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Progressiver Theologe Striet widerspricht kirchlichen Glaubensinhalten

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Das Konradsblatt (Nr. 8/2023) meint: „Die Polarisierungen im Katholizismus haben zuletzt stetig zugenommen. Zwei Freiburger Theologen gelten dabei als Antipoden: der Fundamentaltheologe Magnus Striet, der vielen als Vordenker der Reformkräfte gilt, und der nicht minder streitbare Dogmatiker Helmut Hoping“.

Während Professor Hoping im „Streitgespräch“ die Position der katholischen Kirche verteidigte, konnte Professor Striet seine abweichende Meinung vortragen. Auszüge aus dem „Streitgespräch“, das insgesamt im Herder-Verlag erschien, bringt das o.a. Konradsblatt; sie sind aussagekräftig. Das Gespräch wurde von Stephan Orth moderiert.

Striet behauptet, dass „die konfessionellen Theologien in Deutschland in den staatlichen Universitäten ein Erfolgsmodell sind“. Das ist aus seiner Sicht verständlich, denn hier können Theologieprofessoren ihre eigene Theologie statt die der Kirche vor Studenten, die sich aufs Priestertum vorbereiten oder vor angehenden Religionslehrern problemlos vortragen.

Hoping will im Streitgespräch die Einheit gemäß dem Credo („die eine katholische und apostolische Kirche“) bewahren. Dazu sagt Striet:

„Diese gibt es nicht, wenn wir die Gemeinsamkeit nicht auf Basisannahmen reduzieren…nach Kardinal Walter Kasper geht es nicht einmal nur um eine synchrone Einmütigkeit in Glaubensfragen, sondern auch um eine diachrone. Er fordert also eine Einmütigkeit, gemeint ist apostolische Identität, über die Zeiten hinweg. Eine solche diachrone Apostolizität im Glauben kann ich aber nicht akzeptieren…ich lebe meinen Glauben nicht in der Tradition dieser Päpste. Das Problem ist auch nicht das Credo, das gemeinsam bekannt wird, sondern wie es ausgelegt wird. Hier bricht der Dissens auf.“

Frage: „Im Synodalen Weg befassen sich vier Foren mit Fragen: Priesterliche Existenz, Sexualmoral, der Zugang zu den Ämtern, eine Gewaltenteilung innerhalb der katholischen Kirche. Was kann aus ihrer Sicht das Ergebnis des Synodalen Wegs sein, Herr Striet?“

Striet: „…so offen, wie dort nun über das Thema Sexualität diskutiert wird, wäre dies noch vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen. Allerdings wird auch erkennbar, wie schroff unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen.
Während die Einen an der Theologie des Leibes von Johannes Paul II. festhalten wollen, fordern die Anderen ein radikales Umdenken und eine Öffnung der Kirche in Richtung der Anliegen der LGBTQ-Bewegung. Hier kann nicht mehr verbunden werden, was durch Positionierung getrennt ist. Sichtbar wurde auch, wie verletzend eine Geschlechtertheologie für queere Menschen ist, denen bis heute lehrmäßig vorgehalten wird, dass nicht der heterosexuellen Normen entsprechend praktizierte Sexualität schwere Sünde ist“…

Frage: „Der Synodale Weg war also auch aus ihrer Sicht überflüssig?“

Striet: „Nein… es wird kein Zurück mehr geben. Niemand der Synodalen, die eine andere Kirche wollen und dies so geäußert haben, wird sich von Rom noch stoppen lassen… Bischöfe werden sich, wenn sie in Zukunft noch gehört werden wollen, den Spielregeln einer Politik unterwerfen müssen, die sich immer zu begründen hat.“

Unser Autor Prof. Hubert Gindert leitet den Dachverband FORUM DEUTSCHER KATHOLIKEN und die Zeitschrift DER FELS

Kommentare

9 Antworten

  1. NEXUS Magazin / Artikel & Kategorien
    Das verlorene Geschlecht: Über Herbizide und das Gefühl, „im falschen Körper“ zu sein
    geschlecht
    Transgenderismus – nur ein Randphänomen der Gesellschaft? Das dachte sich die Autorin dieses Artikels auch, bis ihr im Herbst 2019 etwas auffiel. Es ging mit prominenten Werbebotschaften im Internet los, bestätigte sich in Presseartikeln, bis es sich auch im persönlichen Umfeld widerspiegelte.

