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Münster: Bürgerentscheid um den "freien Sonntag" am 6. November 2016

In Münster, der katholisch geprägten Metropole Westfalens, findet am Sonntag, den 6. November 2016, ein Bürgerentscheid statt. scannen0011
Schon zuvor gab es ein erfolgreiches Bürgerbegehren (Unterschriftensammlung), worin gefordert wurde, daß die vom Rat der Stadt Münster am 11. Mai 2016 beschlossene Einführung von zwei verkaufsoffenen Adventssonntagen rückgängig gemacht wird. Zwei der drei Leiter dieser Initiative sind Pfarrer aus Münster.

Der Stadtrat stellte fest, daß das Bürgerbegehren rechtlich zulässig ist, beharrte aber dennoch auf seiner vorigen Entscheidung.
PLAKAT in Münster für Verbot verkaufsoffener Advents-Sonntage: „Es reicht – Lasst den Sonntag in Ruhe“
Deshalb bleibt als Ausweg zur Klärung der Streitfrage nur noch ein Bürgerentscheid, also eine Art Volksabstimmung in der Stadt Münster: www.stadt-muenster.de/wahlen/buergerbegehren…
Es geht beim Entscheid konkret um den Hansetag sowie den 1. und 2. Adventssonntag von 2016 bis 2019. Einige weitere Infos dazu auf  nrw.mehr-demokratie.de/muenster.html
Das Bürgerbegehren argumentiert mit mehr Zeit für Familie, Sport, Freizeit, Erholung, Religion. Es wird von den christlichen Kirchen, der SPD und von den Gewerkschaften unterstützt – zudem von katholischen Verbänden wie zB. der KAB (Kath. Arbeitnehmer-Bewegung).
Hier erklärt eine katholische Ladenhaberin und vierfache Familienmutter, warum ihr Kleidergeschäft am Sonntag immer geschlossen ist: http://www.kab-muenster.de/aktuelle-nachrichten/1084-sinn-kostprobe-nr-104-mein-geschaeft-bleibt-sonntags-geschlossen/dea4eef50222920a8ea1dbe738a7eee3/

Die in Münster regierende CDU befürwortet verkaufsoffene Sonntage mit Blick auf die Wirtschaftsförderung; zudem argumentiert sie mit der Attraktivität der Stadt, die durch ein Verbot beeinträchtigt werde. Sodann verweist die CDU darauf, daß es in katholisch geprägten Ländern wie Italien und Spanien überhaupt keine Einschränkungen für Ladenöffnungszeiten gäbe. Zudem dürften die Geschäfte in Münster an jenen Sonntagen ohnehin erst ab 13 Uhr öffnen, so daß der Kirchgang nicht gestört werde.

Inzwischen haben einige Gerichte die verkaufsoffenen Sonntage gekippt. Dies ist vielleicht ein Grund, warum sich das Interesse der Münsteraner am Bürgerentscheid in Grenzen hält. Viele denken vermutlich, es sei wegen jener Gerichtsentscheidungen sowieso alles in Butter.

Kommentare

4 Antworten

  1. Was für eine beschi**ene Wahlbeteiligung. Hätte man diese 300.000 Euro-Luftnummer mal lieber mit der Landtagswahl verknüpft.
    Zumindest waren die Diskussionen im Netz dazu lustig. Für manche scheint die Welt unterzugehen, wenn nicht auch an einigen Sonntagen eingekauft werden kann. DAS ist echt mal lebenswichtig. 😀

  2. Hat dies auf Des katholischen Kirchfahrters Archangelus unbotmäßige Ansichten – ob gelegen oder ungelegen. rebloggt und kommentierte:
    Bemerkenswert, wie willig sich die Masse von den beflissenen Politk- und Medien-Lakaien der an einer totalen Ökonomisierung Interessierten ein vermeintliches Recht auf Konsum 24 Stunden am Tage und 7 Tage die Woche einflüstern läßt. Dass von der sog. „C“DU flugs die Totschlagskeule „Wirtschaft/Arbeitsplätze“ herausgeholt wird, wenn es um die „stille Zeit“ des Wartens auf die Ankunft des Herrn geht, wird bei dieser armseligen Partei Partei niemand mehr ernsthaft wundern – vielleicht steht ja das „C“ für „Commerz“? Dass für diese “tollen Tage“ Familenväter und -mütter ihren Kindern entzogen sind, weil sie als Verkaufspersonal parat stehen müssen, ist dem egomanischen Zeitgenossen „aber so was von egal“. Und dass am „Tag des Herrn“ offen der Götze Mammon angebetet wird, ist für gewisse hoministische >Brüder< ein besonderes Vergnügen…

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