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Neue Wanderlust statt „Wir bleiben daheim“

Von Felizitas Küble

Die heutige Ausgabe der WELT am SONNTAG bringt ein fast halbseitiges Titelbild „Die neue Wanderlust“. Es heißt dort, die Deutschen würden ihre Wälder wiederentdecken: „Gerade in Zeiten von Abstandsregeln beruhigt der Gang ins Grüne die Nerven und hält fit.“

Na also – in unserem CHRISTLICHEN FORUM haben wir uns schon Anfang April gegen das damalige Dauer-Mantra „Wir bleiben zuhause“ ausgelassen und die entsprechende riesige Plakatwerbung kritisiert, mit der man nicht nur hier in Münster aufdringlich behelligt wurde: https://charismatismus.wordpress.com/2020/04/07/neues-deutsches-mantra-wir-bleiben-daheim-aber-nein-sich-regen-bringt-segen/

Genau umgekehrt nämlich wird ein Schuh draus – gerade in Coronazeiten: Raus an die frische Luft, viel Bewegung und Abwechslung, statt zuhause in sauerstoffarmen Zimmern zu versacken, was das Immunsystem schwächt.

Als ob es ein Problem wäre, draußen bei Wanderungen, Sport und Spaziergängen oder auch beim Radfahren den nötigen Abstand einzuhalten. 

Ja, die „neue Wanderlust“  – es wird höchste Zeit nach fünf Corona-Monaten, endlich in die Gänge zu kommen und die Menschen zu motivieren: Raus aus dem Haus  –  statt dem spießigen Sprüchlein vom „Daheimbleiben“ nach der Biedermeier-Devise: Trautes Heim – Glück allein….

Die WELT am SONNTAG schreibt dann auf vier großformatigen Seiten, wie gesund und entspannend das Laufen, Fußgehen und Wandern ist. Zugleich könne man bei der schönen Gelegenheit „zu sich selber zurückfinden“.
Ja, Stille und Naturnähe, Besinnung und frische Luft verhilft den Menschen wieder zu ihrer „Mitte“, entreißt sie oberflächlicher Vergnügungssucht oder fauler Lethargie.

Malerische Landschaften, Gebirge, Wälder und Wiesen, Seen und Bächlein, Tiere und Pflanzen, all dies ist für den gehetzten modernen Menschen wie Balsam für die Seele.

„Das Wandern ist das Ziel“ – so der Titel des WamS-Artikels, was durchaus zutrifft: Es geht dabei nicht so sehr darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern um das Wandern als solches, um Natur-Erleben und das Auftanken neuer Kraft, aber auch um viel Bewegung und frische Luft – ganz nach Pfarrer Kneipps Lebens- und Gesundheitsregeln.

Und natürlich: die Maske bleibt zuhause, aber der frohgemute Mensch geht   r a u s  in Wald und Feld – gemäß dem alten Volkslied: „Wer bleibt, der mag versauern – wir fahren in die Welt!“

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Kommentare

3 Antworten

  1. Wie ich schon öfter geschrieben habe: Dieses „zu Hause bleiben“ bedeutete doch vor allem, nicht ins Restaurant oder die Kneipe gehen, andere Leute nicht besuchen und sich auch sonst nicht mit anderen Leuten treffen. Davon, dass man nicht hinaus in die Natur dürfte, war nie die Rede.

    Selbst in Bayern, dass nicht nur einen Lockdown, sondern eine richtige Ausgangssperre hatte, war das Sporttreiben im Freien explizit erlaubt.

    1. Guten Tag,
      die Restaurants und Kneipen waren damals geschlossen, ebenso Museen etc. – und um den Abstand einzuhalten, brauchte man nicht „daheim bleiben“.
      Das Virus überlebt übrigens in geschlossenen Räumen x-mal länger als draußen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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