Wie die „NZZ am Sonntag“ berichtet, möchte die Mehrheit der Schweizer Bischöfe der Papstentscheidung hinsichtlich der Wandlungsworte („pro multis“ = für viele) offenbar nicht folgen.
Die „Neue Züricher Zeitung“ vom 29. April 2012 schreibt zum Papstbrief: „Zwar sagt der Sprecher der Schweizer Bischofskonferenz, die Bischöfe würden den Brief erst kommentieren, wenn man ihn eingehend beraten habe. Zu Interna äussere man sich nicht. „
Doch dann fügt die NZZ hinzu: „Aus gut informierten Kreisen ist indes zu hören, dass die Mehrheit der Bischöfe am «für alle» festhalten wollten.“
Anders der als konservativ geltende Oberhirte des Bistums Chur, Bischof Vitus Huonder: „Dessen Sprecher betont denn auch, Huonder begrüsse «diese klaren Worte des Papstes, der damit der korrekten Übersetzung aus dem Lateinischen zum Durchbruch verhilft».“
Zudem zitiert die Zeitung den Theologen Martin Klöckener; dieser gehe davon aus, daß längst nicht alle Schweizer Priester von der päpstlich gewünschten Übersetzung „für viele“ Gebrauch machen werden: „Ich fürchte, dass es zu Spaltungen kommen wird„, meint der Liturgieprofessor. Entweder verwende der Pfarrer die neue Formulierung und verärgere damit einen Teil der Kirchgänger – oder er benutze sie nicht und werde dann von konservativen Gläubigen kritisiert.