, wenn ein Deutscher/in eine Untat begangen hat .. aber wenn wer sich mal in der Bahn oder im Bus wehrt, weil sich unangenehm und rüpelhaft verhalten wird, tut „der“ Deutsche das, was er am besten kann: sich wegducken.
        Da fängt es nämlich schon an.

        Ausserdem widerspricht das dem christlichen Vergebungswillen.. bzw Auftrag.
        Ich weiss selber, wie schwer das ist und dass man unter Umständen lange Jahre kämpfen muss, um vergeben zu können .. es gibt nicht nur körperlichen (der den seelischen MIßbrauch natürlich mitbeinhaltet) Missbrauch, auch seelischer Mißbrauch ohne das körperliche kann schweren Schaden anrichten und die Lebenstüchtigkeit schwer beeinträchtigen.

        Anstatt dass hier ordentliche Seelsorge angeboten wird, man lernt, dass Seine Liebe alle Gräuel zudeckt, dass Sein die Rache ist, sollte der Täter nicht bereut haben und umgekehrt sein … dass man die Menschen stärkt, dass sie leistungsfähig sind und das Leben auch schön sein kann … an Seiner Hand .. haut man immer nur drauf.
        Was macht das mit den Familienangehörigen .. gibts jetzt dann bald wieder Sippenhaft?

        Dieses Land ist wirklich furchtbar geworden … es hat wohl das dritte Reich nur oberflächlich überlebt und in den Untiefen kommt der Fanatismus und Faschismus, siehe Grünendiktatur usw .. wieder zum Vorschein, nur mit umgekehrtem Vorzeichen .. grauenhaft …

        1. Liebe Jutta,
          meine Zustimmung.
          Nur durch Jesus Christus werden die Opfer von Gewalt und Missbrauch getröstet und gestärkt.
          Durch die Sakramente, welche Jesus uns hinterlassen hat .
          Viele Opfer konnten ihren Tätern vergeben, weil sie letztendlich sich Gott zugewendet haben. Warum melden diese sich nicht mal?

          Bei mir war es so, dass ein Arzt die schwierige Geburt meiner Tochter ignorierte. Es hätte ein Kaiserschnitt gemacht werden müssen. Meine Tochter bekam Sauerstoffmangel und die Herztöne waren nicht mehr zu hören. Sie war in der Nabelschnur eingewickelt. Ein Kollege machte den entbindenen Arzt darauf aufmerksam und empfahl den Kaiserschnitt . Er ignorierte es.

          Dadurch wurde meine Tochter geistig behindert.
          Wir haben gelernt, mit all diesen Sorgen zu leben.

          Ich konnte jahrelang nicht dem Arzt verzeihen. An vielen Tagen (Geburtstag meiner Tochter, Weihnachten) im Jahr ging es mir deswegen schlecht.
          Ich fand zum Glauben zurück und schaffte es dann doch zu vergeben. Weil mein Leben einfach in Christus war.
          Er tröstete mich und eröffnete mir ein neues Leben mit meiner behinderten Tochter.
          Manchmal wenn ich an die Zukunft mit meiner Tochter denke , mache ich mir Sorgen, wo sie wohl ist, wenn ich nicht mehr da bin oder nicht mehr kann. Doch auch dafür wird Gott eine Lösung finden.
          Ich bitte Gott oft , mich erst zu sich zu rufen , wenn auch meine Tochter mich gehen lassen kann.
          Da wir sehr eng durch Pflege und Betreuung verbunden sind.
          Manchmal ruft sie einfach an, obwohl wir zusammen wohnen und sagt :ich liebe dich, Mama. Das wollte ich dir immer mal sagen.
          Kein anderes gesundes Kind von mir macht das.
          Die behinderten Kinder sind besonders emotionale Menschen .
          Gott segne diese und die Missbrauchopfer!

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