    Alles nur Zufall? Ein harmloser Trend? Ein Zeichen der neuen Freiheit und Ausdruck wahrer seelischer Bedürfnisse? Ihr biologischer Hintergrund ließ sie stutzig werden: Dass sich innerhalb einer Population in kürzester Zeit derartig grundlegende Veränderungen abzeichnen, ist evolutionsbiologisch nicht zur erklären.

    Was sie auf ihrer Spurensuche entdeckte und erlebte, hat sie dazu bewogen, anonym zu bleiben.

    https://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/das-verlorene-geschlecht-ueber-herbizide-und-das-gefuehl-im-falschen-koerper-zu-sein

  2. Die römisch-katholische Kirche ist weltweit um 1,3 % gewachsen. Ich glaube nicht, dass dies das Verdienst von Theologen wie Striet ist, die ihre an den Zeitgeist angelehnte Auslegung des Glaubensbekenntnisses über jene der Gesamtkirche stellen. Mit dieser Hybris haben sie den deutschsprachigen Katholizismus an die Wand gefahren. Jetzt soll ausgerechnet ein undemokratisch, nicht repräsentative besetztes Gremium wie der „Synodale Weg“ durch demokratische Mitbestimmung in Glaubensfragen den Mitgliederschwund der Kirche in Deutschland stoppen. Wann begreifen die Herrschaften endlich, dass wir in Deutschland eine veritable Glaubenskrise haben und in deren Folge das, was als Kirchenkrise in den Vordergrund gestellt und mit untauglichen Mitteln kuriert werden soll. Es war Zeit, dass Rom diesem „Spuk“ ein Ende zu setzten gewillt ist. Auch wenn das Bischof Bätzing und seinem Gefolge missfällt und sie trotzig weiter zu machen gedenken. Wir sind und bleiben dessen ungeachtet römisch-katholisch und nicht synodal-katholisch. Für derlei Strukturen ist traditionell die evangelische Kirche der Ort, seinen Glauben zu leben.

    1. Bruno Machinek- Ihr Schlußsatz: Synodal verfasst ist auch die Altkatholische Kirche, deren Theologie auch sonst der Mehrheit des Synodalen Weges sehr ähnelt, während dieser Weg größte Unterschiede aufweist zur Theologie der Ev.Kirche, von bibel- und bekenntnistreuen Protestanten ganz zu schweigen. Folgerichtig traten kürzlich daher auch der ehemalige Generalvikar des Bischofs von Speyer und ein weiterer katholischer Priester über zur Altkatholischen Kirche. Am Rande: Sehr viele evangelisch-konservative Konfessionen sind nicht synodal verfasst, sondern kongregationalistisch (gemeindekirchlich), betonen also die rechtliche Unabhängigkeit und das Letztentscheidungsrecht der Ortsgemeinde.

  3. Auch für Herrn Striet gilt die Freiheit der Meinungsäußerung. Er sollte dabei allerdings nicht den Eindruck eines Kontextes zur Katholischen Kirche erwecken.

    1. Dieses bisher geübte Verhalten, Dummköpfe dauernd reden lassen ist ein großer Fehler. Joseph Goebbels hat genau verlangt, Lügen solange als Wahrheiten zu verbreiten, bis sie allgemein geglaubt werden.
      Ich erinnere mich. Nach dem Konzil begannen Prediger mit NEUEM aufzuwarten. Das Latein wurde nicht vom Konzil abgeschafft. Der Volksaltar eine Erfindung. Eine Liturgie der Willkür. Credo heißt jetzt „wir glauben“. Wichtigste Schriftstellen werden unterschlagen.
      Meßbesucher heute 3 oder 4 %? Logische Folge.

  4. „Theologie Striet“
    Dieser Lapsus, bezogen auf den autonomen Universitäts-Hengst, ist treffend.
    Theologe will er sein, abgekoppelt von der gläubigen Gemeinschaft der Kirche Christi, die doch einzig eine Lehre – aus Erfahrung – definieren kann, die sich Lehre von Gott nennen kann – und darf. Gerade auch im Rahmen einer Universität.

    1. Guten Tag,
      danke für den Hinweis auf den Tippfehler, ist jetzt korrigiert.
      Sie haben recht, Striet will letztlich eine eigene Theologie etablieren.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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